Zur Mittagszeit füllen sich sämtliche Schnellimbisse im Brunnenviertel. Zumindest die, die unter der psychologisch wichtigen Grenze von 5 Euro pro Mahlzeit bleiben. Auch das Reis Mama in der Brunnenstraße gehört zu den wichtigen Nahversorgern für die Angestellten im Kiez. Für wenig Geld gibt es bei Reis Mama eine gute Portion Reis mit Gemüse. Der Imbiss bietet eine gewisse Abwechslung unter den im Viertel zu findenden Mittagstischen.
Hartnäckig sprechen die Leute im Kiez von den Mitarbeitern der Deutschen Welle, wenn sie die Angestellten der zahlreichen großen und kleineren Unternehmen entlang der Voltastraße meinen. Die Zahl der Arbeitnehmer im Viertel scheint in den letzten Jahren stetig angewachsen zu sein, denn wer im Brunnenviertel mittags etwas Warmes auf die Schnelle essen möchte, der findet sich meist in einem vollen Imbiss wieder. Auch das vor rund einem Jahr neueröffnete Reis Mama in der Brunnenstraße 85 hatte auf Anhieb treue und vor allem viele Gäste.
Karte nach Soßen geordnet
“Vietnam – Thai – Sushi” steht als Überschrift auf der Speisekarte. Die Gerichte auf der Karte sind nach Geschmack sortiert – das heißt in diesem Fall, die Karte ist nach Soßen sortiert. Zu lesen ist Pho Xao, Rote Curry (scharf), Erdnussoße, Mangosoße und so weiter. Zur gewünschten Geschmacksrichtung wählt man Tofu, Huhn, Ente oder auch Rind und Großgarnelen. Reis ist natürlich immer dabei. Einige wenige Gerichte kommen alternativ mit gebratenen Nudeln.
Von 11 bis 16 Uhr gibt es zusätzlich ein Mittagsmenü. Das enthält neben der Hauptspeise eine Misosuppe oder vier kleine Frühlingsrollen. Aber auch die anderen, jederzeit zu den Öffnungszeiten von 11 bis 22 Uhr angebotenen Speisen, liegen innerhalb dieser Preisklasse.
Serviert wird Reis, Fleisch und Soße in schräg angeschnittenen Porzellanschalen. Das sieht recht anmutig aus. Auch gefällt, dass der Reis zu einem Kegel geformt wird.
Beim Geschmack liegt das Reis Mama irgendwo zwischen Restaurant und Imbiss. Es schmeckt besser als bei einem Imbiss zu erwarten wäre, aber für einen romantischen Abend zu zweit sind die Gerichte dann nicht außergwöhnlich genug.
Auch Sushi steht auf der Speisekarte – könnte man auch mal probieren.
Reis Mama
Der Name Reis Mama klingt hip. Aber in Wahrheit handelt es sich um ein Lokal, das für einen Schnellimbiss zu gepflegt, aber für ein Restaurant zu kantinenhaft wirkt.
Etwa 20 bis 30 Sitzplätze drängen sich im Gastraum. Wenn nicht zu viele Gäste gekommen sind, dann kommt eine Bedienung an den Tisch. Wenn es rappelt, wird an der Theke bestellt und bezahlt.
Zum Service gehört ein umfangreiches Angebot an Zeitschriften.
Schmuckstück ist eine Holzscheibe, auf die mit weißen Buchstaben “Reis Mama” geschrieben steht. Sonst ist der Imbiss zweckmäßig eingerichtet. Einige Bilder mit asiatischen Motiven geben Orientierung darüber, wo man gerade zu Mittag sitzt.
Essen im Brunnenviertel – Reis Mama im Vergleich
Wie alle anderen Anbieter ist auch Reis Mama in der Mittagszeit sehr gut ausgelastet. Die als vietnamesisch-thailändische bezeichnete Küche ist unter den Imbissen im Brunnenviertel etwas besonderes.
