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Das ist unser Haus! “Groni50”

2. November 2015

groni4„Es geht um den Lebens­ent­wurf“, sagt Sarah (30), Dok­to­ran­din und Tür­ste­he­rin aus dem Wed­ding. Sie ist eine der Menschen,die im Wohn­pro­jekt Groni50 im Hin­ter­haus der Gro­nin­ger Stra­ße 50 leben. Das Pro­jekt bie­tet Raum für soli­da­ri­sches Woh­nen und poli­ti­sche Initia­ti­ven. Aktu­ell haben hier 35 Per­so­nen, dar­un­ter vier Kin­der, ihr Zuhau­se gefun­den. Das Wohn­pro­jekt fei­ert in die­sem Jahr sein 35-jäh­ri­ges Bestehen.

Am 27. Novem­ber 1980 wur­de das Gebäu­de “instand­be­setzt” – damals das ers­te besetz­te Haus außer­halb Kreuz­bergs. Die Eigen­tü­me­rin, die GESOBAU AG, woll­te das Jugend­stil­ge­bäu­de aus dem Jahr 1908 sei­ner­zeit abrei­ßen las­sen, hat­te schon die sani­tä­ren Anla­gen demontiert.groni2

Die Beset­ze­rin­nen und Beset­zer unter­stütz­ten die eini­zi­ge noch im Haus ver­blie­be­ne Fami­lie und ver­hin­der­ten den Abriss von güns­ti­gem Wohn­raum, der damals wie heu­te knapp ist. Seit 1983 ist ein Ver­ein offi­zi­ell Mie­ter bei der GESOBAU, wür­de das Objekt ger­ne kau­fen und lang­fris­tig als Wohn­pro­jekt sichern. Gera­de befin­det sich Groni50 e.V. aber in Miet­ver­trags­ver­hand­lun­gen mit der GESOBAU und sorgt sich um sei­ne Exis­tenz und sei­ne Autonomie.

Die “Groni50” ist kein Wohn­pro­jekt wie man es sich kli­schee­haft vor­stellt. Graf­fi­ti und aus den Fens­tern hän­gen­de Ban­ner mit Paro­len fin­det man genau­so­we­nig wie die sonst übli­che Knei­pe im Erd­ge­schoss. Doch es gibt regel­mä­ßi­ge Ver­samm­lun­gen und Arbeits­grup­pen, die sich mit der Instand­hal­tung des Hau­ses oder stadt­po­li­ti­schen The­men beschäftigen.

Immer vier, fünf Leu­te fin­den sich in einer Küche zusam­men, die Zim­mer ver­tei­len sich im gan­zen Haus. groni1Das Zusam­men­le­ben ist auf Dau­er aus­ge­rich­tet– man­che woh­nen hier schon 20 Jah­re –aber es gibt natür­lich auch ein Kom­men und Gehen. „Ich will in der Gro­ni alt wer­den!“ sagt Nadi­ne (36), die eine kol­lek­ti­ve Kaf­fee­rös­te­rei betreibt. ­Man macht sich Gedan­ken über Trep­pen­lif­te und bar­rie­re­ar­me Bäder.

Die Men­schen aus der Gro­nin­ger stel­len Ihre Räu­me auch für ande­re zur Ver­fü­gung. Das Bünd­nis „Hän­de weg vom Wed­ding!“ traf sich hier genau­so wie eine Kita­grup­pe als in der Kita gera­de reno­viert wur­de. Jeden 1. und 3. Diens­tag gibt es vega­ne Küche zum Selbst­kos­ten­preis. Ein­mal im Jahr steigt die jähr­li­che Haus­par­ty, zu der alle ein­ge­la­den sind.groni5

http://groni50.org/
https://www.facebook.com/groni50

Text: Dani­el Gollasch

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