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Asiatisch am Mittag:
Reis Mama – eine ungewöhnliche Kantine im Brunnenviertel

16. Januar 2017
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Reis Mama in der Brunnenstraße.

Zur Mit­tags­zeit fül­len sich sämt­li­che Schnell­im­bis­se im Brun­nen­vier­tel. Zumin­dest die, die unter der psy­cho­lo­gisch wich­ti­gen Gren­ze von 5 Euro pro Mahl­zeit blei­ben. Auch das Reis Mama in der Brun­nen­stra­ße gehört zu den wich­ti­gen Nah­ver­sor­gern für die Ange­stell­ten im Kiez. Für wenig Geld gibt es bei Reis Mama eine gute Por­ti­on Reis mit Gemü­se. Der Imbiss bie­tet eine gewis­se Abwechs­lung unter den im Vier­tel zu fin­den­den Mittagstischen.

Hart­nä­ckig spre­chen die Leu­te im Kiez von den Mit­ar­bei­tern der Deut­schen Wel­le, wenn sie die Ange­stell­ten der zahl­rei­chen gro­ßen und klei­ne­ren Unter­neh­men ent­lang der Vol­ta­stra­ße mei­nen. Die Zahl der Arbeit­neh­mer im Vier­tel scheint in den letz­ten Jah­ren ste­tig ange­wach­sen zu sein, denn wer im Brun­nen­vier­tel mit­tags etwas War­mes auf die Schnel­le essen möch­te, der fin­det sich meist in einem vol­len Imbiss wie­der. Auch das vor rund einem Jahr neu­eröff­ne­te Reis Mama in der Brun­nen­stra­ße 85 hat­te auf Anhieb treue und vor allem vie­le Gäste.

Karte nach Soßen geordnet

“Viet­nam – Thai – Sushi” steht als Über­schrift auf der Spei­se­kar­te. Die Gerich­te auf der Kar­te sind nach Geschmack sor­tiert – das heißt in die­sem Fall, die Kar­te ist nach Soßen sor­tiert. Zu lesen ist Pho Xao, Rote Cur­ry (scharf), Erd­nus­s­o­ße, Man­go­so­ße und so wei­ter. Zur gewünsch­ten Geschmacks­rich­tung wählt man Tofu, Huhn, Ente oder auch Rind und Groß­gar­ne­len. Reis ist natür­lich immer dabei. Eini­ge weni­ge Gerich­te kom­men alter­na­tiv mit gebra­te­nen Nudeln.

Von 11 bis 16 Uhr gibt es zusätz­lich ein Mit­tags­me­nü. Das ent­hält neben der Haupt­spei­se eine Miso­sup­pe oder vier klei­ne Früh­lings­rol­len. Aber auch die ande­ren, jeder­zeit zu den Öff­nungs­zei­ten von 11 bis 22 Uhr ange­bo­te­nen Spei­sen, lie­gen inner­halb die­ser Preisklasse.

Ser­viert wird Reis, Fleisch und Soße in schräg ange­schnit­te­nen Por­zel­lan­scha­len. Das sieht recht anmu­tig aus. Auch gefällt, dass der Reis zu einem Kegel geformt wird.

Beim Geschmack liegt das Reis Mama irgend­wo zwi­schen Restau­rant und Imbiss. Es schmeckt bes­ser als bei einem Imbiss zu erwar­ten wäre, aber für einen roman­ti­schen Abend zu zweit sind die Gerich­te dann nicht außer­g­wöhn­lich genug.

Auch Sushi steht auf der Spei­se­kar­te – könn­te man auch mal probieren.

Reis Mama

Der Name Reis Mama klingt hip. Aber in Wahr­heit han­delt es sich um ein Lokal, das für einen Schnell­im­biss zu gepflegt, aber für ein Restau­rant zu kan­ti­nen­haft wirkt.

Etwa 20 bis 30 Sitz­plät­ze drän­gen sich im Gast­raum. Wenn nicht zu vie­le Gäs­te gekom­men sind, dann kommt eine Bedie­nung an den Tisch. Wenn es rap­pelt, wird an der The­ke bestellt und bezahlt.

Zum Ser­vice gehört ein umfang­rei­ches Ange­bot an Zeitschriften.

Schmuck­stück ist eine Holz­schei­be, auf die mit wei­ßen Buch­sta­ben “Reis Mama” geschrie­ben steht. Sonst ist der Imbiss zweck­mä­ßig ein­ge­rich­tet. Eini­ge Bil­der mit asia­ti­schen Moti­ven geben Ori­en­tie­rung dar­über, wo man gera­de zu Mit­tag sitzt.

Essen im Brunnenviertel – Reis Mama im Vergleich

Wie alle ande­ren Anbie­ter ist auch Reis Mama in der Mit­tags­zeit sehr gut aus­ge­las­tet. Die als viet­na­me­sisch-thai­län­di­sche bezeich­ne­te Küche ist unter den Imbis­sen im Brun­nen­vier­tel etwas besonderes.

