Eine neue Pollerreihe ändert auf der Jülicher Straße auf Höhe Klever Straße seit kurzem die bekannten Wege für den motorisierten Verkehr. Nur Radfahrer und Rettungsfahrzeuge dürfen die Straße am Gesundbrunnen noch auf ganzer Länge befahren. Das sorgt kurzfristig für Irritationen, derzeit für viel Gesprächsstoff und mittelfristig zur Änderung von Gewohnheiten – wie immer bei solchen Maßnahmen.
Ein Krankenwagen im Bellermannkiez. Trotz Pollerreihen kann er jeden Ort im Kiez erreichen und bei Bedarf können auch Poller umgelegt werden.
Wir sind daher in den letzten Tagen öfters an der neugestalteten Kreuzung gewesen und haben uns umgehört. Von vielen Fußgängern war große Kritik zu hören, es fielen Sätze wie: „Und wie sollen die Autos jetzt da durch kommen?“, „Da hält sich doch eh keiner dran, hier auf dem Gehweg kommen die noch vorbei“ bis hin zu etwas radikaleren Aussagen wie „Diese Grünen! Aufhängen sollte man sie, an ihren eigenen Pollern“. Es gab zum Glück auch Positives wie „Endlich – ich dachte sie hätten uns vergessen“ oder „es war schon in der ersten Nacht deutlich weniger Lärm, ich konnte seit Jahren zum ersten Mal wieder mit offenem Fenster ruhig schlafen“ und „Ach, die Menschen sind immer so aufgeregt, wenn es Veränderungen gibt. In einer Woche steht’s in jedem Navi und dann fährt hier kaum einer mehr fluchend im Kreis“.
Die neuen Poller im Bellermannkiez sollen das Viertel weiter verkehrsberuhigen.
Zurück zu den Fakten
Das Vorhaben, das Wohngebiet rund um die Bellermannstraße wieder vom Durchgangsverkehr zu befreien, wie es in Barcelona und andernorts bereits erfolgreich erprobt wurde, fand seinen Ursprung in dem hauptsächlich von ehrenamtlichen Anwohnenden besetzten Quartiersrat in der Bellermannstraße 82. Der Vorschlag fand Anklang und hat den langen Weg durch Bürokratie und Politik genommen, um die Lebensqualität in der Gegend zu erhöhen. Als vor gut 1,5 Jahren die ersten Poller in der Bellermannstraße (Ecke Euler-/Heidebrinker Straße) installiert wurden, war der Aufschrei groß, das Medieninteresse entsprechend. Es war der erste Versuch, “Modalfilter” in Mitte einzusetzen. Seitdem kamen weitere Poller in der Eulerstraße hinzu, an der Ecke Kleverstraße ist nun nur noch Abbiegen möglich. Schon lange war klar, dass es auch noch drei weitere Veränderungen im Kiez geben würde, doch es passierte lange nichts, die Baustelle in der Bellermannstraße Ecke Grüntaler Straße zog sich und das Amt schwieg. Nun aber ging es doch ganz flott, innerhalb von zwei Wochen waren in der Jülicher Straße Schilder aufgestellt, Fahrbahnmarkierungen angebracht und schließlich die neuen Poller im Boden.
Für viele Anwohnende überraschend
Obwohl oder vielleicht weil der Beschluss schon so lange zurückliegt, sind viele Anwohnende von der Umsetzung letzte Woche überrascht worden. Während anscheinend für manche Anwohnende Änderungen grundsätzlich problematisch ist, finden andere großen Gefallen an der zu erwartenden Verkehrsberuhigung. Die Gemüter waren in den ersten Tagen zumindest teilweise sehr erregt, es entstanden Wortgefechte zwischen den Vertretern beider Meinungen. Aus meiner Beobachtung waren Anwohner aus den direkt anliegenden Häusern und Kleingärten eher dafür, während Menschen, die am meisten ihren Unmut und Unverständnis äußerten, eher ihr Auto als unverzichtbar einstufen, weil sie eventuell mehr darauf angewiesen sind. Einig waren sich alle nur, dass die Kommunikation über die geänderte Verkehrsführung Berlin-typisch denkbar schlecht war (Auch wir wussten davon nichts, angeblich erfuhr man im zuständigen Amt auch nur am Abend davor von dem Termin).
Kreuzung Bellermannstraße/Heidebrinker-/Euler Straße
Änderungen sind immer schwierig
Besonders langjährige Anwohnende fühlen sich von den Pollern eingeschränkt, denn hier werden neue Wege erlernt werden müssen. Auch Ortsunkundige müssen darauf warten, dass Google, Apple und Co. die Routen in ihren Navis anpassen. Das Amt hat leider keinen direkten Draht dorthin, der Autor dieser Zeilen hat seinen eigenen Account bereits für das Melden der Änderung genutzt. Lieferfahrzeuge, Müllabfuhr und auch Rettungsdienste bzw. Polizei haben die Information bereits erhalten und die Wege angepasst. Das hat bereits in der Vergangenheit gut funktioniert.
Und somit bleibt das größte Umdenken für uns Anwohnende. Wir müssen Routinen, eingespeicherte Wege in unserem Kopf ändern und das ist schwer. Will ich in den Norden? Oder in die Stadt? Auch die Zufahrt zum eigenen Wohnort ist ggf. anders – aber auf jeden Fall möglich. Ich werde sicher ein paar Anläufe brauchen, bis ich es vollständig abgespeichert habe. Kinder freuen sich allerdings, denn nun ist der Weg zur Schule/Kita oder zum Eisladen nicht mehr von Rasern oder stinkendem Durchfahrtsverkehr erschwert.
Der Anfang vom Ende (für Autos)
Nun bleiben laut Plan also nur noch zwei sogenannte Modalfilter, beide in der Bellermannstraße. Hier wurde laut Behörden auf die Fertigstellung der Jahrhundertbaustelle Bellermann-/Grüntalerstraße gewartet. Diese ist laut Aushang für Ende des Monats geplant, tatsächlich war recht viel Aktivität in den letzten Wochen zu sehen und in den letzten Tagen wurde das große Werkzeug mit Tiefladern abtransportiert. Das bedeutet, dass es dann als nächstes dort Poller (und überraschte Autofahrende) geben wird. Wenn danach die letzte verbleibende Kreuzung (Bellermann-/Stettiner Straße) umgebaut wird, ist das Projekt Kiezblock endlich abgeschlossen. Ob es die erwartete und erhoffte Wirkung für den Kiez haben wird, werden viele auch außerhalb des Weddings mit Interesse verfolgen. Andere Wohngebiete sowie Bezirke stehen schon in den Startlöchern, um auch dort den Durchgangsverkehr auszuschließen. Eine Überblick über das gesamte Vorhaben haben wir schon hier und hier aufgeschrieben.
Vox Populi
An dieser Stelle möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass wir uns vorbehalten, unsachliche Kritik auf unseren Seiten und Kanälen zu löschen. Dieser Artikel gibt die aktuelle Situation wieder, inklusive eines faktenbasierten Überblicks. Ich als Autor bzw. wir als Weddingweiser haben das alles nicht entschieden oder sind in irgendeiner Art in den Prozess involviert. Allerdings freue ich mich als direkter Anwohner zum Beispiel sehr. Wer also hier seinen unkontrollierten Frust einfach nur abladen möchte, möge bitte einen anderen Ort aufsuchen. Für höfliche und konstruktive Vorschläge eignet sich übrigens auch das persönliche Einbringen im Quartiersrat.
Alle Fotos: Samuel Orsenne
dieses Rumgeheule wegen der Änderung eurer Gewohnheiten ist so peinlich.
Die Poller haben schon jetzt eine deutliche Verkehrsberuhigung gebracht, obwohl die Sperren noch mit etwas Geschick umfahren werden können. Aber eben nicht mehr mit ø 70km/h…
Steinkissen sind, so war es auch bei der Info-Veranstaltung zu erfahren, von der Polizei und den Rettungsdiensten nicht empfohlen. Poller die beste Lösung bei begrenztem Budget.
Aber natürlich ist das Aussehen der Poller das größte Problem im Kiez har har.
Das finale Urteil lässt sich nächstes Jahr fällen. Dann kann man objektiv die Verkehrsberuhigung, die Mehrbelastung an angrenzenden Straßen und die ästhetische Entgleisung bewerten. Man sollte für alles offen sein, Fortbestand oder halt die Flex ansetzen.
Wir haben jetzt weitaus mehr Verkehr in der Grüntaler Str.!
Es wird gerast was das Zeug hält!
Weil keiner mehr an der Kreuzung Grüntaler ‚Ecke Bellermannstrasse anhalten muss, wie noch vor kurzem als rechts vor links Vorschrift war!
