GESCHLOSSEN Dafür musste man auch früher schon nicht in die Großstadt fahren – jugoslawische Restaurants gab es fast flächendeckend in der alten Bundesrepublik und in Westberlin. Nach dem Zerfall Jugoslawiens warben diese Gaststätten mit “internationalen Spezialitäten” oder firmierten als kroatische Restaurants. Von den vielen Grills dieser Art ist im Wedding nur noch eine Handvoll übriggeblieben. Das Borik in der Prinzenallee ist schon seit 42 Jahren am gleichen Standort und findet noch immer ein treues Publikum.
Gegrilltes, Fisch und Schnitzel
Wie die meisten kroatischen Gastronomen kommt die Betreiberfamilie Sliskovic von der Adriaküste. Sie hat ihr Restaurant nach dem kleinen Fischerort Borik bei Zadar benannt. Dementsprechend ziert ein Fischerboot die Speisekarte. Die Einrichtung des kleinen, blitzsauberen Restaurants ist zwar rustikal, aber auf eine gemütliche Art. Schmiedeeiserne Gitter gliedern den Gastraum in kleine abgeschlossene Bereiche. Durch die festen Bänke sind diese für größere Menschen vielleicht etwas zu eng. Bunte bleiverglaste Hängelampen bringen aber auf jeden Fall Farbe ins langgezogene Lokal.
Selbstredend gibt es vor allem Fleischgerichte, das liegt in der Natur eines Grill-Restaurants. Zu den balkantypischen Speisen wie Cevapcici und der Puszta-Platte kommen noch jede Menge Topfgerichte wie Geschnetzeltes und Gulasch, aber auch Wiener Schnitzel. Und Fisch ist ebenfalls, das legt das Fischerboot nahe, mit zahlreichen Gerichten im Angebot.
Wer sich so lange in einem multikulturellen Umfeld von türkischen und arabischen Imbissen halten kann, muss irgendetwas richtig machen. Allerdings muss man schon genau hinschauen, um das schmale Restaurant an der fast immer quirligen Prinzenallee zwischen Badstraße und Bellermannstraße nicht zu übersehen. Einen Besuch ist es auf jeden Fall für alle Freunde des Gegrillten wert.
Borik, Prinzenallee 15–16, inzwischen geschlossen
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Danke für den Artikel! Das Borik ist wirklich ein Phänomen. Hier treffen sich Stammkunden, die das Borik manchmal schon als Kinder kennen gelernt haben. Es kommen aber auch Touristen oder Geschäftsreisende (manchmal mehrere Abende hintereinander), die Lust auf deftige Kost haben und den unaufdringlichen Service schätzen. Nix für Vegetarier oder Veganer!
Ein absolutes Highlight für mich ist immer der Krautsalat, der als gemischter Salat als Vorspeise daherkommt. Zügig folgt das Hauptgericht – die Küchengeschwindigkeit sowie die gleichbleibende Qualität sind echt topp. Und man wird immer “gut bedient”. Der Gast ist König, auf Sonderwünsche geht man (fast) immer ein.
Einziger Wermutstropfen: Küchenschluss ist gegen 21:30 Uhr, um 22 Uhr wird geschlossen. Ungewöhnlich für Berliner Nachtschwärmer, die sich vor der Nachtschicht stärken wollen. Das sind dann auch die einzigen, die mit langen Gesichtern enttäuscht aus dem Borik gehen! Alle anderen kommen immer wieder.
Eine Ergänzung zu den Öffnungszeiten: Montags hat das Borik geschlossen (außer an Feiertagen). Und im Sommer macht das Team einen Monat kreative Pause.
Liebe Susanne, ich sehe, Du hättest eigentlich den Beitrag schreiben müssen! 🙂 Danke für die Ergänzungen und Schilderungen einer offensichtlich zufriedenen Stammkundin. Dominique