Das Frey­sinn in der Use­do­mer Stra­ße Ecke Jas­mun­der Stra­ße bie­tet eine bun­te Küche. “Inspi­ra­ti­on und Kön­nen bezie­hen unse­re Köche aus der Lie­be zum Essen, ihrem Talent, ihrer Erfah­rung und Her­kunft”, heißt es auf der Web­sei­te. Bis 11.30 Uhr ist das Bis­tro ein ruhi­ger und gemüt­li­cher Treff auf einen Kaf­fee – dann kom­men die ers­ten Gäste.

Auch im Imbiss-Inter­na­tio­nal in der Brun­nen­stra­ße Ecke Use­do­mer Stra­ße drän­gen sich zur Mit­tags­zeit die Leu­te. Im Unter­schied zu den übri­gen Döner­stän­den bie­tet der Imbiss auch Pizza.

Gleich neben­an ist ein Asia-Imbiss, der an zwei Tischen nur vier Plät­ze hat. Mehr Gäs­te wür­de der Inha­ber, der allein kocht, Bestel­lun­gen annimmt und kas­siert auch nicht bewäl­ti­gen. Hier gibt es die bekann­ten chi­ne­si­schen Nudelgerichte.

Groß­ver­sor­ger ist die Can­ti­nerie in der Vol­ta­stra­ße auf dem ehe­ma­li­gen AEG-Gelän­de. Die Gerich­te sind ita­li­an-look-ali­ke. Die Zahl der Plät­ze geht über die 100 hin­aus und zur Mit­tags­zeit sind die­se gut belegt.

In die­ser Auf­zäh­lung von Mit­tags­an­ge­bo­ten im Brun­nen­vier­tel wirkt das Reis Mama exo­tisch. Zumin­dest ist es eine gute Abwechs­lung für die täg­li­che Mittagspause.

Reis Mama, Brun­nen­str. 85
Mo-Sa 11–21 Uhr (2024)

Text und Foto: And­rei Schnell

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

3 Comments Leave a Reply

  1. Hal­lo,
    ich bin durch die Wed­ding­wei­ser auf die­ses Restau­rant auf­merk­sam gewor­den. Durch die posi­ti­ve Beschrei­bung war ich etwas über das sehr lieb­los und ent­spre­chend nicht beson­ders lecke­re Mit­tags­me­nue ver­wun­dert bis ent­teuscht. Die Früh­lings­rol­len waren bestimmt­mal knusp­rig und auch heiß, der Reis bestimmt mal schmack­haft und die Anzahl der Fleisch­stü­cken bestimmt mal zahl­rei­cher. Auf jeden­fall nicht als ich sie bekam.
    Aber ein­mal ist kein­mal… kann ja mal passieren…
    Heu­te war ich für eine zwei­te Chan­ce da. Ich bat um kein Chil­li in der Sau­ce und ich woll­te das Gericht mit ins Büro nehmen.
    Ergeb­nis: mit Chil­li, Früh­lings­rol­len waren bestimmt­mal knusp­rig und das gesam­te Essen inkl. des Sala­tes (Eis­berg­sa­lat und zähl­bah­re Karot­ten­spal­ten) auf ein Volu­men zusam­men­ge­drückt, dass es in vor­ge­ge­be­ner Form auf mein Tel­ler im Büro bestehen blieb. Es soll­te Zitro­nen­gras­sauce sein… und zusätz­lich war für mich wenig Nuan­ce vor­han­den, da das Chil­li eh alles platt gemacht hat.

    Zusam­men­ge­fasst: auch nach der zwei­ten Chan­ce kann ich es wirk­lich nicht empfehlen.

    • Hal­lo Susan­ne, ich gehe nach wie ger­ne ins Reis Mama. Das ist viel­leicht so, weil ich Anwoh­ner bin und dann mehr auf die Freun­de ach­te, mit denen ich dort bin? Es stimmt schon, seit 2017 wirkt der Laden nicht mehr so frisch. Das Essen fin­de ich nach wie vor gut – ich esse vor Ort. Ich wür­de heu­te nicht mehr schrei­ben, “zwi­schen Restau­rant und Imbiss”, son­dern ein­fach Imbiss schrei­ben. Vor vier Jah­ren inter­es­sant fand ich das damals neue Phä­no­men, dass neue Büros ent­stan­den sind und alle irgend­wo essen wol­len. Aktu­ell kom­men wei­te­re Büros in der Max-Urich-Stra­ße hin­zu. Ich bin gespannt, wie sich das auf die “Kan­ti­nen­welt” im Brun­nen­vier­tel aus­wirkt. Wenn Sie asia­tisch mögen: Das Nguy­en-Kit­chen in der Brun­nen­stra­ße 63 ist viel­leicht eher Ihre Rich­tung. Oder das Cocos im GesundbrunnenCenter?

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