Die Poller sind der absolute Schwachsinn! Steinkissen wären weitaus sinnvoller gewesen!
Optisch sind die zu Poller gewordenen Klimakleber hässlich und gefährlich! Absoluter Dilettantismus!
Ich kann Esther Trapp und Norman nur zustimmen und auch Klara Bell. Die Poller an der Ecke Trift/Tegeler Straße sind ästhetisch eine Zumutung, der Kiiez wird optisch verschandelt. Ich fühle mich wie früher im Ghetto während des kalten Krieges eingesperrt! Ich wohne set 50 Jahren in der Tegeler Straße, niemals hatte ich hier Angst vor dem Verkehr und konnte immer die Straße überqueren, das ist seit den wilden Fahrrad-und Elektrorollerfahrern nicht mal mehr auf dem Bürgersteig möglich! Die Gutmenschen fühlen sich im Fahrradghetto immer im Recht!. Auch an ältere Menschen wird nicht gedacht. Wenn ich zu Fuß und auch mit dem Fahrrad nicht mehr so mobil bin, muss ich dann zum Arzt mit dem Taxi Fahren? Muss ich mir meine Lebensmittel, wie viele Jungalternative mit dem Lieferservice (sehr Nachhaltig!) schicken lassen, weil sie nicht mehr aufs Fahrrad passen und wir müssen dann ständig die Pakete annehmen? Ich finde es schlimm, dass ältere Menschen von diesen Entscheidungen einfach übergangen werden. Vielleicht sollten wir schneller eine Abgang machen, oder?
Die Spanheimstr. ist wegen der Absperrung der Jülicher Straße zur Frust Autobahn für Autofahrer geworden. Wenn irgendwann in der Spanheimstr. vor dem Euler Park ein Unfall passiert wäre es kein Zufall….
Warum werden in der Umgebung des Eulerparks keine Bodenwellen oder vergleichbares installiert????
update 14.7.
nach diversen “vorfällen” um fahrzeuge die die sperre über den bürgersteig umfahren haben, werden gerde in diesem moment die bürgersteige im kreuzungsbereich “bepollert”
von (lt. ba-mitte) ca. 4500 fahrzeugen im schnitt, ist die jülicher auf ca. 400 fahrzeuge am tag runter, stärkeren umgehungsverkehr über bad/prinzen/bornholmer kann ich pers. nicht sehen – die malmöer bekommt leider schon etwas mehr ab
ob nun klimakietz oder was immer man für ein label benutzen möchte – die wohn – und schlafqualität hat sich für viele verbessert, dafür fahre ich auch GERNE 5minuten länger einen “UMWEG 🙂 )
Also ich finde die Verkehrsberuhigung super. Die Jülicher Straße ist viel leiser geworden. Dieser zunehmende Autoverkehr in den letzten Jahrzehnten verursacht viel unnötigen Lärm und Stress für alle. Früher sind die Leute auch zufuß gegangen oder mit dem Fahrrad gefahren und waren wahrscheinlich weniger gestresst. Ich habe mein Auto abgegeben seit ich in Berlin lebe und es bisher nicht vermisst, auch weil es hier einen wunderbaren öffentlichen Nahverkehr gibt. Ich glaube einfach die Leute sind sehr bequem geworden.
Einziges Manko der Aktion sind die Horden von Autofahrern die den Weg jetzt über den Bürgersteig abkürzen. Da müsste dringend etwas passieren. Das ist Gefahr für alle Fußgänger.
İch habe vor 15 Jahren in der Bellersmannstraße gewohnt und hätte mir einen solchen Kiezblock auch damals schon gewünscht. Freut mich auf jeden Fall zu hören, dass deren Kiezblock jetzt vorankommt! Weiter so 🙂
Heute am neuen Eulerplatz Eulerstraße/Ecke Jülicher vorbeigekommen und Juhuuuu da stehen schon die ersten Pflanzkübel und Sitzgelegenheiten. Ich kann gar nicht sagen wie sehr ich mich darüber freue. Da durch die Friedrichstraße die Autos wieder fahren kamen einige der dortigen Möbel nun hierher. Das bedeutet, daß der Platz jetzt schon etwas Grün ist und möbliert.
Und wer meint, daß jetzt aber mehr Verkehr in die Hauptstraßen kommt, der soll halt bitte sein Auto stehen lassen, wenn möglich. Wenn nur jene fahren, die müssen, dann sind alle weniger belastet.
Insgesamt bin ich sehr froh, daß Frau Neumann für den Kiez die Dinge voranbringt. Ein wichtiges Zeichen. Gerade jetzt, wo der neue Senat leider die begonnene Verkehrswende abbremst oder gar rückabwickelt.
„im Zentrum wie am Stadtrand saßen in den vergangenen Jahren offenbar immer weniger von ihnen hinterm Steuer. Zugenommen hat seither nur die Zahl der Autos.“
Aus dem Tagesspiegel Checkpoint @TspCheckpoint https://checkpoint.tagesspiegel.de/langmeldung/lfxvNCqM2uQjfobLm3sor
Super! Ein großer Schritt um unseren Kiez ruhiger, sicherer, gerechter, gesünder, einfach lebenswerter zumachen.
Durchgangsverkehr hat auf der Jülicher einfach nichts verloren. Es wird Zeit das endlich auch an der Kreuzung Grüntaler/Bellermannstraße die Durchgangsverkehr verhindert wird. Aktuell rasen die Autofahrer dort wir verrückt in die Einbahnstraße.
Freue mich für jeden der in dem Viertel wohnt und jetzt mehr Ruhe hat. Aber machen wir uns nichts vor des einen Freud ist des anderen leid. Ich weiss nicht welche Personen sich es anmaßen einige Bereiche so zu beruhigen und Verkehrsflüsse umzulenken und meinen den Menschen etwas gutes zu tun. Was ist aber mit den Anwohnern in den Strassen (Hauptadern) die jetzt schon extrem belastetet sind werden noch mehr belastet, da diese Strassen jetzt diesen Verkehr auch noch aufnehmen müssen und ihre Anwohner werden damit noch mehr belastet werden. Diesem Personenkreis möchte ich auf diesem weg mein Beileid ausdrücken und das nur wegen der Kurzsichtigkeit einiger Spezialisten die leider nicht darüber nachdenken was ihre gutgemeinten Ideen für folgender andere hat.
Des weiteren möchte ich bezweifeln das diese Änderungen keinen Einfluss auf die Einsatzzeiten der Rettungskräfte und Polizei haben. Ich weiss nicht wie die Kollegen es finden an diesen Hindernissen anzuhalten und erst einmal 4–6 Toller zu demontieren um endlich an ihren Einsatzort zu kommen, denn ich glaube nicht das sie wirklich immer den richtigen Weg durch dieses Labyrinth finden werden, selbst wenn doch wird dieses einige Minuten mehr dauern und dieses kann genau diese Zeit sein die über Leben und Tot entscheidet was ich natürlich hoffe niemals der Fallsein sollte.
Ausserdem glaube ich das dieses nicht einen Autofahrer dazu bringt nicht mehr zufahren, diese werden jetzt die Umwege mit ihrem Autofahren fahren (z.B. früher aus der Grüntaler über die Osloer in die Jülicher zum Gesundbrunnencenter ca. 500m, Heute aus der Grüntaler die Osloer runter bis Prinzenallee die bis zur Badstr von da bis zur Behm zur Bellermann minimum 2 Km) . Ob das nun ein Dienst an der Umwelt ist kann jeder für sich Entscheiden.
Interessant ist das Positionspapier des ADFC zum Umgang mit Pollern;
https://www.adfc.de/fileadmin/user_upload/Expertenbereich/Touristik_und_Hotellerie/Positionspapiere/ADFC_Positionspapier_Umgang_Poller_Umlaufsperren.pdf?fbclid=IwAR1bW2_Ps1SrY1Pl147Ai-g8YoPlwzkkiuzmMd0dpkmaq8R3zlXdGMaftoo
stimmt, aber da geht es tatsächlich mehr um andere Arten von Absperrungen. Der bauliche Aufwand (und somit die Machbarkeit bei gleichem Budget) wäre deutlich eingeschränkt.
Bemerkenswert find ich vor allem dieses klare Statement:
“Standpunkt des ADFC
Der ADFC fordert, auf die Installation von Pollern, Umlaufsperren und ähnlichen Verkehrseinrichtungen generell zu verzichten”
Was begründet wird.
