Das Restaurant Volta zieht seit fünf Jahren Feinschmecker in die Brunnenstraße. László Trepák, einer der beiden Betreiber, spricht im Interview über den Standort und Pläne für den Sommer.
László, warum habt ihr euch gerade diesen Standort für euer Restaurant ausgesucht?
László Trepák: Ganz einfach. Ich bin 2007 in die Brunnenstraße gezogen und hatte irgendwann gemeinsam mit meinem guten Freund Stefan Henschel die Idee, diesen tollen Pavillon wiederzubeleben, nachdem die Kneipe, die da vorher war, dichtgemacht hatte. Wir wussten, dass der Pavillon von der Degewo vermietet wird, und dass sie da wieder Gastronomie drin haben wollten. Also haben wir ein Konzept geschrieben. Die Degewo war begeistert und dann ging alles ganz schnell. Die Grundidee war eigentlich, abends eine Bar zu betreiben und sonst einen Mittagstisch anzubieten. Es war überhaupt nicht klar, dass wir mal in dieser Liga spielen würden. Wir haben einfach angefangen.
Und daraus sind nun schon fünf Jahre geworden. Wie hat sich der Standort in dieser Zeit entwickelt?
László Trepák: Als wir hier aufgemacht hatten, gab es einen richtigen Hype. In allen Zeitungen stand: Da passiert was im Wedding! Allein die Tatsache, dass sich jemand etwas traut, was sonst niemand macht, war schon Grund genug, darüber zu berichten. Nach zwei bis drei Jahren ist der Hype abgeflacht und dieser Standort hier wurde eher zum Problem. Laufkundschaft gibt es leider wenig …
Wie viele Leute kommen aus dem Kiez und wie viele von anderswo?
László Trepák: 20 Prozent der Gäste sind von hier und 80 Prozent aus dem restlichen Berlin. Es wäre schön, wenn noch mehr Menschen aus dem Kiez zu uns kämen. Ich liebe diesen Kiez. Zum Leben ist er super, aber Gastronomen haben es schwer hier. Viele Leute finden unseren Laden toll und sagen zu mir, wenn ihr bloß woanders wärt, dann würden wir auch öfter kommen. Na ja, wir machen das Beste aus der Sache und wie du schon sagtest: Fünf Jahre Volta geben uns recht!
Glaubst Du, dass sich auf absehbare Zeit etwas ändern könnte?
László Trepák: Ja, vielleicht. Das neue Wohnheim in der Brunnenstraße für ein paar hundert Studenten bringt auf jeden Fall eine Durchmischung des Publikums. Und das große Neubaugebiet nördlich vom Mauerpark auch. Ich sehe das zunächst mal alles eher positiv.
Was bietet ihr euren Gästen?
László Trepák: Bei uns gibt es Bar-Food, also kleine Sachen, die man zu den Getränken zu sich nehmen kann. Aber auch einen vollwertigen Burger, der satt macht. In England oder den USA ist es ganz normal, dass man in vielen Bars oder Kneipen auch gut essen kann. In Deutschland eher weniger. Wir haben von Anfang an gesagt, bei uns gibt es Bar-Food, und deshalb haben wir auch so großen Wert auf unser Bier gelegt: Eschenbräu – ein solides Bier aus dem Wedding.
Euer Bier ist wirklich lecker! Und euer Essen auch. Hast du ein Lieblingsgericht im Volta?
László Trepák: Die Purple Bites find ich toll! Das ist ein vegetarisches Gericht mit Aubergine und Maiscreme, Koriander und Chili-Popcorn. Das passt gut zum Sommer.
Apropos Sommer: Habt ihr etwas Besonderes vor im Sommer?
László Trepák: Die Karte steht noch nicht komplett, aber es wird alles noch einen Tick frischer, mehr Salate, viel Vegetarisches. Wir testen gerade neue Gerichte wie grünen Spargel mit Ziegenkäse und Honig. Kleine Sachen, gut umgesetzt, für die das Volta ja auch steht. Außerdem wird es „Specials“ geben. Da gibt es dann zum Beispiel 100 Austern und wenn sie aus sind, sind sie aus … Die andere große Sache, die wir gerade planen, ist ein Mittagstisch.
GESCHLOSSEN, Website
Interview: Manfred Böhm
Wir übernehmen diesen Text aus dem Kiezmagazain brunnen, Ausgabe 2/2017. Vielen Dank! Mehr über die Bürgerredaktion, die das Magazin herausgibt, steht auf dem Redaktionsblog www.brunnenmagazin.wordpress.com
Tolle Gerichte gibts ja schon im Volta. Und schick ist es zweifellos auch. Eine nette gastronomische Oase im Kiez. Nur wenn mehr Gäste aus dem Kiez haben möchte, muss man eben auch die Sozialstruktur und finanziellen Möglichkeiten der KiezbewohnerInnen berücksichtigen.