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Brückenabriss und ‑neubau mit Folgen:
Zumutungen an der Wollankstraße

27. August 2024
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Die schö­ne Bahn­brü­cke über die Wollank­stra­ße ist nicht nur eine deut­lich sicht­ba­re Trenn­li­nie zwi­schen dem Wed­ding und Pan­kow, frü­her auch zwi­schen West und Ost, son­dern sie ist vor allem: alt. Die betag­te Dame aus dem Jahr 1901, als die eben­erdi­ge Bahn auf einen Damm und ein Via­dukt ange­ho­ben wur­de, muss bald abge­ris­sen wer­den. Die Bau­maß­nah­men wer­den Bahn­pend­lern, BVG-Fahr­gäs­ten und Auto­fah­rern eini­ges abver­lan­gen, denn bis 2028 wird es immer mal wie­der Stre­cken- und Stra­ßen­sper­run­gen geben. Kaum vor­stell­bar, dass die­se Bau­plä­ne nicht im völ­li­gen Ver­kehrs­chaos enden.

Foto: Mar­tin Kaule

Das bedeutet es für S‑Bahn-Fahrgäste

Im Sep­tem­ber und Okto­ber 2024 wird die S‑Bahn-Stre­cke an meh­re­ren Wochen­en­den voll­stän­dig gesperrt. Dies betrifft fol­gen­de Zeiträume:

  • von Frei­tag, 13. Sep­tem­ber (22 Uhr), bis Mon­tag, 16. Sep­tem­ber 2024 (4 Uhr)
  • von Frei­tag, 20. Sep­tem­ber (22 Uhr), bis Mon­tag, 23. Sep­tem­ber 2024 (4 Uhr)
  • von Frei­tag, 27. Sep­tem­ber (22 Uhr), bis Mon­tag, 30. Sep­tem­ber 2024 (4 Uhr)
  • von Frei­tag, 11. Okto­ber (22 Uhr), bis Mon­tag, 14. Okto­ber 2024 (4 Uhr)

Dar­an schließt sich eine durch­ge­hen­de Sper­rung der S‑Bahn-Stre­cke von Mon­tag, 28. Okto­ber, bis Mon­tag, 11. Novem­ber an. In die­ser Zeit wer­den Bau­wei­chen ein­ge­baut und Signa­le sowie die Achs­zähl­tech­nik angeschlossen. 

Von Frei­tag, 29. Novem­ber, bis Mon­tag, 2. Dezem­ber 2024, wird das stadt­aus­wärts­füh­ren­de S‑Bahn-Gleis letzt­ma­lig im Jahr 2024 für den Auf­bau eines Umfah­rungs­glei­ses gesperrt. Auf­grund der gemein­sa­men Betriebs­füh­rung stadt­ein­wärts und stadt­aus­wärts auf dem ver­blei­ben­den S‑Bahn-Gleis fährt die S‑Bahn in die­sem Zeit­raum nicht im gewohn­ten Takt. Hier­zu wer­den neben dem Rück­bau der Haupt­ka­bel­tras­sen zwi­schen den S- und Fern­bahn­glei­sen die zwei Fern­bahn­über­bau­ten aus- und eine Gleis­hilfs­brü­cke ein­ge­baut. Ein Ersatz­ver­kehr mit Bus­sen wird jeweils eingerichtet.

Das bedeutet es für Fußgänger und Radfahrer:innen

Für den Fuß- und Rad­ver­kehr ist die Wollank­stra­ße grund­sätz­lich frei­ge­ge­ben. Bei unver­meid­ba­ren punk­tu­el­len Voll­sper­run­gen (z. B. beim Ein­he­ben der Hilfs­brü­cken oder der Über­bau­ten) ist wei­ter­hin die Que­rung des Bahn­dam­mes über den nörd­li­chen Per­so­nen­tun­nel oder die Wil­helm-Kuhr-Stra­ße möglich.

So soll die Brü­cke mit­samt der zwei­glei­si­gen Fern­bahn­stre­cke ein­mal aus­se­hen (Quel­le: DB InfraGo)

Das bedeutet es für Autofahrer:innen und BVG-Fahrgäste

Auch für die Auto­fah­ren­den und Benutzer:innen der Bus­li­ni­en M27, 250 und 255 kommt es hart. Denn die Wollank­stra­ße muss bis zum Ende der Bau­ar­bei­ten im Jahr 2028 stu­fen­wei­se gesperrt wer­den. Kom­plett wird sie von Mit­te Novem­ber bis Mit­te Dezem­ber 2024 in Höhe des S‑Bahnhofs gesperrt. Von Mit­te Dezem­ber bis Anfang März wird die Wollank­stra­ße an die­ser Stel­le nur ein­ge­schränkt befahr­bar sein. Im März 2025 wird die Stra­ße dann wie­der voll­stän­dig gesperrt, bevor sie am April 2025 dann nur noch noch ein­strei­fig befahr­bar sein wird. Auch im wei­te­ren Ver­lauf der Sanie­rungs­maß­nah­men wird es immer mal wie­der zu Voll­sper­run­gen kommen.

