APRILSCHERZ: Nach den mehrfach gescheiterten Versuchen, die Müllerstraße attraktiver zu gestalten, hat sich der Bezirk Mitte nunmehr für einen neuen Ansatz entschieden. Geplant ist, angelehnt an den autofreien Abschnitt der Friedrichstraße, eine exklusive Bummelmeile für Flaneure. Weil die Debatte “Radspur versus Autospur” oft ausartet und zur Spaltung der Gesellschaft beiträgt, plant der Bezirk ab Juni für die Müllerstraße einen Fußschnellweg auf den östlichen Fahrspuren und einen Zweirichtungsradweg auf den westlichen Fahrspuren. Der “Ku’damm des Nordens” kann auch ein Pracht-Fußweg sein, so das Amt. Lediglich Busse und Einsatzfahrzeuge dürfen die Müllerstraße im Schritttempo noch befahren.
Autos werden weiträumig umgeleitet
Vollständig für private Autos gesperrt wird die Müllerstraße zwischen Seestraße und Luxemburger/ Schulstraße. Richtung Süden werden Autos über die Afrikanische und Amrumer Straße auf die Luxemburger Straße geleitet. Richtung Norden stellt die Reinickendorfer Straße eine Umfahrung der Müllerstraße dar. Ausweichrouten durch Wohngebiete werde mit Durchfahrtssperren und Pollern entgegengewirkt. „Mitte bringt die Verkehrswende auf die Straße. Wir machen den öffentlichen Raum sicherer für die Schwächsten im Verkehr”, erklärte Dr. Almut Neumann (Grüne), die zuständige Bezirksstadträtin. Die Umgestaltung zeige, dass Bezirk und Senat Hand in Hand an den Straßen von morgen arbeiten.
Fußverkehr bekommt besonders viel Aufmerksamkeit
Auch Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, betont: „Gemeinsam mit dem Bezirk Mitte bringen wir weitere Modellprojekte der Mobilitätswende in die Kieze, schützen die schwächsten Verkehrsteilnehmenden und bringen mehr Lebensqualität in die Quartiere.” Auf Kritik am Verkehrskonzept der Friedrichstraße reagiert der Bezirk auch, denn mit dem neuen Fußschnellweg erfahren die Fußgänger:innen die Aufmerksamkeit, die ihnen bislang an der Friedrichstraße fehlt. “Der Durchschnittsmensch im Land geht zwei Kilometer pro Tag”, freut sich der im Wedding ansässige Verein FUSS e.V. und betont zum Fußverkehr: “Mit keinem anderen Verkehrsmittel verbringen wir in Städten so viel Fortbewegungszeit.”
Der Handel an der Müllerstraße könnte aufleben
Stephan von Dassel, Bezirksbürgermeister von Mitte, appelierte an alle, der neu aufgeteilten Müllerstraße eine Chance zu geben. Die Straße sei nicht dem Untergang geweiht, so der Grünen-Politiker. Doch da hatten Anlieger bereits heftige Kritik geäußert. Das Warenhaus Karstadt befürchtet, dass der Handel unter dem Wegfall des Autoverkehrs leiden wird. Eine andere Stimme: “Die Fokussierung der Politik auf die Fußgänger und Radfahrer wird die Situation nur verschlimmern. Es geht ganz platt nur um das Motto ‚Autos weg‘“, so die Meinung eines Handyladenbetreibers, der nicht genannt werden möchte und um seinen Umsatz fürchtet. “Wer kauft schon ein teures Handy und nimmt es dann in die U‑Bahn mit?” Die große Vielfalt an Fach-Handyläden auf der Müllerstraße sei durch die Neuorganisation massiv bedroht. Eine neue Untersuchung zeigt jedoch, dass beim Vorbild Friedrichstraße mehr Menschen als vorher ihre Zeit dort verbringen, und das auch länger – die Auswertung von Mobilfunkdaten ergebe das, so ein Bericht der Berliner Zeitung.
Neben dem völlig veränderten Verkehrskonzept geht es bei der Umgestaltung auch darum, die Müllerstraße optisch zu verschönern. Hochbeete und Kübelpflanzen sollen sich mit Sitzecken und Spielzonen abwechseln, wo sich jetzt noch die rechte Fahrspur befindet. Der Fußschnellweg und der Zweirichtungsradweg sollen für eine lebendige Müllerstraße sorgen, die letztlich den Geschäften auch mehr Umsatz bringt. Der betonierte Mittelstreifen wird an mehreren Stellen durchbrochen, damit man die Straßenseite leicht wechseln kann.
