Der BND zieht jetzt tatsächlich in die Chausseestraße
Elf Jahre nach Baubeginn soll jetzt der Umzug des Bundesnachrichtendienstes aus dem bayerischen Pullach in sein neues Dienstgebäude in der Chausseestraße beginnen. Knapp 400 Mitarbeiter werden noch dieses Jahr dort einziehen, im kommenden Sommer und Herbst soll das Gebäude in zwei Wellen vollständig bezogen werden: Rund 4.000 Beschäftigte würden dort in einem Jahr arbeiten. In den letzten dreieinhalb Jahren hat hier lediglich eine »Vorhut« mit etwa 170 Mitarbeitern die Stellung gehalten.
Im Gebiet um die Müllerstraße wird das auf der einen Seite natürlich die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt weiter verstärken – die Besoldung beim Bund ist etwas höher als im Landesdienst von Berlin, vor allem aber zahlt der BND auch noch eine Zulage. Auf der anderen Seite könnte die Geschäftsstraße von der Kaufkraft der BND-Mitarbeiter profitieren. Die meisten von ihnen dürften mit der U‑Bahn zur Arbeit kommen, sehr viele würden wohl am Bahnhof Wedding in die Ringbahn umsteigen. Dort reizt gegenwärtig zwar wenig dazu, die Fahrt zu unterbrechen, um unterwegs noch persönliche Einkäufe zu erledigen. Am Bahnhof ist lediglich ein Discounter (»schwarzer Netto«) präsent, der aber höheren Ansprüchen kaum gerecht wird. An der Einmündung der Lindower Straße in die Müllerstraße soll jedoch in den nächsten Jahren ein Neubau entstehen, der im Erdgeschoss auch Flächen für den Handel vorhalten wird. Sollte dort ein Nahversorger aus dem gehobenen Bereich einziehen, könnte das den ein oder anderen Kunden aus der Umsteigezone heraus auf die Müllerstraße locken. Dort und in der Lindower Straße bis hin zum Nettelbeckplatz würde sich das natürlich auch auf die anderen Geschäfte auswirken, die mit mehr Laufkundschaft rechnen könnten.
Die Mitarbeiter des BND sind zudem sehr international orientiert, schließlich handelt es sich um den Auslandsgeheimdienst. Hier arbeiten auch viele freie Mitarbeiter ohne deutsche Staatsbürgerschaft vor allem als Übersetzer, gegenwärtig sucht das Amt vor allem Freiberufler für die Sprachen des Maghreb, der Levante, der Sahelzone, Westafrika, Somalia sowie für Sprachen und Dialekte aus dem kaukasischen Raum.
Text: Christof Schaffelder
Dieser Beitrag wurde aus der neuesten Ausgabe der Sanierungszeitschrift Ecke Müllerstraße übernommen.
Der Architekt heißt Jan Kleihues. Ja er darf das. Den Wettbewerb für das Gebäude hat er klar gewonnen und sich fachlich, konzeptionell und gestalterisch deutlich gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Du scheinst wenig Ahnung von Architektur zu haben.
Wie kann man nur ein so hässliches Gebäude bauen? Wie heißt der Architekt? Warum darf er das?