Grüsse
huhu,
das positionspapier bezieht sich hauptsächlich auf poller etc im bereich von fahrradwegen/spuren die dazu dienen den kfz-verkehr davon abzuhalten diese zu befahren
zitat: Umlaufsperren und Poller auf Radwegen werden oft installiert, um motorisierte Fahrzeuge von radtouristischen Wegen fernzuhalten. Der ADFC fordert auf diese Hindernisse zu verzichten, da sie eine potenzielle Gefahr für Radfahrende sind.
quelle: https://www.adfc.de/artikel/umgang-mit-pollern-und-umlaufsperren 2015
sry für doppelpost aber !!
zitat “Als ADFC Berlin fordern wir in fünf Jahren fünf Kiezblocks pro Bezirk. ”
quelle: https://berlin.adfc.de/artikel/interview-mit-almut-neumann-bezirk-mitte 2022
Nehmen wir mal den kommenden Brüsseler Kiezblock. Die angrenzende Müllerstr. hat gar keine Parkplätze mehr. Es gibt Parkraumbewirtschaftung im Kiez. Wenn nun der Parkverkehr in den Kiez geleitet wird (irgend wo muss das Auto ja hin) findet man zwar einen Parkplatz dank Parkraumbewirtschaftung, aber vllt nicht so einfach wieder raus aus dem Kiez. Bedeutet mehr Autoverkehr im Kiez. Was man ja eigentlich nicht wollte. (?)
Im Kiez fahr ich Fahrrad. Die letzten zwei Wochen war ich täglich nach Spandau unterwegs mit ÖPNV. Eine Fahrt war problemlos, sonst gab*s immer irgendein f*cking Problem. Nach 28 Jahren ohne Auto wünsch ich mir nichts so sehr zurück wie ein Auto .… .
Der ADFC stuft Poller als potenzielle Gefahren ein. Die Pollerorgien, die wir aktuell in Berlin erleben, dürften dann ja das Gefahrenpotential (im Gegensatz zu radtouristischen Wegen) noch potenzieren.
Dabei sollen laut Befürwortern doch die Maßnahmen die Sicherheit erhöhen? Ja was denn nun? Ich bin verwirrt.
Die Kreuzung Trift/Tegeler find ich übrigens furchtbar mit der Pollergestaltung. Und Trift/Müller ist auch nicht besser. Und ja, klar, Poller sollen motorisierten Verkehr verhindern. Das ist die Funktion von Pollerreihen …
im Tagesspiegel war ein guter Beitrag: https://www.tagesspiegel.de/berlin/kiezblocks-ohne-durchgangsverkehr-berlin-kann-vom-rest-europas-lernen-9957552.html
Also ich freue mich sehr, sehr sehr über den Kiezblock. Habe sehr lange Zeit in der Stettiner gewohnt und wohne nun im Soldiner Kiez. Die Durchgangsraserei war gerade in Stettiner und Grüntaler schon immer sehr schlimm. Inzwischen ist es viel ruhiger geworden. Ich finde das auch wichtig, da gerade z.B Bellermann/Grüntaler viele Kinder unterwegs sind wegen der Spielplätze. Eigentlich hätte ich es am schönsten gefunden, wenn die langjährige Riesenbaustelle (Bellermann/ Grüntaler) zu einem größeren Platz umgewandelt worden wäre, denn wieso muß man unbedingt durch den Kiez fahren? Man weiß doch wohin man will. Ich finde es schade, daß alles so auf Autos ausgerichtet ist. Klar ich fahre auch manchmal Auto, aber die Atmosphäre ist jetzt viel schöner dort.
Ich denke, die Leute werden sich schnell umgewöhnen. Vielleicht auch einfach mal an das neue hübsche Plätzchen Bellermann/Ecke Heidebrinker setzen oder an den noch entstehenden Platz Jülicher/Ecke Euler. Das wird bestimmt auch sehr schön da. Sehr engagierte Nachbarinnen haben da wirklich etwas schönes geschaffen.
Auch die Parklets im Kiez werden so gerne von den Nachbar:innen genutzt.
Bald wird es insgesamt auch mehr Bänke geben, so viel ich weiß.
All das erhöht doch die Aufenthaltsqualität sehr.
Am wichtigsten ist es doch, das diejenigen, die das Auto wirklich brauchen gut und zügig ankommen. Dafür ist es aber notwendig, daß die anderen möglichst auf unnötige Fahrten mit dem Auto verzichten. Weil der Platz nunmal begrenzt ist. Ich habe mein Auto daher schon vor langer Zeit abgeschafft. Gerne würde ich noch mehr mit dem Fahrrad fahren. Das ist mir aber gerade in unserem Kiez zu gefährlich. Ich bin eher eine vorsichtige langsame Fahrerin und werde auf der Straße ständig angehupt und bedrängt.
Ich wäre für mehr miteinander. Dafür müssen aber leider die privaten Autofahrer:innen Platz abgeben.
Das du als Fahrradfahrerin in deinem Kiez in einer Weise bedrängt wirst, daß du deswegen eher nicht Fahrrad fährst macht mich echt fertig im Moment. Liegt das am Auto oder an den Menschen, die die Fahrzeuge bewegen? Will sagen, wäre das Problem gelöst bei Verzicht auf Auto?
Es liegt immer an den Menschen die da unterwegs sind.
ein schönes Wort welches ich heute gelernt habe: VERKEHRSMORAL
Ein Wort noch zur Ästhetik der Pollerei. Ich bin Oldschool-Wessi – sag ich mal so – und hab Zeit meines Lebens mit dem Ideal freiheitlich-demokratischer Kultur gelebt. Diese Poller erinnern mich an Bauern, die ihre Viehherden mit Gattern separieren – es werden Gassen gebildet, sich verengende Laufwege, um dann einzelne Tiere greifen zu können.
Mir stellen sich daher Reflexmäßig schonmal die Nackenhaare hoch. Is vllt ne Generationenfrage, aber auch die Alarm-Farbe, also abstoßender geht’s kaum.
Und die Poller der Radwege. Die perfekte Phalli-Parade. Das sich da noch keine Feministinnen gemeldet haben. Naja, vllt auch ne Generationsfrage. Ach Kinder .…
Naja, das mit der Farbe ist wahrscheinlich Verkehrssicherheit. Und ja leider muß man alles abpollern, da die Autos sonst überall fahren und parken. Ohne Autos bräuchte man keine Poller. Insgesamt denke ich aber, eine schönere Gestaltung zum Beispiel mit Pflanzkübeln würden alle toll finden. Vielleicht kommt das ja noch.
https://weddingweiser.de/quartiersplatz-eulerstrasse/
Hallo
na was hab ich gesagt.… wieder ein Reizthema hier im Blog und Kommentare ohne Ende .
Herr Faust vom Wedding W. meinte letztens zu einem meiner Kommentare das hier die Stadträtin Frau Neumann mitliest, gut !! .… dann wird sie wohl feststellen das immer mehr Menschen das Verkehrswende-Konzept nicht mittragen
@Matthias .… sehr guter Kommentar.… mein Verdacht ist der , das eine gewisse Absicht hinter dieser Art Verkehrspolitik zu stecken scheint . Man will einfach das Autofahren so schwer und umständlich Gestalten , das irgendwann möglichst viele Autofahrer genervt das Auto abschaffen. Woher kommt nur diese große Abneigung gegen das Auto ?? Wo wird uns das Alles noch hinführen ??
Also ihr Lieben Leute passt auf und lasst euch nicht gegeneinander aufhetzen … bleibt besonnen, bleibt gelassen… möglicherweise kommen bald größere Dinge auf uns zu , dann hat es sich ausgepollert .…
noch eine super Restwoche an Alle
Hallo Reinhard,
ich komme gerade von einer Vorort-Veranstaltung mit Frau Dr. Neumann im Sprengelkiez. Ich kann nur sagen, der Eindruck im Internet und der Eindruck in der echten Welt sind grundverschieden. Wenn die Stadträtin mitliest, dann findet sie hier Kritiker, aber auch Unterstützer ihrer Strategie/Politik. Auf unserem Facebook-Kanal ist das Verhältnis Gegner/Befürworter ziemlich genau stabile 50:50. Hier schätze ich 70:30, wobei die meisten dafür sind. Bei den Vorort-Veranstaltungen, die ich oft besuche (Bericht aus dem Sprengelkiez folgt morgen), ist das Bild, das sich der Stadträtin bietet, komplett anders. Da beträgt die Zustimmungsrate 100 Prozent. Ich habe beobachtet, dass sich viele ganz normalen Menschen bei ihr für die Müllerstraße bedanken oder für die Fahrradstraße Triftstraße.
