Am Mittwoch (12.7.) trafen sich Anwohner, Gewerbetreibende und Politiker auf Einladung der Interessensgemeinschaft Müllerstraße im Café La Rose, um Probleme von Gewerbetreibenden mit dem neuen Fahrradweg in der Müllerstraße zu besprechen. Die Gemüter waren erhitzt, da die anwesenden Geschäftsinhaber ihre Existenz durch den Radweg bedroht sehen. Am Ende wurde entschieden, einen neuen Runden Tisch zu gründen.
Ob die CDU ihre Drohung wahr macht, dieses Thema bis in den Senat zu eskalieren, wo sich ja, so ein Parteimitglied, „die Mehrheitsverhältnisse geändert haben“, oder gar ein Verwaltungsfachanwalt eingeschaltet wird wegen Akteneinsicht, um zu sehen, ob es bei der Planung alles mit rechten Dingen zu ging, wie von dem organisierenden CDU-Politiker Dieter Dombrowski aus Brandenburg angeregt, ist noch ungewiss.
Es gab zwei Beschwerdepunkte. Erstens: Kunden blieben weg, da sie nicht mehr gleich am Geschäft parken könnten. Zweitens würden sich Lieferanten weigern, Geschäfte zu beliefern. Der Grund: fehlende Lieferplätze, und Strafgelder, wenn dann doch in der zweiten Reihe geparkt wird. Falsch gesetzte Poller machten es Lastwagen unmöglich, große Lebensmittelläden wie beispielsweise Eurogida zu beliefern.
Laut Planung, erklärte ein anwesendes Mitglied der Stadtteilvertretung “mensch.müller”, sind genug Lieferplätze gleich bei den Geschäften vorgesehen. Der Vertreter des Straßen-und Grünflächenamts fügte hinzu, dass nur leider, und hier muss man selbst als Berlin-Gewohnter etwas schlucken, es im Moment (und bis wann??) keine Schilder gibt, um diese auszuzeichnen. Der private Unternehmer, der den Zuschlag des Bezirks erhielt, um die Fahrradwege auf der Müllerstraße auszuführen, hätte natürlich anfangs zugesichert, alles notwendige (und also auch die Schilder!) zur Durchführung des ganzen Projekts zu haben.
Unverständlich ist, dass die Bezirksverwaltung es nicht für nötig hielt, auf die Einladung der Gewerbetreibenden zu antworten, und auch keinen politischen Vertreter zum Treffen schickte. Die Grünen und FDP waren ebenfalls nicht präsent – im Gegensatz zur AfD, CDU, Linke und SPD. Unverständlich ist auch, warum der Bezirk nicht schneller auf die Gewerbetreibenden zugegangen ist, um die chaotische Situation mit den Verkehrsschildern zu erklären und eine Lösung zu finden.
Unverständlich ist auch, warum sich die Gewerbetreibenden erst jetzt zu Wort melden, obwohl die Stadtteilvertretung in den vielen Monaten vorher mehrere Angebote des Vermittelns zwischen Bezirk und den Gewerbetreibenden gemacht hatte. Auch sind existierende Strukturen, wie beispielsweise der Verein Standortgemeinschaft Müllerstraße, quasi eingeschlafen.
Sollte der Radweg verkleinert oder abgeschafft werden, wären über zehn Jahre Kampf der Anwohner (und Stadtteilvertretung) FÜR den Radweg umsonst, und würde die Übereinkunft des Bezirks und Senats zur Mobilitätswende weiter in Frage gestellt. Übrigens stößt der neue Radweg auch bei etlichen Autofahrern auf Zustimmung. So Silke P., begeisterte Autofahrerin: „Früher war es extrem stressig auf der Müllerstraße Auto zu fahren. Die zweite Reihe war häufig zugeparkt. Deswegen kreuzten die Radfahrer in meine Spur und mussten auch andere wilde Ausweichmanöver machen. Jetzt ist es viel angenehmer und auch für Autofahrer sicherer.“ Antje B., eine Rad-und Autofahrerin, lobt auch die breiten Radwege. „Endlich kommen die Rettungswagen vorwärts, im Notfall auf den Radwegen, früher war es eine einzige Katastrophe, da auch die zweite Reihe häufig zugeparkt war.“
Hoffentlich findet der Runde Tisch eine Lösung, ohne den Radweg in Gefahr zu bringen.
