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Politwochen

28. August 2016
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Klaus Lederer (Die Linke) und Volker Surmann bei den Politwochen der Brauseboys. Foto Andrei Schnell.
Klaus Lede­rer (Die Lin­ke) und Vol­ker Sur­mann bei den Polit­wo­chen der Brau­se­boys. Foto And­rei Schnell.

Für die Brau­se­boys ist es die drit­te Wahl, bei der sie Polit­wo­chen auf der Lese­büh­ne ver­an­stal­ten. Und auch ihr ers­ter Gast in die­sem Jahr, Klaus Lede­rer (Lin­ke), stand schon ein­mal im La Luz auf der Büh­ne. Unter­hal­tung und Poli­tik brin­gen die Polit­wo­chen zusam­men. Oder stel­len zumin­dest bei­des neben­ein­an­der. Beim Auf­takt der dies­jäh­ri­gen Rei­he am 25. August hat sich das Publi­kum amü­siert, Klaus Lede­rer war schlag­fer­tig und es gab Neu­ig­kei­ten zu erfahren.

Paul Bokowski geht, Thilo Bock kommt

Die ers­te Neu­ig­keit für alle, die nicht jeden Don­ners­tag den Brau­se­boys zuschau­en, ist, dass Paul Bokow­ski auf­hört. Das ist ein ech­ter Ver­lust, wie sein Text “Dia­log im Fahr­stuhl” an die­sem Abend bewies. Am 22. Sep­tem­ber wird Paul Bokow­skis letz­ter Abend als Brau­se­boy sein. Ver­mut­lich soll­te man Plät­ze für die­sen Don­ners­tag reser­vie­ren. Sei­nen Platz nimmt fort­an Thi­lo Bock ein. Es ist gut mög­lich, dass Thi­lo Bock, den Lese­büh­ne-Fans viel­leicht vom Ufer Cafe im Spren­gel­kiez ken­nen, Paul Bokow­ski tat­säch­lich ersetzt. Der Buch­au­tor und Schrei­ber für die Sta­chel­schwei­ne unter­hielt die Zuschau­er mit Tex­ten, die vie­le Ein­fäl­le und Wen­dun­gen in sich hat­ten. Zum The­ma Hams­ter­käu­fe dürf­te nicht viel mehr zu sagen sein, als Thi­lo Bock in sei­nem Bei­trag unterbrachte.

Klaus Lederer wortgewandt

Thilo Bock, der jüngste Brauseboy. Foto Andrei Schnell.
Thi­lo Bock, der jüngs­te Brau­se­boy. Foto And­rei Schnell.

Ja, was soll er dar­auf ant­wor­ten? Ob er mit “die­ser” SPD eine Koali­ti­on bil­den kön­ne, lau­tet die Zuschau­er­fra­ge. Klaus Lede­rer ist der Spit­zen­kan­di­dat der Lin­ken, was er sagt, ist nicht irgend­ei­ne Stim­me aus der Par­tei. Einer­seits deu­tet er an, dass die Lin­ken ohne die SPD nicht wer­den regie­ren kön­nen. Ande­rer­seits muss er sich für sei­ne Wäh­ler deut­lich von der SPD abgren­zen. Sei­ne Ant­wort bleibt des­halb inhalt­lich unge­fähr und gleich­zei­tig deut­lich in Rich­tung SPD.

Ein Pro­gramm­punkt an einem Abend wäh­rend der Polit­wo­chen ist ein klas­si­sches Inter­view. Klaus Lede­rer wird von sei­nem Freund (“wir tun jetzt mal nicht so, als ob wir uns nicht ken­nen wür­den”) Vol­ker Sur­mann mit lus­tig for­mu­lier­ten Fra­gen befragt. Lede­rer ant­wor­tet schlag­fer­tig und wort­ge­wandt und bringt sei­ne Stich­wor­te unter. Er sagt: “Ja, ich bin into­le­rant, wenn mir jemand erklärt, der Markt regelt alles.” Und: “Der West­ber­li­ner sozia­le Wohungs­bau, den auch wir Lin­ken mit abge­schafft haben, war eine Umver­tei­lung in pri­va­te Ren­di­te­ta­schen.” Und: “Wir suchen nach Wegen für eine Rekom­mu­na­li­sie­rung von Woh­nun­gen, zum Bei­spiel am Kott­bus­ser Tor”. Wich­tig sind bei einem sol­chen Abend auch die Spie­le mit dem Poli­ti­ker. Bei einem müs­sen Wahl­slo­gans den Par­tei­en zuge­ord­net wer­den. Bei einem ande­ren, das “Wed­ding oder nicht?” heißt, muss schnell aus Tei­len eines Fotos ein Ort erkannt wer­den. Es ist Axel Völcker, der sich aus dem Publi­kum mel­det, um bei die­sem Spiel gegen Klaus Lede­rer anzu­tre­ten. Axel Völcker ist Her­aus­ge­ber des Maga­zins “Der Wed­ding”. Die letz­te Run­de für Klaus Lede­rer sind an die­sem Abend die Publi­kums­fra­gen. In sei­nen Ant­wor­ten nennt er Klaus Hen­kel, den “unfä­higs­ten Innen­se­na­tor, den Ber­lin je hat­te”, mahnt bei der SPD einen Men­ta­li­täts­wech­sel an und ver­misst bei allen Par­tei­en einen poli­ti­schen Richtungswechsel.

Lesebühne gab es auch noch

Liedermacherin für Tage voller Gedanken: Masha Potempa. Foto Andrei Schnell.
Lie­der­ma­che­rin für Tage vol­ler Gedan­ken: Masha Potem­pa. Foto And­rei Schnell.

Das Kon­zept für die Polit­wo­chen ist, ein­fach Lese­büh­ne zu machen und zwi­schen­durch den gela­de­nen Poli­ti­ker zu Wort kom­men zu las­sen. Wie bei jedem Lese­büh­nen-Abend gab es auch einen musi­ka­li­schen Gast. Am 25. August war es Masha Potem­pa. Sie gehört dem Club Genie und Wahn­sinn von Sebas­ti­an Krä­mer an. Krä­mer, mitt­ler­wei­le fast ein Star, wird bei der zwei­ten Fol­ge der Polit­wo­chen, am 1. Sep­tem­ber, ins La Luz kom­men. Die gela­de­nen Poli­ti­ke­rin­nen sind Katha­ri­na Becker (CDU) und Maren Jas­per-Wintr (FDP).

LINKS

Wel­cher Poli­ti­ker an wel­chem Don­ners­tag kommt, steht auf der Web­sei­te der Brau­se­boys und auf ihrer Face­book-Sei­te.

Die nächs­ten Auf­trit­te von Masha Potem­pa ste­hen auf der Web­sei­te der Lie­der­ma­che­rin und auf Facebook.

Wer vor­ab den neu­en Brau­se­boy ken­nen ler­nen will, schaut auf die Web­sei­te http://thilo-bock.de.

Text und Fotos And­rei Schnell.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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