Inzwischen findet man sie fast im ganzen Wedding: Parkscheinautomaten. Nahezu alle Gebiete im Wedding und in Gesundbrunnen haben die Parkraumbewirtschaftung im öffentlichen Straßenland bekommen. Wir fassen einmal zusammen, was das für euch bedeutet, wenn ihr selbst ein Auto besitzt oder Gäste habt, die ihr Auto in eurem Kiez abstellen möchten.
1. Was ist Parkraumbewirtschaftung?
Der Parksuchverkehr nervt: mehr Lärm, mehr Abgase, weniger Parkraum für die Kiezbewohner. Die Parkraumbewirtschaftung sorgt dafür, dass in einem Wohngebiet weniger ortsfremde Autos abgestellt werden. Wer also in einem Kiez arbeitet oder etwas zu erledigen hat, ohne dort zu wohnen, muss einen Parkschein ziehen. Durch eine deutliche Abnahme von ortsfremden Dauerparkern bewirkt die Parkraumbewirtschaftung eine nachhaltige Entspannung der Parksituation.
2. Was genau ist geplant?
Der Senat plant, das Parken innerhalb des gesamten S‑Bahn-Rings kostenpflichtig zu machen. Außerdem wurde das Parken teurer. Auch Berlin-Mitte hat die Parkzonen ausgeweitet. Nur noch die Friedrich-Ebert-Siedlung und die Siedlung Schillerhöhe sind von der Parkraumbewirtschaftung ausgenommen.
3. Was müssen Anwohner beachten, wenn sie ein eigenes Auto nutzen?
Autobesitzer, deren Wohnung sich in einer Parkzone befindet, haben’s gut. Sie können einen Anwohnerparkausweis bekommen. Der Ausweis wird beim Bezirksamt Berlin-Mitte beantragt. Er ermöglicht gebührenfreies Parken in der Parkzone, in der der Fahrzeughalter gemeldet ist und gilt für maximal zwei Jahre. Den Ausweis gibt es aber grundsätzlich nur in der Zone, in der man polizeilich gemeldet ist. So ist beispielsweise ein Ausweis für die Zone, in der man arbeitet, oder für eine Nachbarzone nicht möglich.
4. Was, wenn ihr einmal Besuch bekommt, der das Auto bei euch abstellen möchte?
Dann wird’s kompliziert! Gäste erhalten auf Antrag eine Gästevignette für die Bewohnerparkzone des besuchten Bewohners, die nicht online beantragt werden kann. Auch die besuchten Bewohner können den Antrag stellen, wenn sie das Kfz-Kennzeichen, den Wohnort und den Aufenthaltszeitraum des Besuchers angeben. Beantragt der Gast die Genehmigung, sind der Name und der Wohnort des Gastgebers zu benennen. Gästevignetten werden grundsätzlich nur für Personen (Gäste) ausgestellt, die ihren Wohnsitz außerhalb der Postleitzahlenbereiche 10000 und 16999 haben. Für Mietwagen gilt diese Regelung analog. Die Gästevignette kann für längstens für 4 Wochen erteilt werden.
5. Was kostet der Spaß?
Die Kosten halten sich für Privatpersonen in Grenzen. Die Verwaltungsgebühr für einen Anwohnerparkausweis beträgt derzeit 20,40 Euro für zwei Jahre. Bei einem Fahrzeug- bzw. Kennzeichenwechsel, ersatzweiser Ausstellung abhanden gekommener Parkausweise, Zonenänderungen usw. beträgt die Gebühr 10,20 Euro. Gästevignetten können tage- oder wochenweise beantragt werden und kosten zwischen 10,20 und 25 Euro.
Und was kostet das Parken selbst? Wer sein Fahrzeug in einer Parkzone abstellt, muss einen Parkschein am Automaten ziehen. Diese akzeptieren Münzen, aber auch die Bezahlung per Handy ist in vielen Fällen ebenfalls möglich. Dafür ist eine Anmeldung erforderlich. Je nach Zone können ein oder zwei Euro pro Stunde oder ein anderer Betrag fällig werden. Das gezogene Ticket muss von außen gut sichtbar im Auto platziert werden. Parken ohne Parkschein kostet ab 20 Euro aufwärts, je nach Länge der Überschreitung. Die Regelung soll montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr, und in allen Gebieten außer dem Soldiner Kiez auch samstags von 9–18 Uhr.
