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Coffee Circle röstet seinen Kaffee nun selbst

23. Mai 2017
coffee circle
Hier kommt bei Cof­fee Cir­cle der Kaf­fee in die Beu­tel. Foto: And­rei Schnell Abfüllmaschine

Nach­dem Cof­fee Cir­le bereits seit Jah­ren  gerös­te­te Kaf­fee­boh­nen ver­kauft hat, hat das Unter­neh­men nun auch eine Röst­ma­schi­ne erwor­ben. Rund 250.000 Euro hat die Fir­ma mit Sitz im Wed­ding aus­ge­ge­ben. Pro Durch­gang kön­nen 60 Kilo­gramm der weiß­li­chen getrock­ne­ten rohen Boh­nen zu brau­nen Kaf­fee­boh­nen gerös­tet wer­den. Am 27. April durf­te die Pres­se den gan­zen Tag lang Kaf­fee­ma­schi­nen, Kaf­fee­boh­nen und Kaf­fee­zu­be­rei­tung und natür­lich auch die Röst­ma­schi­ne ken­nen­ler­nen. Im Juli wird der Kenn­lern­tag mit Kaf­fee­ver­kos­tung und Brüh­work­shops für alle Kun­den wie­der­holt. Dann will das seit sie­ben Jah­ren bestehen­de Online-Unter­neh­men sich von Ange­sicht zu Ange­sicht vor­stel­len. Und es will dann auch sei­ne sozia­len Pro­jek­te in Äthio­pi­en präsentieren.

Kaf­fee ist heu­te nicht mehr ein­fach nur heiß und schwarz – zur Zeit ent­wi­ckelt sich Kaf­fee zu einem Gour­met­pro­dukt, bei dem die rich­ti­ge Maschi­ne, die rich­ti­ge Boh­ne, das rich­ti­ge Auf­brü­hen ent­schei­dend sind. Kaf­fee ist fast schon so etwas wie Tee. Eben weil Kaf­fee nicht mehr ein­fach Kaf­fee ist, bie­tet der Händ­ler Cof­fee Cir­cle in der Wed­din­ger Lin­dower Stra­ße zwölf ver­schie­de­nee Spe­zia­li­tä­ten­kaf­fee und Espres­so­boh­nen an. Der­zeit kom­men die Boh­nen vor allem aus Äthio­pi­en. Im Ver­kauf sind aber auch Boh­nen aus Kolum­bi­en. Kaf­fee­sor­ten aus dem Anbau­land Kenia soll dem­nächst hinzukommen.

Kaffeetrinken als gute Tat

Im Trend ist dabei auch, dass das Kaf­fee­trin­ken zur guten Tat wird. So wie die Hand­ar­bei­ter der Fly­ing Roas­ters in der Hoch­stra­ße 43 zwackt auch das Online-Unter­neh­men in der Lin­dower Stra­ße 18 von den Ein­nah­men Geld für Ent­wick­lungs­hil­fe ab. Von jedem ver­kauf­ten Kilo­gramm geht bei Cof­fee Cir­cle ein Euro für sozia­le Pro­jek­te, zum Bei­spiel für Grund­was­ser­brun­nen in Äthiopien.

Nach eige­nen Anga­ben hat Cof­fee Cir­cle seit 2010 über 475.000 Euro für sozia­le Pro­jek­te in äthio­pi­schen Kaf­fee­re­gio­nen aus­ge­ge­ben. Durch zusätz­li­che Spen­den errech­net sich über den garan­tier­ten einen Euro pro ver­kauf­ten Kilo­gramm ein Wert von 1,37 Euro pro Kilo­gramm. Cof­fee Cir­cle arbei­tet bei sei­nen Pro­jek­ten mit dem Deut­schen Welt­hun­ger­hil­fe e.V. zusammen.

