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Debatte am Dienstag:
Ja/Nein Wedding: Brauchen wir noch Einkaufszentren?

16. Januar 2024
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Wir leben zwar auf engem Raum zusam­men, aber zu vie­len The­men gibt es sehr unter­schied­li­che Mei­nun­gen. An die­ser Stel­le geben wir zwei Sicht­wei­sen auf ein kon­tro­ver­ses The­ma Raum. Am Ende könnt ihr selbst ent­schei­den, ob und wel­che Posi­ti­on ihr teilt. Dies­mal befas­sen wir uns mit der Fra­ge, ob wir in Zei­ten des Online-Han­dels noch die gro­ßen Malls brauchen. 

JA

Mit dem Gesund­brun­nen-Cen­ter, das auf 25.000 Qua­drat­me­tern Platz für 110 Geschäf­te bie­tet, ist das nach dem Mau­er­bau in einen Dorn­rös­chen­schlaf gefal­le­ne Vier­tel an der Bad­stra­ße erheb­lich auf­ge­wer­tet wor­den. Dazu bringt der Bahn­hof, der wie­der unan­ge­foch­te­ner Nah- und Fern­ver­kehrs­kno­ten­punkt des Nor­dens gewor­den ist, jede Men­ge Lauf­kund­schaft in die größ­te Mall weit und breit. Archi­tek­to­nisch ist der Bau in der Form eines wei­ßen Kreuz­fahrt­schiffs mar­kant und anspre­chend, was man von der zugi­gen Zugangs­hal­le des Bahn­hofs nicht gera­de behaup­ten kann. Das Ange­bot an Gas­tro­no­mie, Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten und der Wet­ter­schutz machen das Cen­ter zu einem sozia­len Ort, wo man sich ver­ab­re­den und Zeit ver­brin­gen kann. Die angren­zen­den Stra­ßen, die ver­kehrs­reich sind und wenig Auf­ent­halts­qua­li­tät bie­ten, sind dafür kaum geeig­net. Natür­lich hat sich seit der Eröff­nung 1997 viel ver­än­dert, sind ganz ande­re Geschäf­te und Lebens­mit­tel­händ­ler zu fin­den als in den ers­ten Jah­ren, aber abschrei­ben soll­te man die­se Art von Ein­kaufs­zen­trum vor­erst noch nicht. Ein Stadt­teil von 90.000 Ein­woh­nern (Gesund­brun­nen) und sei­ne unmit­tel­ba­ren Nach­barn besit­zen genug Nach­fra­ge für ein sol­ches Cen­ter. Und wir kön­nen von Glück sagen, dass wir es haben.

NEIN

Einst­mals leben­di­ge Ein­kaufs­stra­ßen wie die Mül­lerstra­ße und die Bad­stra­ße sind zu Unor­ten gewor­den. Ende der Neun­zi­ger haben Cen­ter wie die Hal­len am Borsig­turm und das Gesund­brun­nen Cen­ter das, was an Fach­ge­schäf­ten bzw. Ein­zel­han­del in den Stra­ßen noch übrig war, auf­ge­so­gen. Und sind die Zei­ten der Cen­ter, spe­zi­ell seit dem Anfang der Covid-19-Pan­de­mie, wirk­lich noch so glor­reich? Die Aus­wir­kun­gen des Online-Han­dels sind auch dort ange­kom­men – oder war­um steht im Gesund­brun­nen Cen­ter mehr Laden­flä­che leer als frü­her? Die Anfahrt mit dem Auto ist durch das all­täg­li­che Ver­kehrs­auf­kom­men und durch Dau­er­bau­stel­len wie am U‑Bahnhof Pank­stra­ße oder der Kolo­nie­stra­ße arg erschwert. Zudem haben die Men­schen auch nicht mehr so viel Geld, das sie bei Shop­ping-Orgi­en aus­ge­ben könn­ten. Kurz: Die Kri­se des Ein­zel­han­dels ist mit Ver­zö­ge­rung auch in den kli­ma­ti­sier­ten Malls ange­kom­men. Wir als Kon­su­men­ten hat­ten es in der Hand, als es den klei­nen Geschäf­ten an den Kra­gen ging, ver­mut­lich wird es auch bei den Cen­tern so sein.

Wie seht ihr das?

Die Leser:innen unse­res News­let­ters dür­fen am Don­ners­tag dar­über abstimmen. 

9 Comments Leave a Reply

  1. Peter 18.01.2024
    Mehr Cen­ter brau­che ich nicht dafür müß­te nur gesorgt wer­den das die
    Geschäf­te zu schnell wech­seln. Wenn ich die Müllerstr.und Residenzstr.
    betrach­te kann ich nicht ver­ste­hen das es soviel Bar­ber Shop und Spätis
    auf­ge­macht haben .

