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Kampf eines Cafés in der Soldiner Straße:
Das Rosa Parks braucht Hilfe

15. Oktober 2024
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Als wir vor über einem Jahr das Café Rosa Louise in der Soldiner Straße 13 besuchten, gab es noch den alten Standort, das 2017 ein paar Hundert Meter weiter westlich als Rosa Parks Café gegründet worden war. Doch eine Dauerbaustelle, Corona und sinkende Einnahmen zwangen die Besitzerin Maxi dazu, das ältere Café zu schließen. Jetzt benötigt die Gastronomin Unterstützung von den Weddingern.

Ihr Cousin Alex Ludewig hat nun eine Spendenaktion ins Leben gerufen: "Das Rosa Parks Café wurde mit der Vision gegründet, einen Raum im Wedding zu schaffen, in dem Menschen aus dem Kiez zusammenkommen, sich austauschen und gut essen und trinken können. Es war von Anfang an mehr als nur ein Café – es war ein Ort der Vielfalt, ein Treffpunkt für alle, die Gemeinschaft suchten. Egal ob Familien mit Kindern, alt oder jung, ob allein oder mit der Freundin oder dem Freund, ob man nur auf einen Kaffee vorbeikam oder für ein längeres Gespräch. Jeder war dort herzlich willkommen.

Die harten Jahre, wo viele den Gürtel enger schnallen mussten, führten zu der schmerzhaften Entscheidung in diesem Jahr, das ältere Rosa Parks Café zu schließen.

"Ich möchte zunächst das Rosa Louise in Rosa Parks Café umbenennen"; sagt die 34-jährige Maxi. Der Name Rosa Parks steht für die Geschichte und die Werte, die das Café von Anfang an geprägt haben: Gemeinschaft, Vielfalt und der Kampf gegen Diskriminierung.

"Für viele im Kiez hat der Name eine besondere Bedeutung und ist mit schönen Erinnerungen verbunden", so ihr Cousin in seinem Spendenaufruf. "Eure Spenden helfen dabei, das Rosa Parks Café in seiner neuen Form wieder fest im Kiez zu verankern. Wir möchten den Ort weiter ausbauen, damit er weiterhin ein Treffpunkt für die Nachbarschaft bleibt, an dem Menschen sich austauschen, entspannen und wohlfühlen können."

Konkret soll es wieder möglich sein, Veranstaltungen und Workshops anzubieten, die die Gemeinschaft fördern und weiterhin für alle zugänglich sind. Außerdem gelte es, das Café als Ort der Begegnung für Menschen unterschiedlicher Hintergründe zu erhalten und auszubauen. Am wichtigsten ist es aber, den Betrieb zu sichern, damit Maxi und ihre Crew weiterhin täglich mit gutem Kaffee und leckerem Kuchen den Kiez bereichern.

Selbst wer nicht unmittelbar spenden will, kann etwas tun: Jeder Besuch hilft, jeder Euro Umsatz auch, um den Laden zu retten.

Link zur Crowdfunding-Spendenkampagne

Unser Artikel über das Rosa Louise, Soldiner Str. 13

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

2 Comments

  1. Doch, es gibt sie, die Leute, die auch ein paar Meter mehr gehen, um einen Kaffee zu trinken. Ganz besonders dann, wenn die Ausrichtung des Cafès eine ist, die mich anspricht! Kenne dieses Café noch nicht, werde unbedingt demnächst hingehen, um es zu unterstützen. Klingt nämlich toll! Freue mich, dass es wenigstens noch ein paar „Phantasten“ (wie Herr Rogge sien nennt) auf der Welt gibt, die diese bunter und lebenswerter machen – danke!

  2. Die Gegend um die Soldiner Straße geprägt durch hohe Zuwandererquote, in der Folge hoher Anteil von Transferleistungsempfängern und anderen Kümmerexistenzen. Von denen geht niemand in ein Café. Wer dort ein Café betreiben will, muß wissen, worauf er sich einläßt. Laufkundschaft als Rarität. Spezielle politische Ausrichtung des Betreibers sorgt ferner für Einschränkung jener Kundschaft, die sich für einen Besuch eventuell gezielt auf den Weg machen könnte. Mit anderen Worten: ohne Nachfrage, Game over. Den Weg ging weiland dort schon die Kneipenkultur. Anfang der neunziger Jahre versuchte sich in der Usedomer Straße mal ein Buchhändler. Phantast oder Einfallspinsel? Die einzigen Bücher, die sich seinerzeit in anliegenden Haushalten fanden, waren Telefonbücher, wenn überhaupt. Nach wenigen Monaten Geschäftsaufgabe. Soldiner Straße wohl eher die Domäne für Fritten- und Dönerbuden.

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