Text: Johanna Boestel
Toll Reinhard. Klarer Fall von fitem single.
Nachtrag: im südlichen Teil der Mùllerstrasse wurden just gestern Nachmittag Ladezonen aufgemalt. Es geht voran.
Grüße an alle
Die wurden ja bereits im März angekündigt. Siehe: https://weddingweiser.de/lueckenschluss-radweg-muellerstrasse/
Es gab wohl Probleme mit der Lieferung der Schilder.
Hallo
ist das wieder ein heisses Thema … für mich ist das wieder mal ganz einfach… von mir aus kann sich jeder ein Beispiel daran nehmen oder nur verwundert mit den Augen rollen oder was auch immer.…
Also , wenn ich Lust darauf habe geh in die Müller zum wöchentlichen Einkauf , entweder Kaufland oder bei BOLU , dann sind da schon mal knapp 15kg in meinem Rucksack drin und noch ein Beutel in der Hand und dann latsche ich gut 20 bis 30 min wieder zurück nach Hause und das mit 66
in diesem Sinne
Kein Hackenporsche, bei 15 kg?
Es gibt einen ehemaligen Navy Seal, der verkauft das Als Fitnessprogramm. Rucking nennt er das. Dabei ist das Bestandteil jeder Militärischen Grundausbildung. Mit bisschen mehr Gewicht. Aber sowas wissen ja nur noch alte weiße Männer. Wie Reinhard. Und ich
Hallo
Danke , tja alte weiße Männer sind eben doch nützlich .… mit Glatze und weißen Bart :))))))
Ich sag ja immer: jede Falte und jedes weiße Haar ist ne Auszeichnung.
Viele schaffen es erst gar nicht soweit!!
Und die Erfahrungen, die man gesammelt hat – aber plötzlich haste die 60 hinter Dir, guckst Dich um, und denkst – Hallo? Warum bin ich hier im Kindergarten gelandet? Steht gar nicht im Programm??
Gut, als ich noch klein war (20−30) hab ich’s auch nicht verstanden – naja, obwohl .… Genaugenommen .… Also ich mein WIR damals .… Aber Man will das Kind jetzt ja auch nicht völlig … Naja, ich Hab’s jetzt erstmal im Bootcamp angemeldet .…
😁
Hallo
Hackenporsche ?? Rentnerporsche !! nee trägt sich so besser als ständig mal links mal rechts zu ziehen 🙂
Gruß
Ja Waldo. Nach einigem Rumkurven habe ich immer einen Parkplatz in meinem Mùllerstrassekarreabschnitt gefunden. Und ja. Auto ist eine gute Idee für Ältere und Leute mit Einschränkungen jedweder Art, die nicht aufs Lastenrad wechseln wollen oder können. Was ist denn die Alternative? Sollte ich mir aus 10 Geschäften meine Einkäufe liefern lassen. Unabhängig vom Lieferirrsinn hätte ich keine Zeit, meine 10 Lieferanten in Empfang zu nehmen. Bleibt mir also nur der gebündelte Einkauf für meine Mitbewohner und mich mit den geschilderten Folgen. Wahnsinn: nicht einmal Fahrdienste dürften in 2.Spur halten!
Soeben erlebt: ich gehe mit meinem Hund auf der Mùllerstrasse spazieren. Höhe Josephskirche, wo der Bürgersteig nur 2 m breit ist, kommt mir ein Radfahrer entgegen. Ich rufe ihm zu, warum er nicht den 2 1⁄2 m breiten Radweg benutze. Er hält an und erklärt mir, dann würde er ja in der falschen Richtung fahren, was rechtswidrig sei. Und warum fahren Sie dann auf dem Bürgersteig? Er gehörte noch zum netten Typ des burgersteigfahrenden Radfahrers. Andere fahren mit 25 kmh 30 cm an Fußgängern vorbei. Es gäbe noch viel zu berichten.
