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GESCHLOSSEN Das Volta: Die Bar mit dem gewissen Etwas

4. Juli 2017
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Blick in den Gastraum des Volta in der Brunnenstraße. Foto: Volta
Blick in den Gast­raum des Vol­ta in der Brun­nen­stra­ße. Foto: Volta

Das Restau­rant Vol­ta zieht seit fünf Jah­ren Fein­schme­cker in die Brun­nen­stra­ße. László Trepák, einer der bei­den Betrei­ber, spricht im Inter­view über den Stand­ort und Plä­ne für den Sommer. 


László, war­um habt ihr euch gera­de die­sen Stand­ort für euer Restau­rant ausgesucht?
László Trepák: Ganz ein­fach. Ich bin 2007 in die Brun­nen­stra­ße gezo­gen und hat­te irgend­wann gemein­sam mit mei­nem guten Freund Ste­fan Hen­schel die Idee, die­sen tol­len Pavil­lon wie­der­zu­be­le­ben, nach­dem die Knei­pe, die da vor­her war, dicht­ge­macht hat­te. Wir wuss­ten, dass der Pavil­lon von der Dege­wo ver­mie­tet wird, und dass sie da wie­der Gas­tro­no­mie drin haben woll­ten. Also haben wir ein Kon­zept geschrie­ben. Die Dege­wo war begeis­tert und dann ging alles ganz schnell. Die Grund­idee war eigent­lich, abends eine Bar zu betrei­ben und sonst einen Mit­tags­tisch anzu­bie­ten. Es war über­haupt nicht klar, dass wir mal in die­ser Liga spie­len wür­den. Wir haben ein­fach angefangen.

Im Volta. Das Kameraobjektiv lässt den kleinen Gastraum größer erscheinen. Foto: Volta
Im Vol­ta. Das Kame­ra­ob­jek­tiv lässt den klei­nen Gast­raum grö­ßer erschei­nen. Foto: Volta

Und dar­aus sind nun schon fünf Jah­re gewor­den. Wie hat sich der Stand­ort in die­ser Zeit entwickelt?
László Trepák: Als wir hier auf­ge­macht hat­ten, gab es einen rich­ti­gen Hype. In allen Zei­tun­gen stand: Da pas­siert was im Wed­ding! Allein die Tat­sa­che, dass sich jemand etwas traut, was sonst nie­mand macht, war schon Grund genug, dar­über zu berich­ten. Nach zwei bis drei Jah­ren ist der Hype abge­flacht und die­ser Stand­ort hier wur­de eher zum Pro­blem. Lauf­kund­schaft gibt es lei­der wenig …

Wie vie­le Leu­te kom­men aus dem Kiez und wie vie­le von anderswo?
László Trepák: 20 Pro­zent der Gäs­te sind von hier und 80 Pro­zent aus dem rest­li­chen Ber­lin. Es wäre schön, wenn noch mehr Men­schen aus dem Kiez zu uns kämen. Ich lie­be die­sen Kiez. Zum Leben ist er super, aber Gas­tro­no­men haben es schwer hier. Vie­le Leu­te fin­den unse­ren Laden toll und sagen zu mir, wenn ihr bloß woan­ders wärt, dann wür­den wir auch öfter kom­men. Na ja, wir machen das Bes­te aus der Sache und wie du schon sag­test: Fünf Jah­re Vol­ta geben uns recht!

Unter den Bäumen kann man im Volta im Sommer auch gut draußen sitzen. Foto: Sulamith Sallmann
Unter den Bäu­men kann man im Vol­ta im Som­mer auch gut drau­ßen sit­zen. Foto: Sula­mith Sallmann

Glaubst Du, dass sich auf abseh­ba­re Zeit etwas ändern könnte?
László Trepák: Ja, viel­leicht. Das neue Wohn­heim in der Brun­nen­stra­ße für ein paar hun­dert Stu­den­ten bringt auf jeden Fall eine Durch­mi­schung des Publi­kums. Und das gro­ße Neu­bau­ge­biet nörd­lich vom Mau­er­park auch. Ich sehe das zunächst mal alles eher positiv.

Was bie­tet ihr euren Gästen?
László Trepák: Bei uns gibt es Bar-Food, also klei­ne Sachen, die man zu den Geträn­ken zu sich neh­men kann. Aber auch einen voll­wer­ti­gen Bur­ger, der satt macht. In Eng­land oder den USA ist es ganz nor­mal, dass man in vie­len Bars oder Knei­pen auch gut essen kann. In Deutsch­land eher weni­ger. Wir haben von Anfang an gesagt, bei uns gibt es Bar-Food, und des­halb haben wir auch so gro­ßen Wert auf unser Bier gelegt: Eschen­bräu – ein soli­des Bier aus dem Wedding.

Euer Bier ist wirk­lich lecker! Und euer Essen auch. Hast du ein Lieb­lings­ge­richt im Volta?
László Trepák: Die Pur­ple Bites find ich toll! Das ist ein vege­ta­ri­sches Gericht mit Auber­gi­ne und Mais­creme, Kori­an­der und Chi­li-Pop­corn. Das passt gut zum Sommer.

Apro­pos Som­mer: Habt ihr etwas Beson­de­res vor im Sommer?
László Trepák: Die Kar­te steht noch nicht kom­plett, aber es wird alles noch einen Tick fri­scher, mehr Sala­te, viel Vege­ta­ri­sches. Wir tes­ten gera­de neue Gerich­te wie grü­nen Spar­gel mit Zie­gen­kä­se und Honig. Klei­ne Sachen, gut umge­setzt, für die das Vol­ta ja auch steht. Außer­dem wird es „Spe­cials“ geben. Da gibt es dann zum Bei­spiel 100 Aus­tern und wenn sie aus sind, sind sie aus … Die ande­re gro­ße Sache, die wir gera­de pla­nen, ist ein Mittagstisch.

GESCHLOSSEN, Web­site

Inter­view: Man­fred Böhm
Wir über­neh­men die­sen Text aus dem Kiez­ma­ga­zain brun­nen, Aus­ga­be 2/2017. Vie­len Dank! Mehr über die Bür­ger­re­dak­ti­on, die das Maga­zin her­aus­gibt, steht auf dem Redak­ti­ons­blog www.brunnenmagazin.wordpress.com

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

1 Comment

  1. Tol­le Gerich­te gibts ja schon im Vol­ta. Und schick ist es zwei­fel­los auch. Eine net­te gas­tro­no­mi­sche Oase im Kiez. Nur wenn mehr Gäs­te aus dem Kiez haben möch­te, muss man eben auch die Sozi­al­struk­tur und finan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten der Kiez­be­woh­ne­rIn­nen berücksichtigen.

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