Ich glaube, man muss echt vorsichtig sein mit der Behauptung, dass immer mehr Menschen (im Wedding) die Politik hin zu einer anderen Straßenaufteilung ablehnen. Das einzuschätzen wird immer schwieriger, für alle. Ich jedenfalls gebe mir Mühe, beide Seiten zu sehen. Aber das ist nicht so leicht, da die Kritiker leider fast nie zu solchen Vorort-Terminen gehen. Eine angenehme Ausnahme war der Termin zur Initiative Kiezblock Schillerpark. Das stimmten ungefähr 60 Prozent zu, 30 Prozent waren kritisch und 10 Prozent lehnten kategorisch ab.
Einen schönen Freitag!
Ich sehe die Pollerei seeeeehr kritisch. Vorweg: Ich habe seit 1995 kein eigenes Auto mehr, nutze aber selbstverständlich PKW und LKW nach Bedarf. Ich habe in Berlin als Kraftfahrer gejobbt, war mit Betonmischern, 40to Sattelaufliegern, Hängerzügen und auch als Taxifahrer unterwegs. Ich fahre Fahrrad, gehe zu Fuss, es gibt kaum eine Perspektive, die ich nicht eingenommen hätte. BVG Busfahrer fehlt da noch, aber gut, die tun mir auch nur noch leid. Würde ich heute unter den Bedingungen der Verkehrswende in dem Bereich jobben wollen? No Way. Never ever. Lieferanten – die dir deine Pakete bringen – und andere Versorger tun mir ehrlich nur noch leid. Geschäfte, die auf Warenlieferungen angewiesen sind (und auch auf Kundenverkehr) haben unnötige Schwierigkeiten. Ein Kiez lebt auch davon, das Kleingewerbe vor Ort ist. Im Sprengelkiez lässt sich besichtigen, welche Schwierigkeiten Neuerdings durch die Pollerei damit verbunden sind. Das ist in meinen Augen Realitätsfern und maximal egoistisch. Und die Pläne sehen vor, daß auch der gesamte Brüsseler Kiez bis zur Seestr “befriedet” werden soll. Die Berliner Realität hat jedoch mit den Superblocks aus Barcelona rein gar nix mehr zu tun, weder Städtebaulich, noch von der Fläche her. Und die – hier in Berlin – Einbahnstraßenlabyrinthe sind beileibe nicht unumstritten. Zu Recht, da effektiv u.U. tatsächlich mehr gefahrene Kilometer nötig sind, um ein gesetztes Ziel zu erreichen. Es gibt andere Möglichkeiten, den Verkehr zu bremsen (Bodenschweller etc), die seit Jahren Anwendung finden. Die neuerliche, aktuelle Verkehrsverhinderung sehe ich dagegen äußerst kritisch, Nicht zuletzt auch ganz grundsätzlich. Urbanes Leben beinhaltet Mobilität. Der ÖPNV kommt kaum mit der wachsenden Zahl der Berliner Bevölkerung zurecht, es wird Jahre dauern, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Alle aufs Fahrrad? Das ist einerseits im praktischen nicht zu Ende gedacht, zum anderen im Sozialen nicht praktikabel. Das Auto ist de facto nicht einfach auszuradieren, es wird gebraucht. Das es zu wenig Lademöglichkeiten für EAutos gibt bei gleichzeitigem angekündigten Verbrennerverbot ist da natürlich auch ein Statement, das Sorgen bereitet. Völlig abgefahren sind die Neuen Radwege in Berlin. Traditionell teilen sich auf dem Kudamm BVG und Räder eine Spur, es gibt eine Spur für Autos und eine Parkspur. Klappt soweit ziemlich gut. Was haben wir in der Kantstr.? Luxuriöse Fahrradwege, wo der geneigte Byciclist entspannt freihändig radeln kann und auf der Autospur steht die BVG im Stau? WTF? Das ist Verkehrswende? In der Müllerstraße auch nich grundsätzlich anders, nur dass es es noch zwei Spuren gibt für Autos und Busse. Fahrradweg ist abgepollert. Steht ein Lieferfahrzeug also auf einer Autospur, steht auch die BVG im Stau. Das soll Verkehrswende sein ? Never Ever. Ideologie, Wolkenkuckugsheim, Idiotie, nicht zu Ende gedacht. Ganz grundsätzlich möchte ich nicht versäumen darauf hinzuweisen, daß Individualmobilität die Grundlage jeder Zivilisation ist, Mobilität ist dem Menschen und seinem sozialen Leben inhärent. Ich erlebe nicht nur die Verkehrsberuhigung sondern auch die Parkraumbewirtschaftung in Wohngebieten als Asozial – ich bekomme jetzt einfach weniger Besuch von Freunden aus anderen Bezirken. Können die Dorfblödis nicht einfach wieder in ihre Dörfer zurückgehen, statt die Stadt ihres urbanen Lebens zu berauben?
PS: Was wirklich nervt sind Fahrräder und Scooter auf Gehwegen. Teils sind da Steppkes mit Maximalgeschwindigkeit unterwegs, die die Fahrzeuge sicher nicht wirklich Kontrolle haben. Ich kenne den Jülicher Kiez nicht sooo gut, im Brüsseler fährt von kein Fahrradfahrer (Ob Lastenfahrrad oder Normal) oder Scooter auf der Straße. Warum? Kopfsteinpflaster!!! Aber das sind ja lästige praktische Gegebenheiten, die die grüne Politik erst gar nicht wahrnimmt .…
Volle Zustimmung
Danke für die klaren Worte, denen ich mich vorbehaltlos anschließen kann..
ui, das ist jetzt viel auf einen schlag
ich nehme mal NUR den part um den es sich im artikel dreht – unseren kiez – da ich ansonsten a. nicht alle ecken berlins kenne (aber schon sehr viele : ) und b. ich mit dem “ nicht zu ende denken in ganz berlin absolut konform gehe
wir haben hier im kiez einige wenige zu erreichende einzelhändler/lokale/spätis/bäcker die mit sicherheit weiter beliefert werden können, insofern muss meiner meinung nach sehr wohl darauf geachtet werden wo man wie agiert. Ich denke weiterhin das es hier gut laufen kann.
Wenn ich davon ausgehen würde das es hier nur um die gesamtverdrängung des automobils ginge wäre ich im überigen auch, aus prinzip dagegen.
als geborener berliner sehe ich die veränderung der stadt auch skeptisch – möchte aber
“ Können die Dorfblödis nicht einfach wieder in ihre Dörfer zurückgehen, statt die Stadt ihres urbanen Lebens zu berauben? “ nicht unterschreiben – auch wenn mein kopf in wut sowas schonmal hergibt^^ werde ich niemandem den zuzug nach berlin untersagen um „unter uns “ bleiben zu können.
‑wer sprach da von „Ideologie, Wolkenkuckugsheim, Idiotie“
es gibt so einige fahrradwege/spuren da würde ich mit ihnen konform gehen – bei einigen anderen nicht
hier im kiez ist die öpnv anbindung (solange bvg und s‑bahn funzen fast schon ideal
und ja, ich bin selber autofahrer beruflich wie auch privat, es bedarf einiger kleiner einschnitte in meine komfortzone, damit kann ich im austausch für mehr ruhe im alltag „vor der türe“ einwandfei leben.
weil mich, um das mal deutlich zu formulieren, jegliches patei-politisieren hier mächtig ankotzt, verweise ich mal auf frühere senate von berlin die auch unabhängig von grünen, ähnliche oder gleiche projekte „verbockt“ haben.
anbei- wenn man die ecke hier nicht kennt – schaut sie euch jetzt an und bedenkt das die jülicher bis dato wochentags ca. 120 + autos/pro stunde zwischen 7.00 und 20.00 uhr im verkehr hatte.
einige lkw und transporter + schwerlastverkehr
winke winke
Jooo, es stimmt, ich neige zu etwas griffigeren Formulierungen, wenn mir der Kamm schwillt. Mea Culpa.
Was Parteipolitik angeht – in diesem Fall hab ich darauf hingewiesen, weil mit der Stadträtin Neumann eine Grüne verantwortlich ist, die nicht nur bei RGR, sondern auch aktuell (Mitte und Wedding sind mehrheitlich Grün) sehr fleißig Ihre Agenda vorantreibt.
Es geht dabei , so muss man denke ich resümieren, vorrangig gegen das Auto. Wenn alle Pläne umgesetzt sind, haben wir eine einzige Verkehrsverhinderungsfläche vom Nordufer bis zur Osloer und von der Seestr bis zur S‑Bahntrasse der Ringbahn. Und vermutlich noch darüberhinaus, zB. Seestr bis zur Grenze Reinickendorf. Das ist dann schon ne Aufgabe, wenn man mit dem Kfz sich durch die verschiedenen Einbahnstraßenlabyrinthe quälen muss. Und das Alles außerhalb des S‑BahnRings!!!!