Das große Problem ist das Wenden und Links abbiegen.
Wenn man als Radfahrer auf einigen abschnitten die Fahrtrichtung wechseln möchte oder Links abbiegen, ist das mit teilweise erheblichen Umwegen verbunden.
Und viel schlimmer, muss man Teilweise 3–6 Ampelschaltungen mitmachen, Grade aus, dann links abbiegen, dann nochmal auf grade aus warten. Mit Mittelfurten, kommt man dann schonmal auf einen Prozess der 10 Minuten dauert.
Das ist es nicht verweundlich (aber trotzdem unschön), wenn der Gehweg genutzt wird.
Das gleiche könnte mann auch über Autofahrer berichten!
Ich verstehe die Aufregung nicht, in 2 Spur parken war schon immer verboten.
Es sind nicht nur die Gewerbetreibenden,die unter den aktuellen Bedingungen zu leiden haben. Ich bin Anwohnerin der Müllerstr.. und versorge u.a. eine größere Mitbewohnerzahl. Komme ich mit dem Auto schwerbeladen vorgefahren, muss ich illegal in 2. Spur parken , ausladen und meine Einkäufe im Hausflur zurück lassen. Dann suche ich einen Parkplatz, fahre durch die Rad- Triftstr. ohne Erfolg, muss jetzt in die Willdenowstr einbiegen, eine enge, reine Anwohnerstr. mit einer grossen Grundschule, Kinderladen, suche weiter in der Burgsdorfstr. nach einem Anwohnerparkplatz. Ist das irgendwann geglückt , was nicht immer der Fall ist, gehe ich zu meinem Haus und hoffe,dass noch alles da steht. Pech: 1 Bierkasten ist weg und wird im Lausepark verzehrt. Der Bierkasten ist zu verkraften, bei Reisegepäck oder Handwerkskasten sieht es dann schon anders aus.
Das alltägliche Leben , gerade auch für Ältere, aber auch Hundehalter und Leuten mit Kindern,die nicht aufs Rad umsteigen können oder aus Angst nicht wollen, ist das Leben sehr beschwerlich . Aber: die Mùllerstrasse ist deutlich ruhiger geworden, was ich als Anwohnerin natürlich gut finde.Ob das die Willdenower auch so sehen,darf bezweifelt werden.
Wie war das denn vorher? Da waren die Parkplätze immer besetzt!
Da standen doch alle auch in der 2. Spur.
Ja, dass klingt aufwendig und der Diebstahl ist ärgerlich. Mich würde interessieren, wie haben Sie es vorher gelöst? War immer sofort ein Parkplatz in der unmittelbaren Nähe frei? Wenn Nein, was haben Sie dann unternommen? Glauben Sie, dass wenn Menschen aufgrund von körperlichen Beeinträchtigungen in Kombination mit hoben Alter nicht mehr Rad fahren können, es eine gute Idee ist Auto zu fahren?
Ja. Nach einigem Rumkurven gab es in “meinem” Karree Abschnitt der Mùllerstrasse immer einen Parkplatz.
Gegenfrage: Wenn nicht Auto oder Lastenrad, wie dann? Liefernlassen aus 10 Geschäften? Unabhängig vom Lieferwahnsinn, wäre ich bereits aus Zeitgründen nicht in der Lage, 10 Lieferanten in Empfang zu nehmen. Bin ich also auf meinen gebündelten Einkauf auch für meine Mitbewohner angewiesen. M a W : ja Auto ist eine gute Idee, auch für Menschen hohen Alters und mit Beeinträchtigtigungen. Irrsinn: selbst Behindertenfahrdienste dürften nicht in 2.Spur halten.
Die einseitige Bevorzugung von Radfahrern erzeugt Unmut.
Soeben erlebt: ich gehe mit meinen Hund spazieren. Vor der Josephkirche kommt mir auf dem dort 2 m breiten Bürgersteig ein Radfahrer entgegen. Ich rufe ihn zu, warum er nicht den 2 1⁄2 m breiten Radweg benutze. Er hält an und erklärt mir, er würde dann ja in der falschen Richtung auf dem Radweg fahren. Und dann fahren Sie lieber auf dem Bürgersteig? Und er gehörte noch zur freundlichen Gattung der Radfahrer. Andere fahren mit 25 km in 30cm Entfernung an Fußgängern vorbei, Da ließe sich noch lange plaudern.
