Im Wedding kracht’s oft – und manche Straßenecken sind besonders gefährlich. Der Abgeordnete Tobias Schulze hat zu diesem Thema eine parlamentarische Anfrage gestellt und nennt nun die Orte, an denen im vergangenen Jahr die meisten Unfälle passiert sind.
Wenig überraschend ist, dass am Louise-Schroeder-Platz, an der Osloer Ecke Drontheimer Straße und an der Müller- Ecke Seestraße die meisten Unfälle im Wedding passieren. Dank einer parlamentarischen Anfrage des Weddinger Abgeordneten Tobias Schulze (LINKE) wurden jetzt die gefährlichsten Stellen im Straßenverkehr ermittelt. Dabei stellte sich auch heraus, welche Verkehrsteilnehmer 2016 am meisten in Unfälle verwickelt waren.
„Zu einem der Unfallschwerpunkte habe ich ein ganz besonderes Verhältnis“, schreibt uns Tobias Schulze. Es geht um die Einmündung der Tegeler Straße, wo Schulzes Büro liegt, in die Fennstraße. „Was meine Büromitarbeiterinnen und ich täglich an dieser Ecke erleben, ist haarsträubend: Das Einbiegen für PKW erfordert sehr viel Aufmerksamkeit, die Querung für Radfahrer und Fußgänger ist gefährlich, die gesamte Verkehrssituation ist unübersichtlich und von unklarer Verkehrslenkung geprägt.“ Besonders für Radfahrer ist es nach dem Durchfahren des Parks am Nordhafen oder aus der Tegeler kommend eine unzumutbare Situation, die mehrspurige Fennstraße – ohne Wartebereich – queren zu müssen. Mehr zum Thema Radfahren im Wedding.
Die Unfallstatistik
- Osloer Straße / Reinickendorfer Straße / Seestraße / Louise-Schroeder-Platz – 17 Unfälle
- Müllerstraße / Seestraße – 17 Unfälle (darunter einer mit Schwerverletzten)
- Drontheimer Straße / Koloniestraße / Osloer Straße – 16 Unfälle (darunter 2 mit
Schwerverletzten) - Badstraße / Pankstraße / Prinzenallee – 14 Unfälle
- Osloer Straße / Prinzenallee – 15 Unfälle
- Osloer Straße / Schwedenstraße – 12 Unfälle (darunter 2 mit Schwerverletzten)
- Badstraße / Böttgerstraße / Behmstraße – 11 Unfälle (darunter 4 Unfälle mit
Schwerverletzten) - Badstraße / Exerzierstraße / Koloniestraße / Schwedenstraße / Uferstraße – 10 Unfälle (darunter 4 Unfälle mit Schwerverletzten)
Alle Unfallschwerpunkte auf einer Karte
Meist sind PKW in Unfälle involviert. „Es ist jedoch erschreckend zu sehen, wie oft LKW an Unfällen mit Personenschaden beteiligt sind“, schreibt Schulze. Die Verletzten sind häufig Personen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind – mithin die schwächsten und am wenigsten geschützten im Straßenverkehr. Auch bei den getöteten Verkehrsteilnehmern, die 2016 zu beklagen waren, waren LKW in den Unfall verwickelt (eine Fußgängerin an der Afrikanischen Straße, ein Fußgänger an der Prinzenallee).
Oft wird ungenügender Sicherheitsabstand angegeben, auch Nichtbeachten der Verkehrsregeln oder Fehler beim Abbiegen. “Falsches Verhalten gegenüber Fußgängern” ist als Unfallursache besonders tragisch, da diese über keine “Knautschzone” verfügen und vor allem Kinder zu den gefährdeten Verkehrsteilnehmern zählen.
auf welchen Zeitraum bezieht sichj die Statistik?
“Besonders für Radfahrer ist es nach dem Durchfahren des Parks am Nordhafen oder aus der Tegeler kommend eine unzumutbare Situation, die mehrspurige Fennstraße – ohne Wartebereich – queren zu müssen.”
Das würde ich auch so sehen.
Aber muss man sie den da querren, keine 30m weiter gibt es eine Ampel, macht insgesamt vielleicht 50m Umweg. Den halte ich nicht für unzumutbar.
ich wohne direkt an der Koloniestr / Drontheimer Straße. Seit einiger Zeit steht hier ein Blitzer. Seitdem ist es un einiges besser geworden.