Anders, als das Volksbegehren “Berlin Autofrei” fordert, das von Stadträtin Neumann juristisch beraten wurde. Ich weiß nicht, ob man sie eine Aktivistin nennen kann, aber sie hat auf jeden Fall Expertise beigesteuert. Und arbeitet in genau die Richtung auch außerhalb des BahnRings, halt nach ihren Möglichkeiten als Stadträtin. Daher der Bezug zur Parteipolitik.
Statt nun gegen eine Mobilitätslösung zu arbeiten (das Auto) und sich im Klein-Klein der Verkehrsberuhigung zu verlieren – wo ist die Tram auf der Müllerstr.? Auf der Reinickendorfer, auf der Badstr.? WestBerlin hatte hatte ein mindestens so Gut ausgebautes Tramnetz wie Ostberlin, bis in die 1960er. Würde Frau Neumann solche Projekte mit demselben Fleiß vorantreiben wie ihre Kiezblocks, hätten wir längst konkrete Pläne und u.U. erste Baumaßnahmen. Stattdessen steht der Bus im Stau. Na gut, der Wedding ist Grün, nu müßt ihr sehen, wie Euch das schmeckt. Tschö
Mobilität beschreibt nicht nur AUTOmobilität !!
aber ja, nur gegen Autos funktioniert eher auch nicht, es gibt weder ein angeborenes recht auf auto als auch auf nicht auto, aber leider hat unsere gesellschaft in vielen dingen vergessen wie kompromisse funktionieren
..wen man die städtebauliche ausrichtung in berlin von beginn an betrachtet wird man recht schnell fündig wie schon weit vor grünen und linken verkehrberuhigungskonzepte – z.b. rund um den Nollendorfplatz etc. – auch unter cdu senatoren existierte, da stösst man unter anderen begrifflichkeiten auch schon auf POLLER, insofern ist es müßig parteilpolitisch zu argumentieren (meiner meinung nach),
anbei
https://mclarsen.de/2022/11/13/die-juelicher-strasse-in-berlin-gesundbrunnen/
die jülicher WAR auch mal Tramstrecke^^ – nur wäre ich unter diesen Bedingungen nicht hierhergezogen : )
Ja, da hast du völlig Recht, es gibt schon lange einen gut sortierten Werkzeugkasten mit Instrumenten zur Verkehrsberuhigung. Tempo 30 und Spielstraßen sind auch keine grüne Erfindung .… Betonpoller sind in der Tat nicht neu, stimmt, wurden aber nur sehr selten eingesetzt um Durchfahrten zu versperren (hab ich mal irgendwo gesehen, aber echte Ausnahme), in der Regel wurden zB Plätze von Straßen getrennt, sowas. Es ist ein Unterschied zwischen Verkehrsberuhigung (die gab es früher, Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung, Bodenschweller, versetzter Straßenverlauf), die auch das Durchfahren unattraktiv gemacht hat (hat sich bewährt), oder Verkehrsverhinderung durch Absperrung.
„ Können die Dorfblödis nicht einfach wieder in ihre Dörfer zurückgehen, statt die Stadt ihres urbanen Lebens zu berauben?“
Dazu möchte ich doch noch was sagen. Von wegen „Dorfblödis“. Eines der Merkmale auf dem Dorf ist, daß jeder seinen eigenen privaten Parkplatz hat und man überall in jeder Straße massenhaft freie Parkplätze hat.. Auf dem Dorf wird meistens mit dem Auto gefahren. Weil die Wege sehr weit sind, dafür der Platz zum parken groß.
Also es ist eigentlich genau umgekehrt. Urbanes Leben, ist dicht, je größer die Stadt, desto ungeeigneter für Autos. Das ging vielleicht noch vor 15 Jahren, als es weder Fachkräftemangel, noch Wohnungsnot, noch massiver Pendel und Wirtschaftsverkehr in Berlin gab. Sondern Leerstand (sogar Rückbau von Wohnungen) und hohe Arbeitslosigkeit. Damals gab es (wie auf dem Dorf) in Berlin überall freie Parkplätze. Aber Berlin ist nun eine wachsende Stadt, daher muß sie es machen wie andere Großstädte weltweit (wie London, Paris etc) und privaten Verkehr eindämmen, damit der notwendige Verkehr (von Krankenwagen, über Wirtschafts, Pendelverkehr – bis zu jenen, die körperlich beeinträchtigt sind, schlecht vom ÖPNV angebunden etc) durchkommt.
Da kann ich so nicht mitgehen. Ob Parkplätze verfügbar sind, hängt nicht von der Größe einer Siedlung / Stadt ab, sondern von ihrer Struktur. Dörfer, die vor 500 Jahren angelegt wurden (Im Mittelalter wurde sehr eng und dicht gebaut) haben garantiert keinen Platz für Autos. Berlin dagegen, daß erst im letzten Jahrhundert zur Größe gefunden hat und sehr großzügig angelegt ist, bietet da viel mehr Platz. Also, die Rechnung Dorf=Platz, Stadt=keine Platz geht so nicht auf IMHO.
Dann muss ich sagen, dass vor 30 Jahren gefühlt genauso viel Verkehr war wie heute. Es gibt sicherlich irgendwelche Zahlen, die anderes behaupten, keine Ahnung, aber ich merke keinen Unterschied. War auch früher schon voll in der Stadt. Ich hab damals in Neukölln gewohnt und musste immer lange nach Parkplatz suchen. Heute im Wedding (auch vor der Parkraumbewirtschaftung) ist das viel entspannter. Taxi bin ich in den 90ern vor allem Nachts gefahren, weil Tags alles dicht war und ich keine Umsätze machen konnte. Nachts dagegen – grüne Welle. (Falls das noch jemand kennt).
Die ständigen Vergleiche mit anderen Städten funktionieren IMHO nicht wenn man genauer guckt, aber das will ich hier nicht vertiefen. Es nervt, und wird immer wieder von AntiAutoAktivisten angeführt …
Aber das wachsende Berlin sollte sich seiner selbst besinnen – vor 100–120 Jahren ist Berlin geradezu explodiert, damals wurden vorausschauend Strukturen geschaffen, die heute prächtig funktionieren und Wachstum ermöglichen. In Rekordzeit wurde ÖPNV angelegt, geradezu aus dem Boden gestampft, wiederum sehr vorausschauend auf Wachstum ausgelegt. Wo heute 10 Jahre geplant wird, war damals längst Fertigstellung. Daran sollten wir uns orientieren. ÖPNV massiv ausbauen, attraktiver machen (Personal auf allen Bahnhöfen, wie vor 40 Jahren noch), Busse sollten überall Vorrang haben, auch vor Radfahrern.
Erst die attraktiven Alternativen schaffen, erst danach über Einschränkungen nachdenken. Das wäre gute Politik. Leider Wunschdenken.
Danke Matthias,
stimme dir vollumfängliche zu.
Hallo Hannes,
das sich die Fahrwege massiv verlängern ist doch lächerlich.
Ich wohne Jülicher/Behm und brauche keine Minute mehr Richtung Norden
Ist so. Aus Südwesten kommend kann ich nicht mehr in 2 Minuten durch die Behm, die Heidebrinker in die Euler, sondern muss ganz außen rum fahren; Bad, Prinzen, Osloer. 10 Minuten, dreifache Strecke in Kilometern. Absurd. Die Anwohnern werden aus ihrem eigenen Kiez ausgesperrt.
Eigentlich wollte ich nicht weiter kommentieren, aber bei so viel Blech …
Wer sperrt Dich denn aus? Du kommst doch nach Hause…
Wenn Du statt Klever/Euler zu parken, wo es dank Parkraumbewirtschaftung (die ja auch als bescheuert kommentiert hast ) ausreichend frei Plätze gibt und dann die letzten 20 Meter zu Fuß gehst, eine kleine Weltreise machst -> selber schuld. Natürlich kenne ich Deine gesundheitliche Situation nicht. Aber einen Behindertenparkplatz ist auf der Ecke nicht zu sehen.
Sie haben auch absolut gar nichts verstanden. Der Sinn der Maßnahme wird ad absurdum geführt. Ist das wirklich so schwierig? Es entsteht MEHR Verkehr, MEHR Lärm, MEHR Abgase. Nur eben anderswo. Aber das scheint Ihnen gleichgültig zu sein.
Ich denke, dass das Kiez-leben nicht davon profitieren wird. Das Gesundbrunnen Center wird meiner Meinung stark darunter leiden. (Wo so schon der Einzelhandel gebeutelt ist)
Es werden immer wieder wütende Autofahrer vor Ort in diesem Labyrinth mehr nach dem Ausgang suchen und dadurch weniger auf Radfahrer und Fußgänger achten. Weil ganz ehrlich- das ist ein reiner Irrgarten jetzt.
