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Fabrik Osloer Straße: Alle für die neuen Nachbarn

2. Dezember 2015
Die Fabrik Osloer Straße. Foto: Hensel
Die Fabrik Oslo­er Stra­ße. Foto: Hensel

In der Turn­hal­le des Ober­stu­fen­zen­trums in der Oslo­er Stra­ße ist Mit­te Novem­ber eine Flücht­lings­not­un­ter­kunft ein­ge­rich­tet wor­den. Sie ent­stand in Ergän­zung zu den schon län­ger bestehen­den Unter­künf­ten in der Pank­stra­ße, in der Goten­bur­ger Stra­ße und den Mög­lich­kei­ten im Hotel am Lui­sen­bad in der Kolo­nie­stra­ße sowie dem Hos­tel Inn-Ber­lin in der Prin­zen­al­lee. Damit sind im Sol­di­ner Kiez und in Lauf­wei­te zum Vier­tel 1000 geflüch­te­te Men­schen unter­ge­bracht. Vie­le Ver­ei­ne und Initia­ti­ven unter­stüt­zen die geflüch­te­ten Men­schen, hel­fen den ehren­amt­li­chen Hel­fern, zu hel­fen. So enga­gie­ren sich unter ande­rem die Initia­ti­ven, die unter dem Dach der Fabrik Oslo­er Stra­ße arbei­ten, auf ganz viel­fäl­ti­ge Weise.

Das Cover des Kiezmagazins Soldiner, Ausgabe Dezember 2015.
Das Cover des Kiez­ma­ga­zins Sol­di­ner, Aus­ga­be Dezem­ber 2015.

Das Stadt­teil­zen­trum im Kiez bün­delt sei­ne Akti­vi­tä­ten, denn in den let­zen Mona­ten ist durch die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen die Arbeit für die Flücht­lin­ge mehr ins Blick­feld gerückt. Zeit­gleich mit der Ein­rich­tung der ers­ten Not­un­ter­kunft in der Goten­bur­ger Stra­ße grün­de­te sich in der Fabrik Oslo­er Stra­ße der Unter­stüt­zer­kreis „Wed­ding hilft“. Seit­dem unter­stüt­zen die ver­schie­de­nen Pro­jek­te in der Oslo­er Stra­ße 12 das Netz­werk. Unter ande­rem wer­den Räu­me für Deutsch­kur­se zur Ver­fü­gung gestellt sowie die AG Kin­der­be­treu­ung von „Wed­ding hilft“ unter­stützt. So wer­den in der Unter­kunft Pank­stra­ße auf Basis die­ser Zusam­men­ar­beit Flücht­lings­kin­der an zwei Nach­mit­ta­gen durch das Fami­li­en­Zen­trum Fabrik Oslo­er Stra­ße betreut – zunächst bis Ende des Jah­res. Eine wei­te­re Koope­ra­ti­on für die Kin­der­be­treu­ung besteht mit dem Kin­der­club Sol­di­ner Stra­ße und der Kin­der­erde gGmbH.

Über die­se Art der Ver­net­zung sol­len ins­be­son­de­re Ange­bo­te ent­ste­hen, die den neu­en Nach­barn bei der Inte­gra­ti­on hel­fen. „Es geht dar­um, dass die Flücht­lin­ge bei uns ankom­men, dass sie mit ande­ren Fami­li­en zusam­men­kom­men. Wir wol­len sie inte­grie­ren und kei­ne Ange­bo­te nur für Flücht­lin­ge machen“, sagt Doro­thee Fischer vom Fami­li­en­Zen­trum Fabrik Oslo­er Straße.

Ankommen im WeddingIn einem Pro­jekt der Nach­bar­schafts­Eta­ge der Fabrik Oslo­er Stra­ße wer­den „Paten für Flücht­lin­ge“ ver­mit­telt. Dabei wer­den Bewoh­ner aus dem Sol­di­ner Kiez als Paten mit Geflüch­te­ten zusam­men gebracht. Die Paten hel­fen bei der Woh­nungs­su­che und bei der Bewäl­ti­gung des All­ta­ges in Deutsch­land. „Das Inter­es­se zu hel­fen ist groß, wir bekom­men sehr vie­le Anfra­gen“, sagt Anna Asfan­di­ar, die die Ehren­amts­ar­beit in der Fabrik koor­di­niert. So kön­nen Flücht­lin­ge bei Behör­den­be­su­chen oder ein­fach zu Ange­bo­ten in der Nach­bar­schaft beglei­tet wer­den. „Paten für Flücht­lin­ge“ ist ein Pro­jekt der Frei­wil­li­gen­Agen­tur Wed­ding, die zur Nach­bar­schaf­tE­ta­ge gehört.

Wie Rob­by Schön­rich, Geschäfts­füh­rer des Fabrik Oslo­er Stra­ße e.V., betont, haben alle Pro­jek­te in der Fabrik ganz beson­ders auch die neu­en Nach­barn im Blick: „Ich freue mich, dass die Gäs­te-Eta­ge tem­po­rär auch für die Unter­brin­gung von Flücht­lin­gen genutzt wer­den kann“. Auch das Laby­rinth Kin­der­mu­se­um sei mit im Boot. Es bezie­he bei sei­nen Pro­jek­ten den Aspekt mit ein und stel­le auch Frei­kar­ten für geflüch­te­te Men­schen zur Verfügung.

Der Text und die Fotos/Montage stam­men von Domi­ni­que Hen­sel. Der Bei­trag ist zuerst im Kiez­ma­ga­zin Sol­di­ner, Aus­ga­be Dezem­ber 2015 erschienen.

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

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