Am Samstag, 19. September ab 19:00h ist Rugby-Tag. Das Centre Français de Berlin in Zusammenarbeit mit dem Institut Français Deutschland, dem Deutsch-Französischen-Jugendwerk, Decathlon sowie dem Restaurant PASTIS laden alle Weddinger und Berliner herzlich ein, gemeinsam mit ehemaligen und aktuellen französischen Profispielern das Rugby-WM-Spiel Frankreich vs. Italien live im großen Kinosaal zu verfolgen.
Um aber zu verstehen, wie Rugby-Sport und das ehemalige Kulturzentrum Centre Français de Berlin auf der Müllerstraße wirklich zusammenpassen, stößt man in der Person des Geschäftsführers unweigerlich auf eine erstaunliche Entdeckung.
Zur Person: Florian Fangmann
Florian Fangmann, 34 Jahre alt, ist seit 2012 seines Zeichens Geschäftsführer des Centre Français de Berlin. Das CFB war in den Jahren 1961 bis 1992 eines von vier französischen Kulturzentren in der Hauptstadt, bevor es Mitte der 1990er Jahre in eine gemeinnützige GmbH überging, die ihrerseits die deutsch-französische Kulturarbeit der Vorjahre an Ort und Stelle fortführen sollten.
Einige Jahre später, im Jahr 2004 betrat Florian Fangmann zum ersten Mal das geschichtsträchtige Gebäude. Damals noch als Praktikant tätig, reizte ihn vor allem die deutsch-französische Kulturarbeit. “Ein Wirtschaftstyp war ich nie”, sagt er selbst. Heute also ist er Geschäftsführer des “Centre” und bewegt sich als gebürtiger Oldenburger mit französischer Mutter nicht mehr nur im Privaten, sondern auch in seiner Arbeitswelt zwischen den Kulturen beider Ländern.
Raufbold oder Gentleman?
Was viele jedoch nicht wissen: Bevor Florian Fangmann im Jahr 2008 begann, fest für das Centre Français de Berlin zu arbeiten, damals waren sie dort nur zweit, spielte er in Frankreich regelmäßig und vor allem leidenschaftlich gern Rugby. Rugby? Bei Rugby denken doch viele von uns doch an muskelgestählte Hünen, die gegenseitig nicht gerade zimperlich miteinander umgehen, oder? Nun, Oscar Wilde äußerte sich zum Rugby angeblich so: „Fußball ist eine von Raufbolden gespielte Gentleman-Sportart, Rugby eine von Gentlemen gespielte Raufbold-Sportart.“
Fangmann gehört zu den zirka 14.000 männlichen und weiblichen “Gentlemen” in Deutschland, die in 125 Vereinen organisiert regelmäßig einer Variante des Rugby-Sports nachgehen.
Er selbst ist aktives Mitglied beim SC Siemensstadt (SCS). Ein Verein mit langer Tradition. Acht Vereine gibt es insgesamt in Berlin, zwei davon in der höchsten Spielklasse vertreten. Berlin ist damit neben Heidelberg und Hannover, man höre und staune, stolze Rugby-Hochburg.
Man kann wohl mit Recht behaupten, dass es sich bei dem Sport mit dem pillenförmigen Ball durchaus um eine Nische handelt. Und genau das möchte Florian Fangmann ändern. Zumindest ein bisschen. Denn: Etwas von der familiären Stimmung und dem Gemeinschaftssinn, den der Sport besonders in Frankreich umgibt, also dort, wo ihn Fangmann kennen gelernt hat, möchte er jetzt auch dem deutschen Publikum zugänglich machen. Und wie ginge das besser, als mit einem WM-Eröffnungsspiel auf großer Leinwand?
Die Rugby-WM auf großer Leinwand? Berlinweit nur im Centre Francais Berlin!
Berlinweit ist das “Centre” die einzige Einrichtung, die vom 18. September bis 31. Oktober 2015 statt findende 8. Rugby-Union-Weltmeisterschaft auf großer Kino-Leinwand überträgt. Das Spiel Frankreich-Italien wie auch das Finale werden im Kinosaal des City Kino Weddings gezeigt, Spiele mit französischer Beteiligung auf der Leinwand des ebenfalls im gleichen Gebäude befindlichen Restaurant PASTIS.
Darüber hinaus wird im Vorfeld Gelegenheit sein, nicht nur ein klein wenig mehr über die Regeln dieses Sports zu erfahren, sondern auch mehr über die Situation des Rugby-Sports in Deutschland wie Frankreich zu erfahren. Hierfür konnten drei ehemalige Profis aus beiden Ländern gewonnen werden, unter anderem den ehemaligen deutschen Nationalspieler Robert Mohr.
Und was ist mit dem deutschen Team?
Die deutsche Rugby-Nationalmannschaft scheiterte zwar erst in den Playoffs gegen Russland (20:31), verpasste damit aber leider die Endrunde. Dennoch verspricht es spannend zu werden. Ob es die “All blacks” genannten Neuseeländer schaffen, ihren Titel zu verteidigen? Oder wird sich Frankreich für die letzte Final-Niederlage revanchieren können?
Und natürlich die Frage: Rugby – ein Sport für Raufbolde oder doch für Gentleman? Jetzt ist es an euch, das herauszufinden.
Alle Details zu Veranstaltung:
19.09. – Rugby-Tag im Centre Francais Berlin
19:00h
Einlass
19:30h
Diskussionsrunde mit Rugbyprofis aus Frankreich
Julien Pierre – 27facher französischer Nationalspieler, Finalist gegen Neuseeland, Spitzname: “All Blacks”, französischer Meister
Benjamin Ferrou – ehemaliger Gedränge-Halb von La Rochelle und heute Finanzberater für Profispieler
Robert Mohr – ehemaliger Profi bei La Rochelle und 2.Reihe-Stürmer der deutschen Nationalmannschaft, heute aktiv für die Wild Rugby Academy
21:00h
Live-Übertragung des WM-Spiels Frankreich-Italien
Das Restaurant PASTIS zeigt alle Spiele der französischen Nationalmannschaft live auf Leinwand.
WO:
Müllerstraße 74, 13349 Berlin-Wedding, U6 Rehberge
Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten: [email protected]
Hoffe auf einen spannenden Abend und dass die Veranstaltung hilft, den Rugbysport in Deutschland zu popularisieren