Der Wedding könnte zu Bullerbü werden
Nicht alle Politiker:innen der rot-grün-roten Koalition sind mit den radikalen Plänen glücklich. Gerade weil sich die SPD mit der Müllerstraße verbunden fühlt, wo sich schließlich der Sitz ihres Landesverbands befinde, hat auch die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey eine Meinung dazu und lehnt den Fußschnellweg ab. Einen positiven Aspekt dürfte aber auch sie nicht übersehen: Immerhin spielt Berlin dann in einer Liga mit anderen Metropolen wie Barcelona oder Paris, und das ist doch auch ein Grund, wieder stolz auf die Müllerstraße zu sein. Einen Fußschnellweg gibt es auf der ganzen Welt noch nirgends. Aber vielleicht endet der Wedding auch in einer ganz anderen Liga – in der von Bullerbü.
Total dumm. Das wird nie eine verkaufsmeile, wieder mehr Schwierigkeiten für die Steuerzahler (autofahrer) die den staat oben halten.
Naja. Bummeln auf der Müllerstr.? Die ist ja nicht gerade dafür geeignet. Ausser türkischen Obstgeschäften und einer Restauration neben der nächsten ist doch hier nicht viel. Die einzigen Lichtblicke sind Karstadt und vielleicht noch der Drogeriemarkt Müller. Das kenne ich noch ganz anders. Die netten Einzelhandelsgeschäfte sind doch alle weg, weil die Hausbesitzer die Mieten dermaßen erhöht haben, dass diese Geschäfte sich das einfach nicht mehr leisten konnten.
Bei dieser individuellen Aufzählung fehlt am definitiv die Fleischerei Bünger!
Schade dass es nur ein Aprilscherz war.
Ich würde es sehr begrüßen. Es sollte aber im Gegensatz zur Friedrichstraße nicht die gesamte Fläche dem Asphalt überlassen bleiben, sondern etliches entfernen. So könnte man in der Mitte, eine Baumreihe pflanzen, was in der Zukunft sehr wichtig wird um den heißen Sommern entgegen zu wirken. Auch vor dem Rathausplatz würde ich unbedingt noch Bäume pflanzen, vorallem solche die wirklich eine große Krone bilden. Unter den Bäumen dann Parkbänke. Bei dem Fußschnellweg könnte man sogar die gesamte Teerfläche entfernen und so herrichten wie in der Mitte bei “Unter den Linden”. Dazu könnte man für die Kinder kleine Spielplätze anbieten. Jeder mit einem anderen Konzept, so dass die Kinder ihren bevorzugten herausfinden können. Da ich gehbehindert bin, sind mir natürlich genügend Bänke das wichtigste und ich würde gerne den Kindern beim spielen zusehen, das würde mir ermöglichen für kurze Zeit meine Krankheiten und Beschwerden ein wenig zu vergessen.
Recht haste.
April April
Zu schön um wahr zu sein 😉 Schönen 1.April! 🙂
Oh f***! GENAU! 1. APRIL.
Hallo
ok die Müller ist von den Geschäften her nicht mit der Friedrichstr zu vergleichen – wer kann sich überhaupt Uhren im 5stelligen Bereich leisten, aber es ist schon irgendwie lustig das gerade jetzt das Konzept übernommen werden soll und just am selben Tag kann man in der Berliner Zeitung lesen das dieses Ding in der Friedrichstr als gescheitert erklärt wird
ein Aprilscherz hier oder dort !!!
Und dann noch die Umleitung über Afrikanische/Amrumer und Poller in den Kiezen … hey da wird Freude aufkommen wenn alle im Stau stehen … da frag ich mich immer wieder , wo kommt bloß die große Abneigung der Grünen auf das Auto her … denn immerhin fahren die Grünen MdB die meisten SUV
schönes WE
Hallo Reinhard,
ich empfehle da auf den ÖPNV oder auf das Rad umzusteigen.
VG
LM
Hallo LM
ich laufe und fahre mein ganzes Leben(65) schon mit dem Rad – die ÖPNV werden nur sehr selten benutzt… aber dennoch Danke für den Superschlauen Tipp
Voll auf den Kopf getroffen.
Guten Morgen,die Idee finde ich umwerfend gut,wenn nur nicht der 1.April wäre. Vielleicht gelingt es ja trotzdem einen großen Wurf/Schritt zu machen,was können wir tun???
Hoffnungsvoll ist Susanne Ringel
Na mal wieder nen „schöner“ Aprilscherz
Ich fordere jetzt schon eine konsequente Ausweitung des Plans nach Norden bis zum U‑Rehberge und nach Süden bis zum S‑Wedding. 😉 Und dann benennen wir die Mülllerstraße in Pipi-Langstrumpf-Allee um. „Ich mache mir die Welt widevidivie wie sie mir gefällt.“ Zur Einweihung singt Andrea Nahles 😉 Danke für die schöne Utopie.
Man denke an das aktuelle Datum!
Aber über den Aufschrei bin ich doch mal gespannt!
😁😁