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Schiller-Bibliothek: Messingfarbener Leuchtturm

9. Juli 2015
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Schiller-BibliothekDie Metall­fas­sa­de bringt eine unge­wöhn­li­che Optik an die­se unschein­ba­re Ecke der Mül­lerstra­ße. Gro­ße, ver­setzt über­ein­an­der ange­ord­ne­te Fens­ter dürf­ten aber dafür sor­gen, dass die Schil­ler-Biblio­thek kein dunk­ler Rück­zugs­ort für Bücher­wür­mer wird. Die Biblio­thek könn­te – nicht nur zu dunk­len Stun­den – tat­säch­lich ein Leucht­turm für den als bil­dungs­arm wahr­ge­nom­me­nen Wed­ding sein. Auch wenn er zur Eröff­nung noch als Bau­stel­le daher­kam, ist der Biblio­theks­neu­bau ein Grund zu gro­ßer Freu­de. Was lan­ge währt, wird end­lich gut: Die Städ­te­bau­för­de­rung, Mit­tel aus dem Bund-Län­der-Pro­gramm „Akti­ve Zen­tren“ Mül­lerstra­ße, das Pro­gramm „Biblio­thek im Stadt­teil“ des Euro­päi­schen Fonds für Regio­na­le Ent­wick­lung sowie bezirk­li­che Mit­tel machen es möglich.

Schiller Bibliothek EingangsbereichDie neue Biblio­thek wur­de an die Brand­wand hin­ter dem Café-Flach­bau des Simit Evi an der Mül­lerstra­ße gebaut und ersetzt die alte, mit 300 Qua­drat­me­tern viel zu klei­ne Schil­ler-Biblio­thek, die sich bis Dezem­ber 2014 im Glas­bau vor dem ehe­ma­li­gen Rat­haus­turm befand. Jetzt brei­tet sich die neue “Mit­tel­punkt­bi­blio­thek” für den gan­zen Orts­teil Wed­ding auf sechs Mal so viel Platz, näm­lich 1.800 Qua­drat­me­tern, und drei Eta­gen aus. 70.000 Medi­en sol­len Platz fin­den und wer­den schon eif­rig ein­ge­räumt. Eine kom­plet­te Jugend­me­di­en­eta­ge für Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne von 13 bis 25 Jah­ren, zahl­rei­che Benut­zer­ar­beits­plät­ze, ein Grup­pen­ar­beits­raum, ein Ver­an­stal­tungs­raum sowie ein moder­nes Equip­ment, mit dem auch Strea­ming­an­ge­bo­te und Medi­en­down­loads mög­lich sind, ste­hen den Nut­ze­rin­nen und Nut­zern jetzt zur Ver­fü­gung. In der Zukunft ist die Biblio­thek noch erwei­ter­bar und könn­te dann zur Bezirks­zen­tral­bi­blio­thek für ganz Ber­lin-Mit­te aus­ge­baut werden.

Treppenhaus Schiller BibliothekDer Neu­bau wur­de vom Archi­tek­ten­bü­ro AV1 aus Kai­sers­lau­tern rea­li­siert. Die Bau­her­ren­schaft wur­de vom Bezirks­amt Mit­te an die Senats­ver­wal­tung für Stadt­ent­wick­lung und Umwelt über­tra­gen. Der Fach­be­reich Biblio­the­ken im Kul­tur­amt und das Stadt­ent­wick­lungs­amt im Bezirks­amt Mit­te sei­en in stän­di­gem Aus­tausch mit den ver­ant­wort­li­chen Pla­nern und Pro­jekt­steue­rern gewe­sen, teilt das Bezirks­amt in einer Pres­se­mit­tei­lung mit.

Schiller Bibliothek FassadeEin Wer­muts­trop­fen ist, dass für die neue Biblio­thek ein gan­zer Stand­ort im Brun­nen­vier­tel auf­ge­ge­ben wur­de – der der ehe­ma­li­gen Hugo-Heimann-Biblio­thek. Aber ganz ehr­lich, wer hät­te vor ein paar Jah­ren geglaubt, dass wir ein­mal die Eröff­nung einer völ­lig neu gebau­ten Biblio­thek im Wed­ding ver­kün­den kön­nen? Da kann man mit dem mehr­fach ver­scho­be­nen Eröff­nungs­ter­min gut leben.

Mül­lerstr. 149, U Leopoldplatz

Web­site mit Öffnungszeiten

 

 

 

 

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6 Comments Leave a Reply

  1. Scha­de, dass die roten Sitz­ge­le­gen­hei­ten eher was zum angu­cken als zum drauf sit­zen sind.
    Wenn man davon aus­geht, dass die zuge­ge­ben spa­ci­gen Audio­ses­sel a la Six­ties vor­ran­gig für Leu­te sein sol­len die was hören und nicht lesen, ver­mis­se ich die gemüt­li­che Gele­gen­heit zum lesen. An ver­nünf­ti­gen Rücken­le­he­nen wur­de gespart Sei­ten­leh­nen gibts gar nicht, Tisch­chen zur Abla­ge?. Ich bin nicht alt, aber die nied­ri­ge Sitz­hö­he ist auch nichts für alte Leute.
    Da ver­mis­se ich glatt das alte Sofa und die Ikea (?)- Ses­sel­chen vom alten Stand­ort. Und die rote Far­be ist auch etwas aggressiv.
    An einer Bücher­wurm-Atmo­sphä­re bei der man ver­wei­len will muss noch gear­bei­tet wer­den, aber ist ja auch noch Bau­stel­le. Etwas ste­ril. Habe in der Zwi­schen­zeit die Biblio­thek am Lui­sen­bad für mich ent­deckt hat eine inter­es­san­te­re Aus­wahl an Hörbüchern.

  2. Zitat “Ein Wer­muts­trop­fen ist, dass für die neue Biblio­thek ein gan­zer Stand­ort im Brun­nen­vier­tel auf­ge­ge­ben wur­de – der der ehe­ma­li­gen Hugo-Heimann-Biblio­thek.” Das ist so nicht ganz rich­tig. In der Schul­stras­se wur­de die größ­te und ältes­te Kin­der-und Jugend­bi­blio­thek geschlos­sen. Als Aus­gleich soll­te dann die Schil­ler­bi­blo­thek erwei­tert wer­den mit einer Kin­der und Jugendabteilung.

    • Lie­ber biblio,

      Tat­sa­che bleibt, dass die grüß­te Kin­der- und Jugend­bi­blio­thek geschlos­sen wurde.

      Tat­sa­che ist auch dass die Kin­der und Jugend­li­chen im Gesund­brun­nen einem Stadt­raum mit 60.000 Ein­woh­nern jetzt wei­te Wege machen müs­sen um in den Wed­ding zukommen.

      Aber viel­leicht stat­ten wir die Kin­dern im Gesund­brun­nen mit e‑books aus… dann brau­chen wir bald auch kei­ne Schil­ler­bob­lio­thek mehr 🙂

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