Natürlich machen nicht alle Beeinträchtigungen das Fahren unmöglich. Und was das Alter angeht: ein älterer Mensch hat auch entsprechend Fahrerfahrung. Darum werden die meisten schweren Unfälle eher von Fahranfängern und jungen Menschen verursacht, die sich überschätzen und Geschwindigkeit unterschätzen. Das wird einem Alten Menschen nicht passieren. Wenn mal was mit Älteren passiert ist aber das Geschrei groß und sofort kommen dann Forderungen, Führerschein abgeben etc. -
Im übrigen: Bei Klasse CE (und Bus natürlich) gibt es eine Gesundheitsprüfung ab 50 alle fünf Jahre. Da wird zB Hörvermögen und Sehvermögen geprüft und einfache motorische Tests gibt’s auch, nichts dramatisches. Wenn man das nicht besteht dann liegt es eher an einer Erkrankung als am Alter. Erkrankungen können auch früher auftreten, gegen nachlassende Sehstärke zB gibt’s dagegen eben einfach ne Brille.
Die Gesundheitsprüfung soll wohl für alle kommen, ab 70 glaube ich.
Einkäufe unbeaufsichtigt zurücklassen geht gar nicht. Was wäre das für ein Aufschrei, wenn der Radfahrer gezwungen wäre, das Rad abzustellen ohne es abschließen oder sichern zu können .…
Aber mein Punkt ist: Wer genau darf eigentlich Ladezonen nutzen? Auch der Privat PkW , und zwar auch solange, bis Einkäufe oder Reisegepäck oder was auch immer sicher in die Wohnung gebracht worden sind? Paketdienst? Bringmeister, Amazon Fresh? Oder soll sich das ausschließlich beschränken auf Lieferverkehr für Gewerbe? Und wenn ja, auf welcher Rechtsgrundlage?
Dem RBB scheint die Vorgeschichte egal zu sein:
Abendschau-Bericht
https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20230715_1930/muellerstrasse_radweg.html
Online-Bericht
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/07/video-verkehr-fahrrad-strasse-fahrradweg-klima.html
Die in diesem Artikel dargestellten Hintergründe erklären es deutlich besser als die verkürzenden RBB-Berichte.
Die Gewerbetribende vergessen häufig, dass zum einen Ihre Kunden die Ladezonen zu parken, das war schon vorher so, zum anderen haben die LKW‘s schon vor dem Umbau in zweiter Reihe geparkt, wie auch Ihre Kunden. Dies war schon vorher nicht gestattet, denke, dass die Gewerbetreibenden, dies nicht berücksichtigen und selber nicht wahrhaben wollen.
Vielmehr irritiert mich, dass diese ein paar Parkplätze da, für alle Geschäfte so einbüßend sind, so wird es suggeriert. Bitte bedenkt, dass die Leute die da parkten zu unterschiedlichen Geschäften gehen. Dass müsste im einstelligen Prozentbereich pro Laden bemerkbar sein. Dass ist nicht nachvollziehbar und riecht nach starken Populismus und Bauchipedia.
Außerdem, sind die verfügbaren Parkhäuser mittlerweile ausgelastet. Müsste ja zwangsläufig so sein, oder kommen die Leute nun aus der Nachbarschaft wie sonst zu Fuß?
Warum denkt die Politik nicht darüber nach, den breiten Fahrradweg auch für den 120er Bus freizugeben. Alle 10⁄20 Minuten ein Bus dürfte doch Fahrradfahrende kaum stören. Insbesondere in den kälteren Monaten wird die Fahrradspur vermutlich sowieso nicht mehr stark genutzt.