  2. Ich woh­ne an der Gren­ze zu Rei­ni­cken­dorf und fin­de die Ecke ist rela­tiv tot und nicht so sehr auf jun­ge Leu­te ein­ge­stellt. Ich fin­de Wed­ding braucht nen biss­chen Über­ho­lung an der Ecke ..net­tes Café statt Wett­bu­de, nen Cen­ter mit moder­ne­ren Geschäf­ten statt Adler im Clou. Nen biss­chen mehr Leben­dig­keit rund um den Ubhf Afri­ka­ni­sche Stra­ße wäre super! Ich habe vor­her in Pberg gewohnt und mir fehlt das ehr­lich gesagt schon ziem­lich, dass man raus­geht und klei­ne süße Läd­chen hat. Oder ne coo­le Bar..

  3. In Zukunft wer­den die Zen­tren unse­rer Stadt­tei­le weni­ger vom Waren­han­del geprägt sein – und viel mehr von Dienst­leis­tun­gen. Schon jetzt fin­det man in den obe­ren Eta­gen ehe­ma­li­ger Kauf­häu­ser häu­fig Fitness–Studio wie im ehem. C&A Mül­lerstra­ße. In das ehe­ma­li­ge Schil­ler­park-Cen­ter will jetzt angeb­lich ein Mixed-Mar­ti­al-Art-Stu­dio zie­hen.. In den Media-Max am Brun­nen­platz neben Möbel-Kraft ist jetzt REWE gezo­gen (kein Mensch kauft mehr CDs oder DVDs) , dafür hat Rewe unten im Kar­stadt dicht gemacht.

    Die gro­ßer Fra­ge ist, ob man die poly­zen­tri­sche Struk­tur Ber­lins erhal­ten kann, also die klei­ne­ren Stadt- und Orts­teil­zen­tren, die unse­re Stadt prä­gen. Ver­mut­lich wird uns nichts ande­res übrig blei­ben, als das eine oder ande­re in einen neu­en Typ Fuß­gän­ger­zo­ne zu ver­wan­deln, wohin man zum bum­meln, zum essen gehen, zum Sport und zur Frei­zeit­ge­stal­tung oder zur Wei­ter­bil­dung kommt. Ein­kau­fen geht viel beque­mer im Internet…

  4. Ein ein­deu­ti­ges JEIN.
    Ein­kaufs­cen­ter sind bequem und ange­nehm zum Ein­kaufs­bum­mel beson­ders bei Schietwetter.
    Doch ich hät­te lie­ber eine Mischung von klei­ne­ren Geschäf­ten von Lebens­mit­teln bis hin zu Schnür­sen­keln (brau­che ich gera­de) fuß­läu­fig im Zen­trum, also hier in der Mül­lerstra­ße und daneben.
    Sovie­le Imbis­se, Cafés, Restau­rants wie es sie jetzt statt­des­sen hier gibt, braucht doch kein Mensch. Ich fra­ge mich sowie­so, wie die­se alle ren­ta­bel sein können.

    • Hal­lo Heidi
      Schnür­sen­kel gibt es bei Kauf­land in der Mül­ler und gegen­über von Schil­ler­park­cen­ter beim Schus­ter… und ja , genau an die­sen klei­nen Din­gen fehlt es
      Gruß

  5. Ich den­ke, noch immer macht es die Mischung.
    Malls habe hier und da eine gewis­se ange­neh­me Auf­ent­halts­qua­li­tät und kom­men fern des Stra­ßen­ver­kehrs jun­gen Fami­li­en ent­ge­gen. Und Stra­ßen, in denen nur noch Gas­tro­no­mie besteht, sind auf ihre Wei­se auch tot. Und dass an der Mül­lerstra­ße kein ein­zi­ges Schuh­ge­schäft exis­tiert, soll­te auch nicht sein.
    Ins­ge­samt gese­hen feh­len sowohl in Malls als auch in den gro­ßen Geschäfts­stras­sen die aus­rei­chen­de Anzahl und Zusam­men­stel­lung eines Ange­bot in der wei­ten Brei­te der Pro­duk­te, die man übers Jahr wirk­lich so benötigt.

  6. Mir geht es wie Rein­hard: im Jeschäft aus­su­chen, bum­meln, Käff­chen jenießen.. 

    Aber kei­ne neu­en Cen­ter. Bes­ser die Cen­ter, die es schon gibt, bes­ser machen. Weni­ger Ket­ten des ewig Immer­glei­chen, statt­des­sen mehr Mit­tel­stand in die Cen­ter: Cafés, Bäcke­rei­en, Mit­tags­tisch, Kiezkantine.
    Ne schö­ne Klein­markt­hal­le für Nor­mal­ver­brau­cher wäre gut, so wie es sie in ande­ren Stadt­tei­len gibt.

  7. nett ver­schnei­ter guten Morgen
    also ick mach dit mal kurz und bün­dig… ick je lieba ins Kauf­haus bum­meln und koof mir mei­ne Kla­mot­ten in Jeschäft als dat ick den jan­zen Plun­der online bestel­le… so is man näm­lich in Bewe­jung, man kommt unter die Leu­te und am ende vom Bum­meln jeniest man noch een Käffchen

    schö­ne wei­ße Woche noch

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