Bier. Wein. Buletten. Menschen. Freunde – so beschreibt sich das Dujardin in der Weddinger Uferstraße 12 auf seiner Facebookseite. Und das trifft es im Grunde ganz gut. Das Dujardin öffnete 2013 seine Pforten, nachdem Kino und Café dieselbe Adresse verließen.
In dieser Straße in Londons Norden wohnt unsere Autorin LaSimona jetzt. Fotos: LaSimona
Jetzt ist die Weddingerin nach London gezogen. „Jetzt“ ist gut, vor neun Monaten eigentlich. Und häufig kam die Bitte: Vergleich doch mal, so Berlin und London oder Wedding und Deine Wohngegend. Bittesehr!
Kata Unger (links) und Susanne Schulze Jungheim vor den Büroräumen des Kolonie Wedding e. V. in der Soldiner Straße.
Mit einem Netzwerk von über 30 Projekt- und Ausstellungsräumen ist die Kolonie Wedding über die Landesgrenzen hinaus in der Kunstszene bekannt und geschätzt.
Die Weddinger verehren ihren Ortsteil, verteidigen ihn, bewohnen ihn selbstverständlich – und besingen ihn nun auch indirekt. Der Brunnenvierteler Ole von Voßkuhl spielt auf der Gitarre eine eingängige Melodie und freut sich dabei über die Menschen, das kühle Wasser und die Plötzenseeheit.
Sara Meiers (Mitte) zeigt, was an der Panke wächst. Foto: Simone Lindow
Sara Meiers lädt einmal im Monat zum Wildkräuterspaziergang ein. Wer mag, kann anschließend im Prinzengarten am Picknick teilnehmen. Immer am letzten Sonntag im Monat (das nächste Mal am 20. September 2015).
Am Freitag zeigt das City Kino den Film „Das fehlende Grau“. Ich traf Sina Ebell, die Hauptdarstellerin, die passenderweise aus dem Wedding kommt – und an diesem Freitag im Kino zu Gast ist. Ich könnte schreiben, wir hätten für das Interview stilecht im Kino gesessen, ganz leer, nur rote Sessel. Saßen wir aber nicht. Draußen, neben dem City Kino, ist eine sonnige Grasfläche, da haben wir viel geredet und einige Zigaretten geraucht. Und ein Lied aus dem Kinderchor des DDR-Fernsehens gesungen, in dem Sina mitwirkte. „Es ist ja auch perfekt, dass der Film im Rahmen der Premieren hier im Wedding gezeigt wird. Hier wohne ich und außerdem ist das Kino wirklich hübsch, ein Original“, sagt die Urberlinerin.
Sebastian lebt schon lange im Wedding, seit 29 Jahren. Er hat vieles kommen und gehen sehen: alte Alhambras, vom Feuer verzehrte Imbisse, die Metamorphose vom Schupke zum Tipperary, den geschäftigen Wandel auf der Müllerstraße. Im Brüsseler Kiez lebt der 29-jährige Industriekaufmann derzeit in einer WG, ebendort, wo er auch aufwuchs.
Seit knapp drei Wochen gehört Sebastian nun dem Kreis der lieben Leser des Weddingweiser an. „Erstmal, ohne den Blog zu lesen, ich hab über Freunde die Facebookseite gefunden. Ist doch schön, so weiß ich jeden Tag eine Kleinigkeit mehr!“
Klassiker der Filmmusik füllen gedämpft die Luft, dazu der Duft von frischem Kaffee. Hanna Dobslaw stellt zwei Tabletts mit hausgebackenem Erdbeer-Sahne-Kuchen vor sich und beginnt, ihn in Stücke zu teilen. Ein Mittwochnachmittag im Kino Alhambra. Bevor die ersten Gäste kommen, versieht sie die reservierten Tische im Kinocafé in der zweiten Etage mit den Namen. Teller mit Kuchenstücken stehen nun auf dem Tresen, Kaffeetassen ebenfalls.
Frischgebackener Erdbeerkuchen – serviert von Kinoleiterin Hanna Dobslaw
Ruhe vor dem Sturm. Sabina Bronszkowska rührt Tomatensoße an – heute gibt es Pizza und Salat bei Gourmello. Der Verein bietet neben vollwertigem, frischen Essen für Berliner Kitas und Schulen in seiner Erlebnisküche LECKERWISSEN auch Kochkurse für kleine Gutschmecker an. „Die Kinder befassen sich in unserer Erlebnisküche mit der Zubereitung einer gesunden Mahlzeit“, erklärt die gelernte Pädagogin.