In der Badstraße haben die Berliner Wasserbetriebe (BWB) mit Kanalarbeiten begonnen, die dem Schutz der Spree vor überlaufender Kanalisation bei Starkregen dient. Im Bereich zwischen der Prinzenallee bis kurz vor der Grüntaler Straße erneuern sie auf der nördlichen Seite der Badstraße Mischwasserkanäle, wobei die neuen Kanäle eine größere Dimension aufweisen und damit bei Regen auch mehr Wasser speichern können, und bauen ein neues Überlaufbauwerk zur Panke. Dieses wird mit einer 58 Zentimeter höheren Überlaufschwelle ausgestattet, hinter der bei Regen zusätzliche Abwassermengen gestaut und damit vor dem Überlauf in die Panke bewahrt werden können.
Die Arbeiten an der Badstraße dauern voraussichtlich bis Ende August 2021. Während dieser Zeit läuft der Verkehr auf der nördlichen Seite der Badstraße nur einspurig, d.h. die rechte Spur und die Parkspur entfallen und der Platz auf dem Bürgersteig wird auf teilweise 1,50 Meter begrenzt. Im Zuge der Kanalarbeiten erneuern die BWB dort auch Trinkwasserleitungen. Beteiligt sind wegen der dichten Belegung im unterirdischen Straßenraum auch Gas‑, Strom‑, verschiedenste Telekom-Anbieter und die BVG.
Schwellen, Kanäle, Wehre: Mehr Stauraum
Diese Arbeiten an der Badstraße sind Teil der Sanierung des Radialsystems Berlin IV mit seinem Pumpwerk an der Chausseestraße. Das Einzugsgebiet von Berlin X umfasst weite Teile von Prenzlauer Berg, sein Pumpwerk liegt an der Bellermannstraße in Gesundbrunnen, seine Notüberläufe münden in die Panke. In diesem Radialsystem haben die BWB bisher schon zahlreiche weitere Überlaufschwellen erhöht, den Stauraumkanal im Mauerpark sowie ein automatisches Stauwehr an der Osloer/Ecke Grüntaler Straße errichtet. Parallel zu den Kanalarbeiten an der Badstraße bauen die BWB unter der benachbarten Bellermannstraße eine weitere große Überlaufschwelle neu (siehe Foto rechts) und schaffen damit ebenfalls Speicherkapazitäten zum Schutz der Panke.
Wasseraffin: Badstraße und Gesundbrunnen
Wo sich Panke und Badstraße kreuzen, gab es dereinst die „Könige-Luise-Quelle“ (den Gesundbrunnen), das Marien- und das Luisenbad, letzteres ist heute Bibliothek. „Bei den Bauarbeiten zur Kanalisation in der Badstraße wurde im Jahr 1882 die Heilquelle versehentlich verschüttet und versiegte seit 1891 gänzlich“, heißt es bei Wikipedia.
Sorry auch im Namen unserer Ahnen dafür. Eine erhoffte Reanimation der Heilquelle 2008, so eine damalige Pressemitteilung, erwies sich als Bluff.
Quelle: Pressemitteilung der BWB, Fotos: Samuel Orsenne, Weddingweiser
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