Gut zu wissen

Beim Neu­bau der Eisen­bahn­über­füh­rung beach­tet die Bahn auf Wunsch des Lan­des Ber­lin auch einen mög­li­chen Aus­bau der Wollank­stra­ße für eine Stra­ßen­bahn. Die Brü­cke müss­te dafür eine Höhe von min­des­tens 4,7 Metern haben. Bis­her ist die Brü­cke 4,25 Meter hoch. Daher kommt beim Neu­bau eine per­spek­ti­vi­sche Stra­ßen­ab­sen­kung zur Her­stel­lung die­ser Höhe in Fra­ge. Statt eines Fern­bahn­glei­ses wird es zwei Glei­se geben, um ICEs zur neu­en Abstell­an­la­ge in Schön­holz füh­ren zu kön­nen. Daher wird die­ser Abschnitt auch elek­tri­fi­ziert sein. Spä­ter kann dann auch die Hei­de­kraut­bahn auf die­ser Stre­cke zum Gesund­brun­nen geführt werden. 

Teil des Pro­jekts ist auch die Erwei­te­rung der Per­so­nen­un­ter­füh­rung am Bahn­hof Wollank­stra­ße im Auf­trag des Senats. Dadurch wird der Durch­gang zwi­schen den Stadt­tei­len und der Zugang zum Bahn­steig ver­bes­sert. Auf Pan­kower Sei­te soll es einen eige­nen Zugang geben. Dort soll sich dann auch die Bus­hal­te­stel­le befinden.

DB-Info­sei­te

weddingweiserredaktion

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10 Comments Leave a Reply

  1. Lei­der zeigt sich in die­sem Arti­kel mal wie­der die ein­sei­ti­ge Bericht­erstat­tung des Weddingweisers.
    Im Detail: Wäh­rend über die Belas­tun­gen der Fahr­gäs­te von der S‑Bahn detail­reich berich­tet wird, wird für den eben­falls stark ein­ge­schränk­ten PKW-Ver­kehr recht lapi­dar geschrie­ben, dass die Wollank­stra­ße gesperrt sei!
    Kein Wort über mög­li­che Umfah­run­gen oder Ausweichstrecken.
    Hier kann der Auto­fah­rer sehen, wie er von A nach B kommt!

  2. Bis 2028 klingt für den Lai­en doch extrem lang, für eine Abstell­an­la­ge, zwei neue Glei­se, eine Brü­cke und etwas Schall­schutz. 🤷🏻‍♂️
    Das sind fast 4 Jahre.

  3. Wenn die Brü­cke saniert wer­den muß, dann muß es eben gemacht wer­den. Das lässt sich nun ein­mal nicht ändern und die
    Unan­nehm­lich­kei­ten sind irgend­wann vor­bei und dann freu­en sich alle über die Moder­ni­sie­run­gen. Im Moment ist der
    gan­ze Bahn­hof nur abstoßend.
    Ein tat­säch­li­ches Ärger­nis wäre eine Stras­sen­bahn in der Wollank­str.. Stras­sen­bah­nen sind der rei­ne Anachronismus.
    Das Ver­kehrs­chaos in die­ser viel zu engen Stras­se wäre vor­pro­gram­miert. Bus­se sind nun ein­mal fle­xi­bler. Da kann man nur
    hof­fen, dass es genü­gend Pro­tes­te gibt, ein solch dum­mes Vor­ha­ben zu verhindern.

  4. Eine Zumu­tung sind alle gro­ßen Bau­stel­len, aber es geht eben nicht anders. Und solan­ge es kei­ne tota­le Voll­sper­rung ist, kann und muss man damit leben. Wenn die Brü­cke maro­de ist, dann muss sie erneu­ert werden.
    Und das gan­ze Umfeld sieht m.E. schon lan­ge gru­se­lig aus. Das Foto der Fer­tig­stel­lung gefällt mir zumin­dest sehr gut.
    Aller­dings hal­te ich per­sön­lich eine Tram an die­ser Stel­le für überflüssig.

  5. “Die schö­ne Bahn­brü­cke über die Wollank­stra­ße…” Die­ser Text­ein­stieg lässt doch nur zwei Inter­pre­ta­tio­nen zu: Ent­we­der soll­tet Ihr sofort, unver­züg­lich dem Alko­hol ent­sa­gen oder aber Ihr beherrscht Iro­nie, Sar­kas­mus und Zynis­mus in einem weit höhe­ren Maße, als bis­her in den Arti­keln augen­fäl­lig war!

  6. Dan­ke für den Arti­kel! “Zumu­tun­gen” fin­de ich ein wenig rei­ße­risch, am Ende ist es doch wohl eher ein not­wen­di­ges Übel. Die Lärm­be­las­tung durch die alten Brü­cken ist immens und wenn die Schall­schutz­wän­de so kom­men wie auf dem Bild wird das eine wesent­li­che Ver­bes­se­rung für uns Anwohner.

  7. Vie­len Dank für die­sen aus­führ­li­chen Arti­kel zu den bevor­ste­hen­den Bau­ar­bei­ten, im Umfeld des Bahn­hof Wollankstraße.

    Die 1901 errich­te­te Bahn­brü­cke war viel­leicht ein­mal schön. Doch wur­de sie, zunächst durch ihre Lage im Grenz­ge­biet und spä­ter, viel­leicht aus finan­zi­el­len Grün­den nicht ertüch­tigt! Nach dem Ein­bau einer pro­vi­so­ri­schen Brü­cke am stadt­ein­wärts füh­ren­den S‑Bahngleis, ist es uner­träg­lich laut, sobald ein Zug über die­se Brü­cke fährt. Die unmit­tel­bar an der Über­füh­rung Woh­nen­den (ich gehö­re glück­li­cher­wei­se nicht dazu) wer­den eben­so dank­bar über einen neu­en Brü­cken­schlag sein, wie die Pas­san­ten, wenn die­se Geräusch­quel­le besei­tigt wor­den ist!

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