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Das preisgekrönte Rathausumfeld gefällt nicht jedem

18. Juni 2019
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Fußweg
Der Fuß­weg zwi­schen Lese­gar­ten und Bibliothek

Die Neu­ge­stal­tung des Plat­zes am Eli­se-und-Otto-Ham­pel-Weg (“Rat­haus­um­feld Wed­ding”) hat eine Aus­zeich­nung in der Kate­go­rie “Land­schafts­ar­chi­tek­tur im Detail” des Land­schafts­ar­chi­tek­tur­prei­ses 2019 des Bun­des Deut­scher Land­schafts­ar­chi­tek­ten (bdla) erhal­ten. Die Gestal­tung des Plat­zes gefällt aber nicht allen Weddingern.

Die preis­ge­krön­ten Ent­wür­fe wur­den von Sofia Peter­sen und Moritz Schlo­ten vom Büro “Anna­bau” ent­wi­ckelt, die dabei auf Wün­sche und Anre­gun­gen von Anwoh­nern und Anrai­nern des Plat­zes ein­gin­gen. Im Ver­gleich zum alten, ver­wil­der­ten, grü­nen Park ist die neue Platz­an­la­ge über­sicht­lich, mit viel Stein und Kies recht nüch­tern gestal­tet und ins­ge­samt funk­tio­nal gehal­ten. Uns erreich­te jetzt eine Leser­zu­schrift einer Wed­din­ge­rin, die sich ver­wun­dert zeigt, dass das Rat­haus­um­feld nun auch noch die­sen Preis erhal­ten hat.

Landschaftsarchitekturpreis “ein Witz”

Eine Lampe aus Beton
Beton­ele­men­te stel­len Lese­lam­pen dar

“Vor ein paar Wochen konn­te man in der Zeit­schrift “Ecke Mül­lerstra­ße” lesen, dass der “Lese­gar­ten” am neu­ge­stal­te­ten Platz vor der Schil­ler-Biblio­thek mit dem ers­ten Preis des Bun­des deut­scher Land­schafts­ar­chi­tek­ten (bdla) 2019 aus­ge­zeich­net wur­de. Nein, das ist kein Witz, son­dern Realität.Ich habe dann beim bdla nach­ge­fragt, ob mir jemand erklä­ren kann, wie es zu die­ser Wahl gekom­men ist und habe erfah­ren, dass ein unab­hän­gi­ges elf­köp­fi­ges Exper­ten­gre­mi­um die­se Ent­schei­dung getrof­fen hat und der bdla die­se Ent­schei­dung akzep­tiert. Wer die­ses Gre­mi­um ist, habe ich noch nicht erfahren.

Auch der Preis­trä­ger “Anna­bau” hat mir auf mei­ne Fra­ge, wie sie sich die­se Ent­schei­dung erklä­ren, bis jetzt noch nicht geant­wor­tet. Inzwi­schen blickt man vom U 6‑Bahnsteig am Leo­pold­platz Rich­tung Alt-Mari­en­dorf auf eine gro­ße Wer­be­ta­fel mit Foto des Lese­gar­tens und der Schrift “Chil­len vor der Schil­ler­bi­blio­thek” – anschei­nend gespen­det von ver­schie­de­nen Ein­rich­tun­gen, wel­che, kann ich bei der klei­nen Schrift nicht lesen. Nur: Ich woh­ne hier und muss mir jeden Tag die­sen neu gestal­te­ten “Gar­ten” anschau­en. Nun bin ich schon etwas älter, viel­leicht ver­steht man ja unter Gar­ten heu­te Beton und Kies. Das Bie­nen­ster­ben wird betrau­ert und das war ’s dann, wie auf einer Beer­di­gung eben. Nicht mal auf der “Lie­ge­wie­se”, ver­kehrs­güns­tig an der Gen­ter Stra­ße gele­gen, kann ich mich ent­span­nen, sie ist immer noch ein­ge­zäunt. Aber wer will da schon lie­gen, lie­ber auf den Run­ge-Bän­ken. Viel­leicht soll­te ich  dank­bar sein, dass der Platz jetzt von der Mül­lerstra­ße zur Gen­ter Stra­ße per­fekt zu über­bli­cken ist, wegen der Sicher­heit, da muss man Kom­pro­mis­se machen.

Lesegarten und Rathaushochhaus
Beton­bän­ke bil­den den Lesegarten

Übri­gens: Die Fir­men Rinn-Beton und Run­ge-Bän­ke sind Spon­so­ren vom bdla, viel­leicht gehö­ren sie zum oben­ge­nann­ten Exper­ten­gre­mi­um und wol­len sich mit dem Preis bedan­ken bei Anna­bau, ich weiß es nicht. Schaut Euch das Gan­ze mal an, setzt Euch in den Lesegarten.… ”

Susan­ne Ringel

Web­site des Geschäftsstraßenmanagements

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

2 Comments

  1. Mir gefällt es ehr­lich gesagt gut! Der Bereich ist über­sicht­lich, es gibt vie­le Bän­ke und die Lese­lam­pen sehen gera­de nachts toll aus durch die ver­schie­de­den Far­ben. Das Wich­tigs­te ist doch, dass der Platz ange­nom­men wird von der Bevöl­ke­rung – und genau den Ein­druck hab ich. Jetzt muss nur noch der Zaun weg…

  2. Über Geschmack kann man strei­ten. Ich war posi­tiv über­rascht über die Blüh­strei­fen mit u.a. Mohn, Kornblumen…

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