Das witzige ist ja, dass die Situation für Lieferanten eigentlich viel besser als vorher wäre, wenn die Schilder endlich angebracht würden. Und die Sorgen der Gewerbetreibenden klingen wie Ängste, wurden denn Zahlen vorgelegt? Auf mich wirkt es absolut nicht so dass weniger Leute auf der Müllerstr. unterwegs sind, höchstens jetzt grade wegen den Sommerferien. Man kann das ganze doch erst nach einigen Jahren wirklich beurteilen, und zwar messbar. Dass der moderne, zukunftsweisende Radweg im immer 10 Jahre hinterherhinkenden Wedding von vielen als Bedrohung wahrgenommen wird, wundert mich jedenfalls nicht. Das CDU und AfD sich jetzt für türkische Supermärkte stark machen ist auch wiedermal die reinste Realsatire. Klar, dass es in Wirklichkeit nur gegen den Radweg als Symbol grüner Politik geht. Die sollen die Schilder anbringen und fertig. Was sagen eigentlich REWE, BioCompany, Karstadt etc. dazu? Aber am Ende ist das doch eh alles egal. Es ist ein rein ideologischer Kampf, niemand interessiert sich hier für Fakten, es geht um Rechts gegen Links, um Radfahrer gegen Autofahrer, … am Ende gewinnt der Lauteste, selbst wenn er in der Minderheit ist. Und während alle anderen Städte in Europa mehr Sicherheit, weniger Lärm, weniger Feinstaub, mehr Lebensqualität, mehr Tourismus, weniger Hitzeentwicklung, mehr soziale Gerechtigkeit und weniger Insektensterben haben werden, wird Berlin auf all das verzichten, damit, äh .. damit .. ja wofür eigentlich gleich? Wegen fehlenden Schildern?
Wie ist den die Aufteilung in der Müllerstrasse? Eine Spur für Fußgänger (Bürgersteig), eine für Radfahrer und 2 Spuren für die Autos. Wo ist da die Benachteiligung der Autos?
Das Auto hat für den privaten Gebrauch in Städte, in meinen Augen keine Zukunft mehr. Natürlich muss es eine gute Alternative für den privaten Autoverkehr geben. Hier schläft die Politik leider. Ein zurückbauen des Fahradweges darf es auf keinen Fall geben.
Klar, wenn man mit dem Rad auf dem Radweg fährt, is n Knaller, keine Frage.
Verstehe nicht, daß man bei der Planung nicht von vornherein die Interessen der Gewerbe mitgedacht hat. Warum müssen die sich erst organisieren um Gehör zu finden?
Die Markierungen für Ladezonen sind derweil schon aufgepinselt, wenn auch Schilder noch fehlen. Man sieht ganz klar, daß eben doch wieder zweite Reihe geparkt wird. Man fragt sich dabei, wozu eine Lange Ladezone vor dem Rathausvorplatz benötigt wird .… Ecke Ostender die Neue Pizzeria aber bischen laufen muss zum Ladeplatz. Beispielsweise.
Will sagen, verstehe die Kriterien nicht, nach denen die Bereiche festgelegt sind, ist nicht immer anhand der Lage der Geschäfte nachvollziehbar.
Und warum überhaupt Lieferzonen (die sind den Markierungen entsprechend jeweils etwas länger)? Warum nicht gleich die 2. Spur komplett zum Be- und Entladen freigeben, sodaß der Lieferant selber entscheiden kann, wie er am besten, sichersten und schnellsten zum Geschäft kommt?
Das Ganze ist toll für Radfahrer, aber die Gesamtheit aller Beteiligten scheint mir kaum bis gar nicht berücksichtigt.
Im Moment ist die Müller ruhig, was wohl typisch ist für die Ferienzeit. Ich denke im Herbst Richtung Weihnachten wird es dann auf den zwei Spuren mit Lieferzonen Zweiter Reihe (wenn auch vllt nur zwischen 9–15 o.ä.) doch wieder eher unangenehm werden. Und die BVG könnte dann gleich mal den Fahrplan ändern, um die Fahrzeitverlängerung zu berücksichtigen.
Was ich ebenfalls bemängele ist, daß für den Wegfall der Parkplätze keine Ersatzflächen geplant worden sind. Ich meine, in Fussgängerzonen gibt’s auch keine Parkplätze vor den Geschäften, das ist nicht dass Problem. Dafür gibt es dann ausreichend Parkmöglichkeiten in Nebenstraßen oder Parkhäusern.