Es ist so eine Abzocke. Kleingärtner haben keine Möglichkeit einen Anwohnerausweis zu beantragen, sie müssen Pacht bezahlen und sorgen doch dafür, dass überhaupt noch grünes mank dem grauen Asphalt und Beton existiert. Was ist das nur für eine Politik?
Hahaha angeblich für Grünes in der Stadt sorgen, aber mit dem Auto kommen? Wie wäre es mit Fahrrad oder Öffis?
Das Leben in Berlin wird einem vermiest. Als arbeitende Person werde ich ausziehen. Zu viel Dreck und Chaos. Die Bearbeitung dauert 4 Wochen… Das ist ja noch superschnell in Berlin.
Liebe Leute was ist mit den Behinderten oder Kleingärtner die mitten im Wohngebiet ihren Garten haben? Sie zahlen Pacht an den Staat. Sollen die fliegen oder wenn Kleingärtner Besuch bekommen übers Wochenende, die Kinder , Eltern usw. Wird einem jetzt alles vermiest. Ist Berlin so stupide geworden, Spaß ist nicht mehr gewollt. Dafür hat man ein Leben lang gearbeitet und sich was erschaffen. Nee also das ist wirklich zu viel. Nicht jeder braucht ein Auto nur zum einkaufen, es gibt auch Verpflichtungen. Ich selbst bin jetzt 100% Schwerbehindert und mich macht die ganze Sache sehr traurig, wie egoistisch doch manche Menschen sind, die sind wahrscheinlich noch gut zu Fuß und haben Kraft.
Vielleicht kannst Du einen blauen EU-Parkausweis beantragen?
https://www.berlin.de/lageso/behinderung/schwerbehinderung-versorgungsamt/nachteilsausgleiche/parken/
Unwahrscheinlich, dass die Parkraumbewirtschaftung für solche Sonderfälle gestoppt wird, aber eventuell werden ja Ausnahmen gemacht. Für Gäste bleibt ansonsten noch die Möglichkeit ein Ticket zu ziehen – wer sich ein Auto leisten kann, wird das beim Besuch mit einkalkulieren müssen.
Guten Tag allerseits
Ich wohnen im SWINEMÜNDERSTR Umgebung Gesundbrunnen
Ich werde am 20 −3−22 bis 24−3−22 eine Auto mieten.
wo bekomme ich eine Parkausweis und was für Dokumente brauchen?
Die Carsharing-Unternehmen haben eigene Parkflächen und manche dürfen auch auf bewirtschafteten Parkflächen abgestellt werden. Am besten, Du fragst mal bei dem Unternehmen, bei dem Du das Auto leihen willst. Wenn du Dir das Auto bei einer Privatperson leihst, die nicht in Besitz eines Anwohnerparkausweises für Deine Zone ist, müsstest Du ganz normal ein Ticket am Automaten ziehen.
Lächerlich, wie billig der Anwohnerparkausweis noch immer ist. Auch da sollte über höhere Kosten ein Anreiz geschaffen werden, mal nachzudenken, ob man in der Berliner Innenstadt tatsächlich so eine gigantische Blechkiste vor der Tür stehen haben muss, die den öffentlichen Raum blockiert.
Ja, nee is klar! Da wird einfach mal sowas rausgehauen, ohne zu reflektieren, ob der-/diejenige vielleicht auf das Auto angewiesen ist.
Am Schluß ist die Zahl der zu erteilenden Ausnahmegenehmigungen (und damit der Aufwand für alle Beteiligten) höher als die Zahl der “Normalos”.
Wann ist jemand auf ein Auto angewiesen? Und wieviele Autofahrer betrifft das?
Zur Ergänzung: “Für Mietwagen gilt diese Regelung analog.”
Dies gilt aber nicht für all die Car2Go, DriveNow etc. ‑Fahrzeuge. Die dürfen überall stehen, wobei – soweit ich informiert bin – deren anfallende Parkgebühren via GPS-Ortung direkt von der Verwaltung eingezogen werden…