Der eigene Röster

Maria Hänel
Stu­den­tin Maria Hänel führt durch die Pro­duk­ti­on. Foto: And­rei Schnell

Doch das Start-Up-Unter­neh­men dreht ein grö­ße­res Kaf­fee­rad als die Fly­ing Roas­ters. Die besa­ßen dafür aller­dings von Anfang an eine eige­ne Röst­ma­schi­ne. Mit der eige­nen Röst­ma­schi­ne an den Start ging auch der Rös­ter Cof­fee­star in der Mül­lerstra­ße. Cof­fee­star, betrie­ben von Jut­ta Krebs und Mari­an­ne Brück als Krebs und Brück GbR, nutz­ten beim Rös­ten das 2007 ange­mel­de­te Patent DE 102007017385 A1 “Ver­fah­ren und Vor­rich­tung zum Rös­ten von Kaf­fee­boh­nen” von Karl-Heinz Rie­ser. Die ver­mut­lich kleins­te Röst­ma­schi­ne im Wed­ding hat Attis Cafe in der Dront­hei­mer Stra­ße 1b. Inha­ber Kacper Czachow­ski hat sein Café vor kur­zem umbe­nannt in Kawamanufaktur.

Cof­fee Cir­cle wur­de schon 2010 gegrün­det. Im Wed­ding ist Cof­fee Cir­cle bereits seit drei Jah­ren in einem Hin­ter­hof auf drei Eta­gen ansäs­sig. Aber erst im Sep­tem­ber 2016 wur­de die eige­ne Röst­ma­schi­ne ange­schafft. Gerös­tet wird wie auch bei den Kaf­fee­hand­wer­kern “im scho­nen­den Trommelröstverfahren”.

Wer im Wed­ding Kaf­fee von Cof­fee Cir­cle pro­bie­ren will, der kann online bestel­len oder schaut in der Gericht­stra­ße bei Dark & Twis­ty oder Silent Green vorbei.

Über das Start-Up Coffee Circle

Büro
Im Büro von Cof­fee Cir­cle. Foto: Promo

Cof­fee Cir­cle hat 52 Ange­stell­te – vor allem im Büro. Die Mit­ar­bei­ter der Röst­ab­tei­lung ver­ar­bei­ten im Erd­ge­schoss fünf Ton­nen Kaf­fee pro Woche, wie es in einer Mit­tei­lung heißt. Über 300 Ton­nen Kaf­fee habe Cof­fee Cir­cle seit 2010 ver­kauft. Das sind Dimen­sio­nen, wo man nicht mehr von einem Hand­werks­be­trieb, son­dern bereits von einem mit­tel­stän­di­sches Unter­neh­men spricht. Doch die­se Stu­fe ist auf der Lei­ter ganz nach oben eher eine der unte­ren Spros­sen für Cof­fee Cir­cle: “Unser Ziel ist, Euro­pas größ­ter Online­händ­ler für Kaf­fee­spe­zia­li­tä­ten zu wer­den”, sagt Mar­tin Elwert, einer der Grün­der selbst­be­wusst. Vor Auf­bau der eige­nen Röst­ma­schi­ne im Wed­ding ließ Cof­fee Cir­cle bei Five Ele­phants in der Kreuz­bur­ger Glo­gau­er Stra­ße rösten.

Die Bran­chen­me­di­en www.deutsche-startups.de und www.gruenderszene.de berich­ten, dass der Ein­zel­händ­ler Ten­gel­mann einer grö­ße­ren Inves­to­ren von Cof­fee Cir­cle ist – aller­dings lie­gen die­se Anga­ben bereits mehr als ein Jahr zurück. Digi­ta­le Mit­be­wer­ber der vir­tu­el­len Rös­ter sind in alpha­be­ti­scher Rei­hen­fol­ge Blatt­Boh­ne aus Bonn, Ear­ly­bird Cof­fee aus Stutt­gart, der Able­ger von Mymues­li mit Namen Green Cup Cof­fee, Hap­py Cof­fee aus Ham­burg oder Myko­na in Hohenschönhausen.

LINKS
Web­sei­te mit Online­shop von Cof­fee Circle
Bei­trag des Wed­ding­wei­sers aus dem Jahr 2014: „Cof­fee Cir­cle“: Äthio­pi­sche Kaf­fee­boh­nen aus dem Wed­ding.

Text: And­rei Schnell; Foto: Oben und Mit­te: And­rei Schnell; Foto unten: Mate­ri­al von Cof­fee Circle

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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