In Berlin ist es offenbar einfacher, einen selbstfahrenden Bus zu bauen als eine automatisierte U‑Bahn. Die BVG will auf der U5 und irgendwann auch auf der Linie U8 Bahnen einsetzen, die ohne menschliche Hilfe fahren können. Aber für das autonome Fahren muss sich die U8 in der Schlange hinten anstellen, zuerst kommt die U5 an die Reihe. „Ziel ist die Umrüstung bis 2030‟, sagt ein Pressesprecher der BVG.
„Anschließend‟ wird die U8 praktisch ohne Fahrer auskommen. Vorteil der neuen Technik wäre, dass die Züge einen engeren Takt fahren könnten. Denkbar wäre eine Taktfolge von 90 Sekunden, statt aktuell meist fünf Minuten. Möglich machen soll das CBTC. Das Kürzel steht für Communication-Based Train Control. Im Kern geht es um viel Software und einen Streckencomputer, mit dem die Züge kommunzieren. Auf diese Weise werden Signale überflüssig. CBTC ist in einer anfänglichen Ausbaustufe lediglich eine andere Art der Zugsicherung. Genaue Infos zu CBTC bietet – wie immer – Wikipedia.
Das System ließe sich aber theoretisch ausbauen, sodass die gelben Bahnen komplett automatisiert fahren könnten. Doch die BVG geht davon aus, dass es weiterhin U‑Bahnfahrer geben wird. Ihre Aufgabe wird es bleiben, an Bahnhöfen den Ein- undAusstieg der Fahrgäste zu überwachen und die Abfahrt des Zuges auslösen. Einer zu 100 Prozent vollautomatisierten Fahrt ohne menschliches Eingreifen steht vor allem ein großes Problem entgegen. Der Pressesprecher der BVG erklärt: „In Berlin haben wir eine große Zahl an unterschiedlichen Zugtypen mit unterschiedlichen Türanordnungen. Es müssten also nicht nur alle Bahnhöfe von Grund auf umgebaut werden, sondern auch eine komplett einheitliche Fahrzeugflotte angeschafft werden.‟ Denn die Anforderungen an die Sicherheit verlangen, dass Fahrgäste bei einer autonomen U‑Bahn durch zwei Türen gehen müssen. Das ist zum einen die bekannte Tür des Waggons. Die zweite Tür wäre eine, die durch eine neu zu bauende Wand an der Bahnsteigkante führt. Eine U‑Bahnstation würde dann einer Hotelhalle gleichen, in der die Gäste vor den Fahrstuhltüren warten.
Die Stadt Nürnberg hat sich für ein vergleichbares automatisches System entschieden. Die dortigen Linien U2 und U3 fahren komplett ohne Fahrer. Entwickelt hat das System das Elektronikunternehmen Siemens.
Der Text stammt aus der Weddinger Allgemeinen Zeitung (–> E‑Paper), der gedruckten Zeitung für den Wedding. Geschrieben wurde er von Andrei Schnell. Wir danken dem RAZ-Verlag!
Hallo Herr Schäfer
nun dann war man in Singapur eben schneller … nur was hat der Gestank von Urin mit diesem Artikel bzw mit selbstfahrenden Zügen zu tun
sonnigen Muttertag
Vor 19 Jahren begann man fahrerlos mit der Metro durch Singapur zu fahren, und an Uringestank an den Bahnhöfen kann ich mich auch nicht mehr erinnern…