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Borik: Darf es mal rustikal sein?

6. April 2018
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GESCHLOSSEN Dafür muss­te man auch frü­her schon nicht in die Groß­stadt fah­ren  – jugo­sla­wi­sche Restau­rants gab es fast flä­chen­de­ckend in der alten Bun­des­re­pu­blik und in West­ber­lin. Nach dem Zer­fall Jugo­sla­wi­ens war­ben die­se Gast­stät­ten mit “inter­na­tio­na­len Spe­zia­li­tä­ten” oder fir­mier­ten als kroa­ti­sche Restau­rants. Von den vie­len Grills die­ser Art ist im Wed­ding nur noch eine Hand­voll übrig­ge­blie­ben. Das Borik in der Prin­zen­al­lee ist schon seit 42 Jah­ren am glei­chen Stand­ort und fin­det noch immer ein treu­es Publikum.

Gegrilltes, Fisch und Schnitzel

Wie die meis­ten kroa­ti­schen Gas­tro­no­men kommt die Betrei­ber­fa­mi­lie Slis­ko­vic von der Adria­küs­te. Sie hat ihr Restau­rant nach dem klei­nen Fischer­ort Borik bei Zadar benannt. Dem­entspre­chend ziert ein Fischer­boot die Spei­se­kar­te. Die Ein­rich­tung des klei­nen, blitz­saube­ren Restau­rants ist zwar rus­ti­kal, aber auf eine gemüt­li­che Art. Schmie­de­ei­ser­ne Git­ter glie­dern den Gast­raum in klei­ne abge­schlos­se­ne Berei­che. Durch die fes­ten Bän­ke sind die­se für grö­ße­re Men­schen viel­leicht etwas zu eng. Bun­te blei­ver­glas­te Hän­ge­lam­pen brin­gen aber auf jeden Fall Far­be ins lang­ge­zo­ge­ne Lokal.

Selbst­re­dend gibt es vor allem Fleisch­ge­rich­te, das liegt in der Natur eines Grill-Restau­rants. Zu den bal­kan­ty­pi­schen Spei­sen wie Cevap­ci­ci und der Pusz­ta-Plat­te kom­men noch jede Men­ge Topf­ge­rich­te wie Geschnet­zel­tes und Gulasch, aber auch Wie­ner Schnit­zel. Und Fisch ist eben­falls, das legt das Fischer­boot nahe, mit zahl­rei­chen Gerich­ten im Angebot.

Wer sich so lan­ge in einem mul­ti­kul­tu­rel­len Umfeld von tür­ki­schen und ara­bi­schen Imbis­sen hal­ten kann, muss irgend­et­was rich­tig machen. Aller­dings muss man schon genau hin­schau­en, um das schma­le Restau­rant an der fast immer quir­li­gen Prin­zen­al­lee zwi­schen Bad­stra­ße und Bel­ler­mann­stra­ße nicht zu über­se­hen. Einen Besuch ist es auf jeden Fall für alle Freun­de des Gegrill­ten wert.

Borik, Prin­zen­al­lee 15–16, inzwi­schen geschlossen

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

2 Comments

  1. Dan­ke für den Arti­kel! Das Borik ist wirk­lich ein Phä­no­men. Hier tref­fen sich Stamm­kun­den, die das Borik manch­mal schon als Kin­der ken­nen gelernt haben. Es kom­men aber auch Tou­ris­ten oder Geschäfts­rei­sen­de (manch­mal meh­re­re Aben­de hin­ter­ein­an­der), die Lust auf def­ti­ge Kost haben und den unauf­dring­li­chen Ser­vice schät­zen. Nix für Vege­ta­ri­er oder Veganer! 

    Ein abso­lu­tes High­light für mich ist immer der Kraut­sa­lat, der als gemisch­ter Salat als Vor­spei­se daher­kommt. Zügig folgt das Haupt­ge­richt – die Küchen­ge­schwin­dig­keit sowie die gleich­blei­ben­de Qua­li­tät sind echt topp. Und man wird immer “gut bedient”. Der Gast ist König, auf Son­der­wün­sche geht man (fast) immer ein.

    Ein­zi­ger Wer­muts­trop­fen: Küchen­schluss ist gegen 21:30 Uhr, um 22 Uhr wird geschlos­sen. Unge­wöhn­lich für Ber­li­ner Nacht­schwär­mer, die sich vor der Nacht­schicht stär­ken wol­len. Das sind dann auch die ein­zi­gen, die mit lan­gen Gesich­tern ent­täuscht aus dem Borik gehen! Alle ande­ren kom­men immer wieder.

    Eine Ergän­zung zu den Öff­nungs­zei­ten: Mon­tags hat das Borik geschlos­sen (außer an Fei­er­ta­gen). Und im Som­mer macht das Team einen Monat krea­ti­ve Pause.

    • Lie­be Susan­ne, ich sehe, Du hät­test eigent­lich den Bei­trag schrei­ben müs­sen! 🙂 Dan­ke für die Ergän­zun­gen und Schil­de­run­gen einer offen­sicht­lich zufrie­de­nen Stamm­kun­din. Dominique

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