Ein junger Weddinger sammelt Unterschriften, damit der namenlose Platz vor dem Job-Center tatsächlich den Namen erhält, der längst beschlossen ist
An Vorschlägen hat es nicht gemangelt, und am Ende waren sich sogar Anwohner, die Stadtteilvertretung Müllerstraße und die Bezirksverordneten von Berlin-Mitte einig: der bislang namenlose Platz zwischen altem Rathaus Wedding, dem zukünftigen Job-Center und der neuen Schiller-Bibliothek soll nach Elise und Otto Hampel benannt werden. Das Ehepaar aus der Amsterdamer Straße leistete am Ende des Zweiten Weltkriegs Widerstand gegen das Naziregime, wurde entdeckt und dafür hingerichtet. Doch die BIM, das landeseigene Immobilienmanagement und neuer Verwalter des Hochhauses, lehnt den demokratisch gefassten Beschluss ab (wir berichteten).
Lukas Kaczmarek ärgert das. “Typisch, wie machtlos die Politik ist, die wir hier im Wedding tagtäglich erleben”, sagt der 32-Jährige. Ihn stört auch die sinnlose Verschwendung von Geldern, die woanders dringend gebraucht werden. Fängt man etwas an, solle man es auch zu Ende führen. Das möchte der Weddinger nun von der Politik einfordern. “Geht nicht, gibt’s nicht! Darum habe ich eine Online-Petition gestartet”, erklärt Lukas, der sich einfach nur für sein Wohnumfeld engagieren möchte. Dabei hat er bereits die Erfahrung gemacht, dass sich gute Ideen nicht immer einfach umsetzen lassen. Dennoch: “Wenn möglichst viele Unterschriften zusammen kommen, möchte ich sie medienwirksam überreichen”, hofft Lukas. Auch die Befürworter der Benennung sollen sich durch die Unterschriftensammlung unterstützt fühlen.
Und vielleicht ist der für die Identität des Wedding so wichtige Platz zwischen Bibliothek und Rathaus dann die längste Zeit namenlos gewesen…
Hier geht es zu der Online-Petition.
[…] der Weddinger Bevölkerung verschiedene Gremien im Stadtteil beziehungsweise im Bezirk für eine Benennung des Rathausvorplatzes nach den Weddinger Widerstandskämpfern gegen die Nazi-Diktatur Elise und […]
Warum soll jeder Quadratmeter unbedingt irgendeinen Namen erhalten nur weil irgendwer das will. Ich brauch das nicht und der Eigentümer der Steinplatten will es nicht. Wo ist da also ein Problem. Vielleicht könnte man sich auch einfach mal einer sinnvollen Aufgabe widmen, oder bei den den Junkies auf dem Platz mal nachfragen was sie so für Sorgen und Nöte haben.