Bessere Lösung wäre ein dauerhafter Blitzer für Schnellfahrer und die Hauptstaßen attraktiver machen.
Man weiß doch, dass man in der Hauptstadt wohnt und dass da Autos fahren….
Hier zeigt sich mal wieder wie beschränkt die Weitsicht der ausführenden solcher Optimierungen ist. Die Poller kommen jetzt zu einer Zeit, in de die Grüntaler als Alternative immer noch nicht befahrbar ist. Hinzu kommen die Poller der Euler…Bellermann, bei denen man dann auch nicht mehr lang kommt. Damit bleibt aktuell nur der Umweg über die Badstraße, die ebenfalls noch durch Baustelle beeinflusst wird und meist unerfüllt ist.
Also ganz ehrlich: so dumm kann man gar nicht sein, diese Methode genau jetzt umzusetzen. Das erinnert mich an diverse Fahrradwege rund um Nollendorfplatz, bei denen diese nie nötig gewesen wären, da wenig Verkehr und mehr als genug Platz. Hier werden regelmäßig Gelder in einer Höhe rausgeschmissen, bei denen man sich nur no h an den Kopf fassen kann.
Es wäre mal an der Zeit, dass die Umsetzer ihr Vorhaben mal genauer prüfen, bevor sie es umsetzen.
Diverse andere Methoden als die Poller hätten sicher auch ihren Erfolg gehabt.
Hallo jay-jay,
Du hast den Sinn und Zweck der Maßnahmen perfekt beschrieben: der Durchgangsverkehr soll zurückgedrängt werden. Wenn die Baustelle Grüntaler fertig ist kommt dort auch eine Diagonalsperre hin, ebenso Bellermenn/Stettiner
Dumm nur, dass es keinen nennenswerten Durchgangsverkehr gab und gibt. Der ganze Irrsinn fußt auf fehlerhaften Annahmen. Und darunter müssen nun Tausende von Anwohnenden leiden. Ideologen und Demagogen regier(t)en diese Stadt.
Komisch, ich wohne hier und sehe jeden Tag die Leute durch den Kiez abkürzen. Das fällt nun weg und darüber freu ich mich sehr!!
sorry hannes aber wo wohnst du um
Dumm nur, dass es keinen nennenswerten Durchgangsverkehr gab und gibt.
zu behaupten,
wobei gibt stimmt ja nun : ) biste immerhin bei 50%
jipp – z.b. die beendete baustelle^^ – denn normal sollten die poller an der ecke jülicher/klever schon läääääängst stehen
Huhu,
ich wohne DIREKT an der besagten Kreuzung und möchte mich mal dazu hinreissen lassen, daß jeder der NICHT anerkennt das der Verkehr jetzt und hier weniger geworden ist bzw. auch noch wird, an der REALIITÄT vorbei sieht.
OHNE Frage bleibt, an vielen sehr Stellen hätte Alles besser laufen können.
Schwellen, Einengungen, Durchfahrverbote für LKW bzw. Transporter oberhalb XY Tonnen, Anliegerstrasse etc.
Nun, wo waren denn WIR ALLE (ausnahmen nat. nicht gemeint : ) ) als es um diese Maßnahmen ging??
Gab es da nicht Kiezspatziergänge, Beratungen, Quartiersrat??
Das Unangenehme, evtl. hässliche oder unbequeme jetzt zu bedauern ^^ und zu kritisieren, wenn man beim konstruktiven weggesehen hat?!
Mit Sicherheit bringt es verkehrspolitisch und umwelttechnisch wenig für die Stadt oder gar Deutschland, aber im kleinen, hier im Kiez dürfte es zur eigentlichen Lebensqualität beitragen.
Als Automobilist muss ich jetzt vorher bedenken von welcher Seite ich in den Kiez einfahre und das NUR SO LANGE bis die “Jahrhundertbaustelle” den Weg frei gibt. Was danach bzgl. der Verkehrssituation in der Grüntaler passiert .… Glaskugel. Ich selber denke das es zu unattraktiv sein wird über die Grüntaler von Behm zur Bornholmer abzukürzen.
Wer über den Kiez hinaus denken möchte, es gibt ähnliche Projekte auch anderswo in der Stadt – z.b. den Kiez zwischen Proskauer/Pettenkofer bzw. Eldenaer/Frankfurter Allee – auch dieser Kiez funktioniert teilweise wie eine Mausefalle.
Natürlich etwas besser durch Anliegerstrassen !! die aber auch nur dann funktionieren wenn der Kontrollaufwand durch die Polizei gewährleistet ist.
Lassen sie uns doch mal sehen wie es in ein/zwei Monaten hier bei uns aussieht um dann “Verschlimmbesserungen” einzubringen. Ich möchte auch nicht versäumen zu erwähnen wie TOLL die Resonanz auf die Parkraumbewirtschaftung war. UND jetzt?? bekommt man sogar Nachts wieder einen annehmbaren Parkplatz. Jede Entscheidung erfordert Geduld und unser mit/umdenken.
@ Hannes – politisieren über RGR etc. bringt ja hier richtig was – engagieren sie sich doch da wo es entschieden wird : )
@ D – sowohl als auch (30er am Center? ist das nicht schon?) DAFÜR
@ Fr. Trapp – jipp – anderseits ist mir, bei fehlendem Gesamtkonzept der Stadt, die Insellösung näher als Garnichts
@ Norman – KONTRA – schauen sie sich Kieze wie die Niederbarnimstrasse oder das LSD-Viertel (lychener/schlieman/duncker etc. an – Gentrifizierung ist überall in der Stadt ob mit oder ohne Verkehr und Parkplätze und das direkt nach 1989
@ Jupp – unabhängig vom Artikel – weniger Fahrzeuge = weniger RASER/Stinker, wobei ich mit Stinker da nicht soviel anfangen kann – wer hier an der Jülicher wohnt weiß mit Sicherheit was LKW und Transportverkehr gerade im Sommer und bei Nacht machten, gerade wenn man nur zur Straße hin wohnen KANN.
Gentrifizierung ist kein 0 oder 1 Entscheidung, Gentrifizierung gibt es in Berlin schon lange, Verkehrsberuhigung, Kiezblöcke, gatet Communitys sind da deutliche Beschleuniger. Es ist ein Unterschied, ob in 5 oder erst in 10 Jahren umziehen muss. Ich würde 10 Jahre bevorzugen.
hmm, und was ist da die lösung? – schnellstrassen durch alle kieze? ^^
gentriifizierung ist überall und ob das hier was beschleunigt oder nicht wissen sie jetzt schon?
hut ab. könnte es sein das auch füllen von baulücken – sanierungen etc. dazu beitragen? lassen wir das jetzt auch alles? eine immer vollere und mobile stadt muss ihre probleme bewältigen lernen und das auf verschiedene arten.
k.a. an welchem punkt im kiez sie wohnen aber ich bleibe pers. bei meiner meinung, das ich vorerst sehr froh bin wie es läuft, alles weitere sieht man dann
p.s. ach ja, sollte jemand sarkasmus entdecken, darf er ihn gerne behalten ^^
Ich wohne in der Triftstraße und sie können gerne sinnlose Polemik zur Stützung ihrer These anführen, meiner Meinung nach, würde der Kiez auch ohne diese Poller oder Fahrradstraßen sehr lebenswert sein, war er zumindest die letzten 15 Jahre für mich. Es bringt auf jeden Fall Stimmung in den Kiez und hilft gegen Politikverdrossenheit.
^^ ahhh erwischt : ) im artikel geht es primär und unseren kiez
und bei uns finde ich es sehr sinnvoll – ich würde mir nie erlauben über ihren kiez zu urteilen
Hallo Pjotr,
Ich stimme Dir nahezu 100 % zu.
Jedoch glaube ich das der Verkehr den Weg über Grüntaler, Euler, Spanheim ‚Jülicher findet. Das wird vom Zeitfaktor schneller sein als die große Schleife. Verkehr ist wie Wasser: findet immer seinen Weg. Kann ich Dir als Ex Taxifahrer versichern
Volle Zustimmung
tjo, das wird dann ein überdenken dieser strategie erfordern, ich werde deine zukunftsaussicht nicht anzweifeln bis sie NICHT realität wurde : ) – es hätte sicher wege gegeben die sache anders zu lösen – ich war im debattierclub nicht dabei und lebe erstmal mit dem was kommt – allerdings hat sie mich sehr wohl darauf aufmerksam gemacht wie das so ist – hätte ja auch ne autobahn oder ne spielstrasse werden können – da muss ich VOR dem meckern demnächst mehr hinkucken : )
Leider ist die Planung der Modalfilter Grün/Beller und Grün/Stettin diagonal genau falsch rum um den Durchgangsverkehr Bornholmer-Behm vollständig zu blockieren. Gut, wird man sehen wie sich das entwickelt. Zur Zeit genieße ich Stille .… und schlafe gut wie lange nicht.