Das einzig verbleibende Parkhaus ist Citipoint, In Nebenstraßen funktioniert das Parken südlich der Luxemburger (Richtung S‑Bahn) schonmal nicht mehr. Und Richtung Seestr. haben wir dann links und rechts Kiezblocks. Für 10 Jahre Kampf (und Planung?) finde ich das Ergebnis daher recht dürftig. Mir missfällt diese Politik von oben herab, die nur eine einseitige Agenda verfolgt und offenbar nicht bereit ist, an die gesamte Gemeinschaft zu denken. jm2c
Ich persönlich finde ja, dass sich nicht viel verändert hat für den Lieferverkehr. Vor dem Radweg war das Abladen in zweiter Reihe die Regel. Jetzt soll das auch so sein, nur heißt das Ladezone. Zugegeben, es ist keine Verbesserung, zumindest nicht für die Gewerbetreibenden, aber eine Verschlechterung sieht meiner Meinung nach anders aus. Mit viel mehr Ressourcen und totaler Entscheidungsfreiheit hätte man sicherlich ein geniales Konzept ersinnen können, dass Verbesserungen für alle bringt. Im Detail ist das aber immer schwieriger als man sich das so ausdenken kann. Jetzt ist mal an die Radfahrenden gedacht worden, was vorher komplett gar nicht der Fall war. Die waren in der Müllerstraße ja immer außen vor. Insofern empfinde ich das nicht als Ideologie von oben herab sondern als ein klein wenig Ausgleich für Jahrzehnte der kompletten Ignoranz gegenüber dieser radelnden Gruppe. Und meine Beobachtung ist: es fahren jetzt viel mehr Leute mit dem Rad in der Müllerstraße. Ich zum Beispiel. Vorher war das undenkbar.
Leerstehende Parkhäuser gibt es ja mehr als das vom Karstadt und das am Citi-Point, zum Beispiel das von Bayer. Wir hatten sogar mal einen Beitrag dazu. Interessant ist, dass die Karstadtbesitzer für die Zukunft null Interesse haben, für ihre Kunden ein Parkhaus vorzuhalten. Sie denken, das braucht man einfach nicht. Hört man den Kritikern zu, dann fragt man sich, wie die wohl darauf kommen können. 😉
Ja, der Kritiker fragt sich auch, wie die darauf kommen 🙂
Ist mir auch aufgefallen, als ich mir den Siegerentwurf für den Umbau bei Karstadt angeguckt habe. Vielleicht steckt dahinter einfach die kalte Logik, daß Verbrenner ja bald verboten werden und E‑Autos hier in Berlin eh keine Chance bekommen (keine Ladepunkte). So kann man das Auto natürlich auch erledigen.
Ich bin überzeugt, daß die motorisierte Kutsche auch in Zukunft noch gebraucht wird.
Das Bayer Parkhaus da direkt hinter der S‑bahn?. Is natürlich bischen weiter weg. Meiner Einschätzung nach beginnt die eigentliche Einkaufsstraße ja erst ab Gerichtstr und geht dann über die Seestr. bis ca. Türkenstr. Natürlich gibt’s auch noch weiter nördlich Geschäfte, aber da wird es doch dünner.
Und ja, ich bin vorher auch nicht in der Müllerstr. Radgefahren 🙂 Bin stets ausgewichen, Genter, oder Turiner. Oder Zeppi, Antwerpener, Togo etc
Ich hab den Vorschlag, den Fahrradverkehr durch die Nebenstraßen zu führen allerdings extra nicht gemacht, weil ich ja ein netter Mensch bin und weiß, daß die Aktivisten dann Schnappatmung und hysterische Anfälle bekommen 🙂
Obwohl Triftstr/ Gerichstr. (Fahrradstraße) ja auch Nebenstraßen sind .… .
Insofern, klar fahren jetzt mehr Menschen in der Müllerstr. Rad. Allerdings finde ich die Anzahl immer noch überschaubar.