Das Freysinn in der Usedomer Straße Ecke Jasmunder Straße bietet eine bunte Küche. “Inspiration und Können beziehen unsere Köche aus der Liebe zum Essen, ihrem Talent, ihrer Erfahrung und Herkunft”, heißt es auf der Webseite. Bis 11.30 Uhr ist das Bistro ein ruhiger und gemütlicher Treff auf einen Kaffee – dann kommen die ersten Gäste.
Auch im Imbiss-International in der Brunnenstraße Ecke Usedomer Straße drängen sich zur Mittagszeit die Leute. Im Unterschied zu den übrigen Dönerständen bietet der Imbiss auch Pizza.
Gleich nebenan ist ein Asia-Imbiss, der an zwei Tischen nur vier Plätze hat. Mehr Gäste würde der Inhaber, der allein kocht, Bestellungen annimmt und kassiert auch nicht bewältigen. Hier gibt es die bekannten chinesischen Nudelgerichte.
Großversorger ist die Cantinerie in der Voltastraße auf dem ehemaligen AEG-Gelände. Die Gerichte sind italian-look-alike. Die Zahl der Plätze geht über die 100 hinaus und zur Mittagszeit sind diese gut belegt.
In dieser Aufzählung von Mittagsangeboten im Brunnenviertel wirkt das Reis Mama exotisch. Zumindest ist es eine gute Abwechslung für die tägliche Mittagspause.
Reis Mama, Brunnenstr. 85
Mo-Sa 11–21 Uhr (2024)
Text und Foto: Andrei Schnell
Hallo,
ich bin durch die Weddingweiser auf dieses Restaurant aufmerksam geworden. Durch die positive Beschreibung war ich etwas über das sehr lieblos und entsprechend nicht besonders leckere Mittagsmenue verwundert bis entteuscht. Die Frühlingsrollen waren bestimmtmal knusprig und auch heiß, der Reis bestimmt mal schmackhaft und die Anzahl der Fleischstücken bestimmt mal zahlreicher. Auf jedenfall nicht als ich sie bekam.
Aber einmal ist keinmal… kann ja mal passieren…
Heute war ich für eine zweite Chance da. Ich bat um kein Chilli in der Sauce und ich wollte das Gericht mit ins Büro nehmen.
Ergebnis: mit Chilli, Frühlingsrollen waren bestimmtmal knusprig und das gesamte Essen inkl. des Salates (Eisbergsalat und zählbahre Karottenspalten) auf ein Volumen zusammengedrückt, dass es in vorgegebener Form auf mein Teller im Büro bestehen blieb. Es sollte Zitronengrassauce sein… und zusätzlich war für mich wenig Nuance vorhanden, da das Chilli eh alles platt gemacht hat.
Zusammengefasst: auch nach der zweiten Chance kann ich es wirklich nicht empfehlen.
Hallo Susanne, ich gehe nach wie gerne ins Reis Mama. Das ist vielleicht so, weil ich Anwohner bin und dann mehr auf die Freunde achte, mit denen ich dort bin? Es stimmt schon, seit 2017 wirkt der Laden nicht mehr so frisch. Das Essen finde ich nach wie vor gut – ich esse vor Ort. Ich würde heute nicht mehr schreiben, “zwischen Restaurant und Imbiss”, sondern einfach Imbiss schreiben. Vor vier Jahren interessant fand ich das damals neue Phänomen, dass neue Büros entstanden sind und alle irgendwo essen wollen. Aktuell kommen weitere Büros in der Max-Urich-Straße hinzu. Ich bin gespannt, wie sich das auf die “Kantinenwelt” im Brunnenviertel auswirkt. Wenn Sie asiatisch mögen: Das Nguyen-Kitchen in der Brunnenstraße 63 ist vielleicht eher Ihre Richtung. Oder das Cocos im GesundbrunnenCenter?
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