Berlin ist eine Stadt der Egoisten geworden – jedenfalls scheint sie diese anzuziehen. Warum sind hier viele so verbissen? Wo ist Humor oder Charme geblieben? Ich wohne im Sprengelkiez und da scheinen Straßenbefriedungsversuche viele eher noch ungeduliger, aggressiver zu machen. Auch wir haben jetzt rot-weiße Poller in der Trift- Ecke Tegeler Straße, aber viel sicherer fühle ich mich als Fußgängerin dort auch nicht. Es kommt auf die Menschen an, wie sie miteinander umgehen – mit oder ohne unseren neuen Pommes-Platz „Rot-Weiß“.
Ich bin über diese Maßnahme überglücklich. Der Durchgangsverkehr in der Jülicher Straße nervte und belastete sehr. Auch war die Kreuzung Heidebrinker/Eulerstraße vor der Errichtung der Sperre wenig übersichtlich und gefährlich.
Übrigens der Kiez ist schon Zone 30, nur hält sich kaum eine*r dran, auch wurden und werden die Vorfahrtsregeln ständig missachtet.
Und wenn ich mir die Verkehrsstatistik für Berlin anschaue, die zeigt, dass alle Wege innerhalb der Stadt zu 31 Prozent zu Fuß, zu 27 Prozent mit ÖPNV, zu 18 Prozent mit dem Fahrrad (insgesamt 76 Prozent!!!) und nur zu 24 Prozent mit dem Auto zurück gelegt werden, finde ich die bisherige hauptsächlich für die Autos zugeschnittene Verkehrspolitik und ‑planung nicht zeitgemäß.
Ich wohne seit 25 Jahren in der Eulerstrasse mit Blick auf die Insel/Kreuzung und kann aus erster Hand berichten. Mitnichten litt die Eulerstrasse unter Durchgangsverkehr. Das war nie ein Problem. Das Problem ist die Jülicher, die durch ihre Ausrichtung und durch ihren Querschnitt zum Schnellfahren/Rasen animiert. Speziell nach dem Umbau. Und dabei spreche ich nicht über die Clan-Gangster die hier ihre ProtzKarren ausfahren. Diesen Brüdern könnte man bekommen, aber da hat sich der Staat aus Angst und falscher Zurückhaltung heraus gezogen.
Es hätte gereicht, die Jülicher durch Verengung, Verschwenkung, Bremsschwellen oder andere Maßnahmen in den Fokus zu nehmen. Jetzt werden Tausende in Miteidenschaft gezogen, weil sich ihre Fahrwege (KfZ) massiv verlängern (selbst ausprobiert). Das verursacht Stress, mehr Lärm, mehr Abgase. Eben anderswo. Aber das ist ja egal. Jeder kümmert sich heute nur noch um den winzigen Bereich rund um seinen/ihren (!) Wohnort.
Das ist falsch, nicht zielführend, engstirnig. Silo-Denken. Das ist von vorgestern. So, wie die Verkehrspolitik von RGR, die nun glücklicherweise auf den Prüfstand kommt.
Ja, ich habe das Recht, nicht Fahrrad zu fahren in der Innenstadt! Und wenn man mir das Autofahren (diese wenigen Male im Monat) verbieten will, dann soll man das als Verordnung einbringen. Und nicht Leute durch die Hintertür quasi enteignen und entmündigen.
Hallo Hannes,
wenn jetzt tausende darunter leiden, da sich der Fahrweg massiv (lächerlich) verlängert, kann ich als Anwohner gut damit leben. Jetzt leiden (andere) tausende weniger. Ich wohne mit Blick auf die Kreuzung Jülicher/Behm. Subjektiv ist der Verkehr sogar in der Behmstr. weniger geworden.
.
Siehe oben. Mein Standardweg dauert jetzt 10 statt 2 Minuten und 1,8 km statt 600 m.
Einerseits ein Auto für 600m Fahrweg wirft ein paar Fragen auf
Andererseits ist der Umweg komfortabel im sitzen und ohne Anstrengung zu erledigen. Dafür keinen Durchgangsverkehr klingt nicht so schlecht
Das ist nur der RESTWEG ab U Bahnhof Gesundbrunnen. Und wie gesagt, das Auto benutze ich sehr selten.
also SELTEN braucht Hannes jetzt 8 MINUTEN und 1,2 KILOMETER mehr als SELTEN vorher : ))
ich bin leider beruflich jeden tag/ teilweise mehrfach mit dem auto unterwegs von zu hause – ich möchte mich diesem klagelied allerdings, im tausch für einen ruhigeren kiez nicht anschliessen
Sorry, aber wenn nur die Jülicher Str gesperrt worden wäre, wären viele in die Eulerstr ausgewichen.
Poller sind leider die einzige Massnahme die ’schnell‘ umgesetzt werden können.
das sollte der hannes noch kennen aus zeiten der bauarbeiten auf der jülicher und vor dem block an der bellermann
Glückwunsch! Es freut mich sehr, dass zumindest dieses Vorhaben nicht von der CDU irgendwie gecancelt wurde wie Radwege. Ich wohne zwar im Brüsseler Kiez, kenne die Problematik aber sehr gut. Ich stehe manchmal länger an der kleinen Nebenstraße Genter Str. um sie zu überqueren, als an der Seestr. – und es handelt sich auch hier um einen Schulweg. So war das nie von den Stadtplanern gedacht, dass die kleinen Nebenstraßen als Abkürzung und Entlastung für die Hauptverkehrsstraßen genutzt werden. Ich verstehe nicht wie man sich über die Verbesserung der Luftqualität, die Verminderung von krankmachendem Lärm und die Erhöhung der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern beschweren kann, nur weil man nun unter Umständen 60 Sekunden länger zu seiner Wohnung braucht um dort keinen Parkplatz zu finden.
ach lieber Jan
ich kann es auch nicht verstehen , das jetzt der krankmachende Lärm und die Luftverschmutzung auf den Hauptstraßen wieder zunehmen kann oder wird wenn der Durchgangsverkehr aus den Kiezen entfällt.
Wird den die Luft wirklich besser in den Kiezen oder ist das nur so eine Einbildung !!??
An der Genter länger stehen als an der See ?? ist wohl auch eher subjektiv … also ich muss nirgend wo lange stehen um über eine Straße zu kommen und beim Radfahren stören mich auch keine Autos dort im Brüsseler Kiez.… komme immer ziemlich zügig überall durch
erfolgreiche Woche noch
ach lieber Jan
ich kann es auch nicht verstehen , das jetzt der krankmachende Lärm und die Luftverschmutzung auf den Hauptstraßen wieder zunehmen kann oder wird wenn der Durchgangsverkehr aus den Kiezen entfällt.
Wird den die Luft wirklich besser in den Kiezen oder ist das nur so eine Einbildung !!??
erfolgreiche Woche noch
Ich wohne seit ca 13 Jahren im Euler Kiez, habe noch keine Unfälle hier erlebt, auch nachts gab es wegen Autos kaum Lärm, eher von besoffen lauthälsen oder von der Bahn. Mit den Pollern bis jetzt habe ich mich arrangiert. Aber was da jetzt an der Jülicher gemacht wurde,ist der größte Schwahsinn. Es wäre eher mal an der Zeit am Gesundbrunnen Center eine 30 er zone zu machen, desweiteren Höhe Heidebrinker eine zusätzlichen Zebrastreifen und an allen Ecken Fahrradständer damit dort keine Autos parken können,das wäre sinnvoll
Guten Morgen,
für einen redaktionellen Artikel finde ich die ausführliche Bemerkung zu Kommentaren unpassend – ganz nebenbei sollte Sachlichkeit immer das Gebot einer Diskussion sein, bedauerlich, wenn daran tatsächlich oder vermeintlich erinnert werden muss
Grundsätzlich ist es völlig richtig, in Bereichen der Stadt den Verkehr zu reduzieren und selbstverständlich kann eine Verkehrsplanung auch durch Veränderung von Straßenwegen das erreichen. Was mich nur grundsätzlich stört, ist zum einen die anscheinend kleinteilige Vorgehensweise („Bezirksamt’“, „Quartiersrat“), die zu völligen Insellösungen führt, zum anderen die bauliche Umsetzung – denn architektonisch und städtbaulich ist die ‚Umsetzung mit viel Farbe und noch mehr Pollern einfach nur häßlich und erinnert mehr an funtkionale Gitter- und Gatterleitsysteme von seelenlosen Massenveranstaltungen als an liebens- und lebenswerte Kieze.
