Gastronomie kennt der Schillerpark erst seit wenigen Jahren – und doch kommt es einem vor, als ob es die “Schiller-Oase” schon immer gegeben hätte. In der Nordostecke des hundertjährigen Parks, gegenüber der Weltkulturerbe-Siedlung und in der Nachbarschaft einer Kleingartenanlage ist das Jugendstil-Toilettenhäuschen in ein Mini-Restaurant umfunktioniert worden. Masoud Nayeb ist so etwas wie die gute Seele der einzigen Gaststätte weit und breit. Der Endvierziger hat Wurzeln in Norditalien und im Iran – eine Mischung, die gut in den multikulturellen Wedding passt. Gemeinsam mit seinem Sohn Mahiar, einem gelernten Koch, überzeugt er immer mehr Kunden durch selbst zubereitete Gerichte mit frischen Zutaten. Jetzt im Winter sind besonders die Suppen, aber auch die Mailänder Apfeltaschen mit Vanilleeis der Renner.
“Wir haben hauptsächlich Pizza im Angebot und auch Burger, Fingerfood und Salate”, erklärt Mahiar. Das Besondere an dieser auf den ersten Blick konventionellen Speisekarte ist die Abwesenheit von Schweinefleisch (“alles helal”). Auf jeden Fall bietet das Schiller-Oasen-Team hier ein für alle Altersgruppen, alle Bevölkerungsschichten und vor allem hungrige Spaziergänger ansprechendes Repertoire. Außerdem ist die Schiller-Oase der einzige wirkliche Anlaufpunkt im ganzen Park – wenn sich beispielsweise Touristen hierher verirren, die Fragen zum Weltkulturerbe Schillerpark-Siedlung haben. Im hinteren Bereich des ehemaligen Toilettenhäuschens ist nämlich eine Ausstellung zu besichtigen, wenn man am Tresen nach dem Schlüssel fragt.
Ein geselliger Platz
“Hier treffe ich nette Leute, schließe Bekanntschaften und genieße den hervorragenden Kaffee”, sagt ein Stammkunde. Das ist der zweite, für den ansonsten vollkommen gastronomiefreien Bereich an der Dubliner Ecke Bristolstraße entscheidende Punkt: die Schiller-Oase ist ein kommunikativer Ort. Masoud spricht mit den Kunden, ob es sich um Familien von der nahen Kinderplansche, Picknicker von der Liegewiese oder Stammkunden aus der Umgebung handelt. “Hierher kommen viele Kitagruppen, Bewohner von Altersheimen, Eltern und Kinder”, berichtet Masoud. Über so viel Zulauf freut sich der Pächter der bezirkseigenen Immobilie, der immer zu einem Schwätzchen aufgelegt ist. Es ist ihm auch wichtig, etwas für ältere Menschen zu tun, die ihr Weihnachtsfest allein verbringen müssen. “Ich möchte einen Weihnachtsbaum aufstellen, wenn sich genügend Interessenten finden”, erklärt der Wirt. “Hier kann dann jeder, der sich keinen eigenen Baum leisten kann oder möchte, mitdekorieren und sich daran erfreuen.” Mit den Gästen ins Gespräch kommen, eine angenehme Atmosphäre herstellen – die Schiller-Oase soll eine Anlaufstelle sein, finden Masoud und Mahiar. So habe sich beispielsweise ein Pärchen im Parkrestaurant kennengelernt und inzwischen sogar geheiratet.
“Im Wedding ein Café zu eröffnen, ist ein ganz schönes Risiko”, findet Masoud. Langsam beginnen die Bemühungen, mit frisch zubereitetem Essen und einer persönlichen Ansprache eine gut laufende Gastronomie aufzubauen, Früchte zu tragen. Doch eine Brandstiftung im Januar 2013 warf die Schiller-Oase wieder zurück – ganze sieben Monate war das Café geschlossen. Doch dann sorgte die Eröffnung der modernen Kinderplansche, die ab 25 Grad Außentemperatur Wasser führt, auf Anhieb zu einem stets gut gefüllten Gaststättenbetrieb. Jetzt kommt es darauf an, dass das gute Angebot auch im Winter genügend Besucher überzeugt. Und wem der Weg in den Schillerpark für gutes Essen zu weit ist, für den hat Mahiar eine gute Nachricht: “Wir haben im Winter auch einen Lieferservice!”
Schiller-Oase
Dubliner Straße (nahe Bristolstr.)
Mo-So 10−22.00 Uhr
[…] Pizza, aber auch gerne mal eigene frisch gemachte Kreationen an. (Der Weddingweiser berichtete: https://weddingweiser.de/2013/11/14/schiller-oase-auf-ein-schwatzchen-im-park/#more-7317 […]
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Memo an mich: Schillerpark von der Liste der Rückzugsräume streichen.
Noch ein Memo für dich: Für dich würde ich den Leopoldplatz empfehlen, zwischen den zahnlosen Fixern würdest du bestimmt nicht auffallen. Achso, an deiner Stelle würd ich mir den Hittler-Schnurbart abrasieren(vorallem als “Frau”).