Die Panke – deren slawischer Name für „Fluss mit Strudeln“ steht – ist 29 Kilometer lang und entspringt in Bernau. Jahrzehntelang nannte man sie „Stinkepanke“, weil sie durch Industrieabwässer zu einer Kloake wurde. Von 1961 bis 1989 teilte die Berliner Mauer auch die Panke. Mit punktuellen Maßnahmen soll sie nun wieder in einen naturnahen Fluss verwandelt werden.
Durchgängigkeit – nicht nur im Straßenverkehr muss es fließen, sondern auch in Gewässern. Damit Fische und Kleinstlebewesen einen Fluss bevölkern, müssen sie diesen auch erreichen. Dafür wird zum Beispiel der drei Meter hohe Absturz an der Mündung der Panke in das Vorbecken des Nordhafens in eine Fischtreppe umgewandelt. Von einem Schwimmbagger aus wird diese 1,7 Millionen Euro teure Vorrichtung als Teil der Renaturierung des viertgrößten Berliner Flusses gebaut. Wobei es sich hier genau genommen um einen Mündungskanal handelt, denn ursprünglich floss die Panke zwischen Schulzendorfer Straße und der Friedrichstraße, wo sie dann am Schiffbauerdamm in die Spree mündete. Nicht der einzige Eingriff in das Gewässer, das sich heute insgesamt eher wie ein schnurgerader Kanal, eingezwängt zwischen Betonwänden oder Mauern, präsentiert.
Eingezwängt und kanalisiert präsentiert sich die Panke heute
Die Panke ist auch heute noch in einem schlechten ökologischen Zustand: Es gibt nur wenige Fische und Fischarten, ein natürliches Ufer ist kaum noch vorhanden, und die Panke ist in ihrem gesamten Lauf stark verändert worden.
Seit dem Zweiten Weltkrieg wurden nach und nach auf Weddinger Gebiet Uferwege ausgebaut und Parks angelegt, sodass die Panke immerhin einen hohen Erholungswert bietet. Nur eben für Tiere und Pflanzen war das Gewässer allenfalls sehr begrenzt als Lebensraum zu bezeichnen.
Zumindest in einzelnen Abschnitten soll sie nun wieder ökologisch aufgewertet, also renaturiert werden. Das kann man am BND-Gelände an der Chausseestraße sehen, wo die in unterirdischen Rohren versteckte Südpanke wieder in ein naturnahes Flussbett verlegt wurde. Weder ist genug Platz noch Geld vorhanden, um den Fluss komplett umzubauen. Da muss eben improvisiert werden. So wurden mit Steinen gefüllte Drahtkörbe ins betonierte Flussbett auf Höhe des Erika-Heß-Eisstadions eingelassen. Die dadurch erzeugten Wirbel sorgen für einen abwechslungsreichen Strom, kleine Wasserpflanzen siedeln sich an den Körben an.
Echte Auen und Mäander wird es zum Beispiel am Franzosenbecken (auch als „Olymp“ bekannt) westlich der Wollankstraße geben. Eigentlich ist die Wiese ein Hochwasserrückhaltebecken, das durch einen Damm von der jetzigen Panke getrennt ist, aber hier soll ein windungsreicher Flussverlauf angelegt werden.
Rechenanlage (links, Foto: A. Schnell), Franzosenbecken (o.r.), Panke-Aue an der Ringbahn (u.r., Foto: Hensel)
Die Reinigungsanlage an der Schulzendorfer Straße, wo mit Hilfe eines Rechens Unrat aus der Panke aufgefangen wird, musste 2020 umgebaut werden. Zwar ist sie notwendig, um Verstopfungen des Pankedükers unter der Chausseestraße zu verhindern, doch hat sie sich bei Starkregen als Hindernis erwiesen. Mitgeschwemmte Gegenstände verstopften den Abfluss und sorgten für ein Hochwasser entlang der Anrainerstraßen so zum Beispiel im Jahr 2012.
Von der naturnahen Gestaltung der Panke ist schon seit 2007 die Rede. Auch der Weddingweiser hat schon mehrfach darüber berichtet (Texte: Vom Kanal zum Bach – Konkrete Umbaupläne für die Panke und Die Panke wird Natur – aber nicht im Soldiner Kiez). Das Verfahren musste noch einmal aufgerollt werden, da die Menge der eingeleiteten Abwässer am Klärwerk Schönerlinde neu berechnet werden musste. Doch seit 2021 liegt der Planfeststellungsbeschluss vor, die Bauarbeiten haben begonnen. Ob jedoch diese vielen kleinen Maßnahmen ausreichen, aus der Panke wieder einen lebendigen Stadtfluss werden zu lassen, wird die Zukunft zeigen.
Schön juten Morjen
es gibt insgesamt 4 Namensdeutungen….
Der Flussname ist slawischen Ursprungs. Er geht möglicherweise auf das polabische Wort pak zurück, was in etwa Büschel oder Knospe bedeutet. Nach Reinhard E. Fischer ist das „Namensmotiv […] das Anschwellen des Flusses, wie eine Knospe“.[11] Die Polaben waren ein hier ansässiges slawisches Volk. Eine andere Deutung des Flussnamens „pankowe“ verweist auf: strudelnder Fluss. Dies geht auf den slawischen Wortstamm „ponikwa“ zurück. Insbesondere zu Zeiten von Frühjahrs- und Herbsthochwasser hat sie bei geringem Gefälle und flacher Landschaft das Bild eines gurgelnden und strudelnden Baches gegeben. Eine dritte Deutung der Wortherkunft bezieht sich auf „pania“, die Bezeichnung für Flachmoor. Die Bodensituation um Bernau und im weiteren Verlauf des Flusses mit seinem geringen Gefälle stützt diese Deutung. Eine vierte Deutung kommt von Leopold von Zedlitz-Neukirch, hier Pompks, Pompke oder auf Slawisch Pomko = Haselnuss genannt https://de.wikipedia.org/wiki/Panke
wie immer sonnige Grüße