Rosen, Tulpen, Nelken… ähm, war da noch mehr? Wo manch einer mit seinem Blumenlatein schon am Ende ist, fängt Christian Goldbeck gerade erst an, die wahren Schätze in seinem Laden aufzuzählen. Floristik hat für das Team von Blumen Goldbeck in der Tegeler Straße mit Kunst zu tun: Jeder Strauß ist ein eigenes Werkstück, mit höchstem Anspruch gefertigt.
Christians Lieblingsblume ist zur Zeit die Ranunkel, deren bunte Blüte an eine kleine Pfingstrose erinnert. Außerdem gehört die Schachbrettblume zu seinen Favoriten. Noch nie gehört, unglaublich exotisch? Dabei wächst die Blume des Jahres 1993 auch in Deutschland. Noch viel mehr heimische Blüten warten darauf, Menschen Freude zu bringen.
Bei Blumen Goldbeck findet man von Mitte April bis Ende September ein zu 100 Prozent regionales Blumensortiment. Ein Zulieferer aus dem hohen Fläming versorgt Christian mit Bio-Schnittblumen. Saisonal, regional und ökologisch ist die ganze Blütenpracht im Ladenraum. In den kälteren Monaten muss er auf Ware aus Holland oder Italien zurückgreifen. Blumen aus Übersee kommen aufgrund der Pestizidbelastung, der schlechten Produktionsbedingungen und der Transportwege nicht in Frage. Als Fachbetrieb will Blumen Goldbeck so gut wie möglich beraten und den Kunden hohe Qualität bieten.
Seit 18 Jahren wohnt Christian Goldbeck im Sprengelkiez. Eigentlich arbeitete er als Szenenbildner beim Film. Ein eigener Blumenladen war aber schon immer sein Lebenstraum. Den zu eröffnen hätte er sich nirgendwo anders vorstellen können, als in seinem Heimatkiez.
Früher befand sich in der Tegeler Straße 32 ein Salon für Fußpflege, betrieben von einem älteren Ehepaar. Nicht nur die Leute, auch der Ladenraum hatten es ihm angetan. Als die beiden Senioren in Rente gingen, konnte Christian ihren Vertrag beim Vermieter übernehmen.
Gemeinsam mit Lilli Erasin machte er sich daran, den lang ersehnten Blumenladen zu eröffnen. Sie ist gelernte Floristin und hat 15 Jahre lang die Innenrequisite für Filme gemacht. Durch Tipps von Kollegen kamen die beiden in Kontakt. Im Februar 2015 gingen die Renovierungsarbeiten los. Statt des Achtzigerjahrestils zog wieder das Fin de Siècle Flair aus der Entstehungszeit des Hauses ein. Passend zum nachhaltigen Konzept des Ladens gibt es kein einziges neues Möbelstück. Die gesamte Einrichtung ist aus zweiter Hand oder upgecycelt. Seit der Einweihungsparty am 1. August 2015 wurden sie gut vom Kiez aufgenommen. Ob Hipster, Omi oder Kirchengemeinde – mit ihren Blumen machen sie alle glücklich.
Auch das Team ist gewachsen. Neben Inhaber Christian und geschäftsführender Floristin Lilli kümmern sich Floristin Lisa und Allrounder Salva um die blühende Pracht.
Die Leistungen von Blumen Goldbeck gehen weit über das Angebot im Ladengeschäft hinaus. Sie statten Hochzeiten aus, machen Trauerfloristik oder beliefern Restaurants, Anwalts- und Arztpraxen im wöchentlichen Blumenabo. Schöner verweilen dank ihrer Pflanzen kann man unter anderem im Freya Fuchs, Shikgoo oder im Hubert. Inzwischen gibt es kleine Handwiesensträußchen unter dem Namen Hubertsträußchen zu kaufen, weil sie so vielen Besuchern des Cafés besonders gut gefielen.
Wenn Blumen Goldbeck einen Auftrag für Film- und Eventfloristik übernimmt, geht es zum Beispiel darum, historische Sträuße zu binden. Dazu braucht man das Wissen, in welchem Stil Blumen vor hundert Jahren arrangiert wurden.
Die Blumenexperten verraten noch einen Floristik-Trend: Es geht zur Natürlichkeit. Keine Symmetrie, keine Halbkugelform. Ein Strauß soll wie eine Blumenwiese in der Hand sein. So natürlich, als hätte man ihn selbst selbst gepflückt.
Text: Sigrun Wetzel
Bilder: Blumen Goldbeck / Sigrun Wetzel
Blumen Goldbeck Tegeler Str. 32 (Ecke Sprengelstraße)
Fr 10−18.30, Sa 10–16 Uhr, Mo/Fr/Sa Lieferservice, Di/Mi Workshops (2024)
Tel: 030 4502 4854
[email protected]
http://www.blumen-goldbeck.de
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