Zum dritten wird dadurch die Thematik „Mobilität in der Stadt“ nicht im geringsten gelöst: es sind temporäre „Erste-Hilfe“-Maßnahmen möglicherweise, die den Verkehrsdruck im Kiez mildern, aber eine zukunftsweisende Tragfähigkeit kann ich nicht erkennen. Insbesonder hier (aber auch bei der baulichen Umsetzung) hinkt auch immer der Vergleich mit dem so gelobten Barcelona – denn dort ist es eine stadtweite grundsätzlich Planung mit dem Umbau ganzer Straßenzüge – eben weit mehr, als die Diagonalsperre einer Kreuzung (die dann auch typisch deutsch nach „Norm“ ausgeführt wird und aussieht wie die Beschildung einer Autobahn-Großbaustelle – mal ganz abgesehen davon, wer auf Dauer diese Konstruktionen pflegen und warten muss – die bleiben nicht so farbig und intakt….)
Ich bleibe dabei: die Idee ist wichtig und richtig, die Umsetzung nix Halbes und nix Ganzes, als „Pilot“ ganz nett, ästethisch eine Katastrophe und verkehrsplanerisch als einzige ‚Maßnahme nur eine Notlösung.
Viele Grüße
Ich denke auch, dass Sie, Frau Trapp, das Thema in die richtige Richtung lenken (wollen).
Derzeit gewinnt man jedoch immer mehr den Eindruck, als wenn es nur noch ein Miteinander OHNE Autos, dafür aber ausschließlich MIT Rädern gibt.
Weder wird auf die körperlichen Anforderungen der PKW-Nutzer Rücksicht genommen, denn es gibt sicherlich gute gesundheitliche Gründe, die FÜR die Nutzung eines PKWs sprechen, wie auch die notwendigen, aber anscheinend aber ebenfalls vernachlässigten Anlieferungen für Handwerker, Geschäftstreibende etc.
Was fehlt, ist ein Gesamtkonzept, denn bislang sind es alles nur Nadelstiche GEGEN den Autoverkehr!
Die Müllerstr. hat Radwege – i.O. Aber der sicherlich auch notwendige Parkplatz-Suchverkehr wird in die Seitenstraßen verlegt, die teils Radfahrstraßen (Triftstr.) teils Anliegerstr. (Antonstr.) sind. Hinzu kommen die dort vorhandenen Kitas/Schulen, an denen der Verkehr nunmehr direkt vorbeigeleitet wird.
Über die optische Beeinträchtigung der Bepollerung kann man ohnehin nicht genug streiten – hier wurde – statt mit baulichen Veränderungen, eine unsägliche (deutsche) Lösung geschaffen, die ihresgleichen sucht. Barcelona wird immer nur als Schlagwort FÜR die Kiezblocks genannt – aber man hat den Eindruck, keiner der Verantwortlichen hat sich jemals in Barcelona umgesehen und das GESAMT-Konzept verinnerlicht!
Einen wunderschönen guten Morgen
mal schauen wieviel Kommentare dieser Artikel erreichen wird… ja es ist und wird noch lange Zeit ein großes Reizthema bleiben .… Frust Wut und gar Zorn wird sich gegenseitig zwischen allen Beteiligten hochschaukeln.
Ob das der richtige Weg sein wird , wird sich noch herausstellen , wenn den Autofahren mit der Brechstange das Leben erschwert wird .… siehe hier https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/streit-um-kiezblock-in-berlin-komponistenviertel-weissensee-wir-sind-abgeschnitten-von-der-stadt-li.357137
Oh was bin ich zufrieden das ich einerseits in einem Kiez wohne der ohne Durchgangsverkehr ist , andererseits Fussgänger / Radfahrer bin
Das wird auf jedenfall noch ziemlich spannend werden , wenn der Platz für Autos immer kleiner wird . Aber ich gehe mal davon aus das die , die von diesen KiezBlockPoller so begeistert sind , dann auch mit guten Beispiel voran gehen und das Auto abschaffen.….
Hallo Reinhard, ich wohne in einem Kiez ohne Kiezblock. Aber es gibt schon seit Jahren verkehrsberuhigte Straßen im Brunnenviertel. Und ich finde Verkehrsberuhigung gut. Und: ich schaffe jetzt nach über 20 Jahren als Autorfahrerin das Auto ab. Ich brauche es einfach nicht mehr, da ich fast nur noch in Berlin unterwegs bin und nicht mehr in Brandenburg (wie früher). Zufrieden? Viele Grüße!
Hallo
Frau Hensel sie haben das Auto abgeschafft weil sie es einfach nicht mehr brauchen … ok ihre Entscheidung.… fein prima und der Rest !!??
1.2M Autos haben wir hier in dieser Stadt, davon steht gefühlt die Hälfte Tag für Tag ungenutzt herum ‚aber 1,2M Autofahrer ( minus ein Auto ) 🙂 haben sehr individuelle Gründe es wie und wann und weshalb sie Ihr Auto benutzen oder eben nicht .… denken sie mal an unseren Herr Jupp Schmitz :)))
Wie gesagt , das wird noch lustig werden
Grüße
Interessant ist, dass ich gerade mit vielen Menschen ganz ähnliche Gespräche führe, wenn ich erzähle, dass ich das Auto abgebe (übrigens auch ein wenig wegen der verbesserten Fahrradinfrastruktur). Sie ahnen nicht, und ich ahnte das auch nicht, wie viele Menschen dann verlegen gucken und sagen: Ja, eigentlich brauche ich das Auto ja auch nicht so wirklich, wenn ich ehrlich bin. Ich bin keine Autohasserin und ich denke auch, jeder muss das auch selbst nach seinen Lebensumständen entscheiden. Ich bin weit davon entfernt, jemanden zu überreden, sein Auto abzuschaffen. Aber ich merke schon, dass ich nicht die einzige bin, die darüber nachdenkt. Polarisierte Diskussion hin oder her. Die Menschen verstehen schon, dass das zumindest ein Punkt ist, über den man mal nachdenken kann, ob das Gewohnte alles noch so passend ist.
Ich mache auch wirklich gern ein Stückchen Straße/Parkplatz frei für Menschen für Jupp Schmitz. Ist ja schließlich auch angenehmer zu fahren, wenn weniger Autos vor einem rumfahren. 😉
Spannend wird es, wenn der Abrieb vom Autofahrenden und der Neuregelung mittelfristig passiert ist, denn dann stellt sich das nächste Problem für die Anwohner ein, die Wertsteigerung. Schön für Investoren oder Investierte, schlecht für Mieter. 1,2, 3 und der Mieteraustausch beginnt, soziale Ausgrenzung durch Mietsteigerungen und die Mehrbelastung der Hauptstraßenanwohner.
Es gibt inzwischen mehrere Studien, die zeigen, dass es keine Mehrbelastung der Hauptstraßen gibt und durch Kiezblocks gerade die Luft an den Hauptstraßen besser wird. https://www.tagesspiegel.de/berlin/kiezblocks-ohne-durchgangsverkehr-berlin-kann-vom-rest-europas-lernen-9957552.html
Die Studie habe ich gelesen. Der beigefügte Artikel ist übrigens ein Gastbeitrag vom Macher hinter Changing Cities, dem Lobbyverein für Kiezblöcke. Was dort nicht beigefügt wird, ist die Übergangszeit bis die Verkehrstransformation durchgeführt ist, da kann man in Jahren rechnen in Berlin. Vermutlich hält es keiner AGH-wahl stand, da es eine Reibungsveränderung ist. Gentrifizierung ist in der Originalstudie übrigens bescheinigt.
Ich finde das wunderbar. Habe mich schon lange nicht mehr so gefreut. Der Kiez ist gleich viel stressfreier!
“…denn nun ist der Weg zur Schule/Kita oder zum Eisladen nicht mehr von Rasern oder stinkendem Durchfahrtsverkehr erschwert.”
Dieser Sprachduktus entspricht so garnicht dem eigenen – an anderer Stelle – postulierten Vorhaben, einen faktenbasierten Überblick zu geben.
Weder sind alles Raser noch Stinker! Oder dürften langsam fahrende E‑Autos durchfahren?
Insofern wäre eine neutrale Wortwahl zuträglicher!
die Verallgemeinerung ist nur in Ihrem Kommentar zu lesen. Im Text (insbesondere im Zitat) steht nur, dass Rasen oder stinkender Durchfahrtsverkehr erschwert werden soll, nicht das das für alle zutrifft.