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Alles andere als gewöhnlich:
Unnützes Wedding-Wissen zu Straßen

23. Dezember 2023
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Auf Weddinger Straßen ist nicht nur immer etwas los, es gibt auch viele eigenartige Dinge, die sich um ihre Bebauung und Straßennamen beziehen. Wir haben die verrücktesten Dinge einmal zusammengefasst.

VERPEILT: Der Weddingplatz und die Weddingstraße, die sich auf den Siedlungskern des Wedding beziehen, liegen heute knapp im Ortsteil Gesundbrunnen und nicht im Ortsteil Wedding.

ZIEL AM MEER: Die Bundesstraße 96 führt mitten durch den Wedding an der Weddingstraße vorbei und endet in Sassnitz an der Weddingstraße.

KNAPP VORBEI: Die Müllerstraße und die Seestraße kreuzen sich fast im rechten Winkel.

SCHMAL: An der Müllerstraße 83 lag einst das Schmale Handtuch. Das heutige Haus Nr. 156d gilt heute als schmalstes Haus Berlins und beherbergt die beliebte Eisdiele Dal Col.

NAMENSWECHSEL: Die Iranische Straße hieß bis 1935 Persische Straße. Als der Staat in Iran umbenannt wurde, wurde auch die Straße umbenannt. Ebenso auch die Osloer Straße: Nachdem die norwegische Hauptstadt Christiania 1925 (ab 1877 Kristiania geschrieben) ihren Namen in Oslo änderte, wurde 1938 die Christianiastraße in Osloer Straße umbenannt.

Aber nicht alle Namensänderungen wurden übernommen: So heißt die namensgebende Stadt für die Biesentaler Straße "Biesenthal". Und die Schreibweise Drontheim für Trondheim in Norwegen wird als veraltet angesehen.

OSKAR: Aus dem Oskarplatz wurde 1958 der Louise-Schroeder-Platz. Der alte Name erinnerte an den schwedischen König Oskar II, der heutige Name an die Politikerin, die 1947/48 die erste Oberbürgermeisterin Berlins war.

NAME-WECHSEL-DICH: Mitten auf einer geraden Strecke wechselt die Prinzenallee ihren Namen und heißt dann Wollankstraße. Das liegt daran, dass die Bezirksgrenze zwischen dem Wedding und Pankow hier bis 1938 verlief.

KNICK: Wer wundert sich, dass das Haus in der Weddinger Badstraße 33 nicht parallel zur Straße steht und schräg auf die Brandwand des Nachbarhauses trifft? 1885 wurde die Badstraße stadtauswärts vor der Panke aus ihrem geraden Verlauf gebracht und diagonal nach links verschwenkt. Das Gebäude mit der Nr. 33 (1882/83 erbaut) stand aber bereits vorher am alten Straßenverlauf. Das Nachbarhaus dagegen wurde erst später (1886) an der neuen Straßenführung errichtet.

Von der Straßenverlegung war auch das Haus Badstraße 35 betroffen, das als „Marienbad" bekannt wurde. An der alten Straße stand ein viergeschossiges Mietshaus (1874/75 erbaut) mit spätklassizistischen Formen. Dieses reich verzierte Gebäude wurde zum Hinterhaus, da dem Bau an der neuen Straßenführung ein Bauwerk in der Formensprache des Jugendstil vorgesetzt wurde. Beide Häuser stoßen am Hof nahtlos aufeinander.

VERSPIELT: Die Badstraße in Monopoly hat ihren Namen von der Badstraße in Gesundbrunnen.

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

2 Comments Leave a Reply

  1. Das ist kein unnützes Wissen, sondern sehr unterhaltsam zu lesen. Über die Gebäude in der Badstraße habe ich mich immer gewundert und konnte meinen Besuchern, die ich dorthin führte, nie eine schlüssige Antwort geben. Nun kann ich das. Danke.

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