Allerdings ist meine persönliche Meinung zum Fahrrad die, daß es ein sehr gutes Verkehrsmittel für den Kiez und auch noch in Bezirksgrenzen ist, in der Fläche der gesamten Stadt aber doch schnell an Grenzen kommt. Insbesondere bei Transportaufgaben. Berlin hat nunmal eine wirklich große Fläche. Sicher man kann mal ne Radtour machen durch die Stadt (und dann eine Woche über Muskelkater klagen), aber auf Dauer für die Bewältigung längerer Strecken nicht optimal. Ich bin öfter in Spandau. Da fahr ich auch mal mit dem Rad raus. Aber bestimmt nicht an drei Tagen nacheinander. Hab ich früher gemacht, als ich als Kurier gejobbt hab, aber man wird ja auch nicht jünger und hat dann am Zielort auch noch was zu tun, wofür man Energie braucht .…
Das ist in den bekannten Beispielstädten anders. Kopenhagen, Utrecht, Amsterdam, sind von der Fläche deutlich kleiner, bzw, die beruhigten Bereiche sind eher begrenzt. (Amsterdam zB hat einen großen SeeHafenbereich, aber da fährt niemand Fahrrad!)
Paris war bisher Innenstadt, wagt jetzt mehr, Barcelona genauso. Muss man mal sehen, wie die Superblocks dann in größerer Fläche funktionieren. Is wohl erstmal ein mutiges Experiment.
Grüssle, schönen Tag gewünscht
Ich fahre täglich erst ca 25min zur Kita in der Friedrichstr. und dann weiter zum Potstdamer Platz in mein Büro, im Afrikanischen Virtel gehts los.
Das Problem der Müllerstr – und daher nutze ich sie nur auf kurzen Abschnitten – als Fahrradweg ist, das er von Norden kommend im Nichts beginnt (man kommt nur Sinnvoll aus der Fahrradstraße Triftstraße drauf und dann auch in der Chausseestr. wieder im Nichts bzw sehr undursichtiger Verkehrsführung endet. Die Friedrichstr. ist dann auch wieder hölle.
Könnte ich die Müllerstr. einfach grade aus bis zur Friedrichstr. durchfahren, wäre das eine wichtige Radverkehrsstraße. So fahr ich doch lieber am Nordkanal entlang – der mit Wurzeln, Kopfsteinpflaster und Fußgängerverkehr auch nur begerenzt geeignet ist.
Ja stimmt genau, fängt plötzlich an, hört plötzlich auf. Nach Norden hin befindet sich ein schmaler Streifen auf der Autospur, direkt an parkenden Autos vorbei, da hat man das Problem mit den achtlos sich öffnenden Autotüren. Bin selber mal in so ne Autotür gefahren mit dem Rad, war übel schmerzhaft.
Das Problem mit den nicht vorhandenen Radwegen im Ostteil kenne ich gut. Als ich in den 90ern als Kurier gejobbt hab zwischendurch wurde mir das bewußt – Fahrradwege waren in Ostberlin komplett unbekannt. Insofern verstehe ich auch den Ärger rund um die Schönhauser Allee …
Im Westteil gibt es ja nach wie vor diese Hochbordfahrradwege (als Streifen auf dem Gehweg) da hab ich jetzt in der Luxemburger vor der TU entdeckt ein kleines Stück, wo dieser Fahrradstreifen renoviert wurde – neuer Belag und verbreitert. Wohl kein 2,5m breit, schätze mal um die 2m immerhin.
Könnte man überall machen (sanierung ist eh nötig), dann hätte man sehr schnell und einfach und ohne Konflikte ein super Wegenetz zur Verfügung. Du kannst zB vom Märkischen Viertel über Residenzstr, U Osloer, Schulstr. Luxemburger, über die Brücke nach Moabit, weiter Bachstr, durch den Tiergarten, Zoo, Joachimstaler, Berliner bis zum Rathaus Steglitz komplett auf diesen Hochbordwegen fahren. Hat schon was.
Gibt mehrere LangStrecken, die man abreissen kann. Auf der Müller funktioniert das allerdings nicht. Chausseestr auch nicht.
Schließt ja den Bau von weiteren Fahrradwegen auf der Straße – oder Fahrradstraßen?) auch nicht aus …