Mastodon

GESCHLOSSEN “Zadar”: gut gegrillt ist halb gewonnen

28. Juli 2017
6

Restaurant von außenBelebt Kon­kur­renz immer das Geschäft? Gleich drei kroa­ti­sche Restau­rants, die man frü­her der Ein­fach­heit hal­ber “Jugo” nen­nen konn­te, befin­den sich recht nah bei­ein­an­der in einem gas­tro­no­misch ansons­ten eher leb­lo­sen Kiez. Aus der Tat­sa­che, dass alle drei ihr Stamm­pu­bli­kum zu haben schei­nen und noch kei­nes die Rol­lä­den her­un­ter­las­sen muss­te, kann man schluss­fol­gern, dass die Men­schen im Afri­ka­ni­schen Vier­tel im Nord­wes­ten des Wed­ding beson­ders ger­ne kroa­tisch essen.

Ein Bekann­ter von mir nennt die in die­sen Restau­rants gebo­te­ne Kost schlicht und ein­fach “Beton-Essen”. Liegt viel­leicht schwer im Magen, aber wenigs­tens wird man satt. Aber manch­mal gibt es die­se Tage, an denen man rich­tig hung­rig ist. Mich über­kam am Mit­tag die Lust auf ein gutes, gegrill­tes Stück Fleisch. Ich ent­schied mich für eines der drei Restau­rants, das “Zadar”. Denn hier kann man im Som­mer sehr schön an der Stra­ßen­ecke sit­zen – das Restau­rant befin­det sich seit sechs Jah­ren an der ruhi­gen Kreu­zung Lüde­ritz­stra­ße / Ota­wi­st­ra­ße. Unter dem Son­nen­schutz kann man das Stra­ßen­le­ben genie­ßen, ohne dass man von all zu vie­len Auto­ab­ga­sen ein­ge­ne­belt wird. Außer­dem erspart einem der Auf­ent­halt an den Tischen vor dem Lokal den Anblick des rus­ti­ka­len und etwas ange­staub­ten Inte­ri­eurs – dar­in unter­schei­den sich alle kroa­ti­schen Restau­rants nur sehr selten.

Erst ein­mal wun­dert man sich über die umfang­rei­che Spei­se­kar­te, die bei Nicht-Vege­ta­ri­ern kei­ne Wün­sche offen lässt. Die Bedie­nung ist sehr auf­merk­sam – ein älte­rer Herr, der noch von der “alten Schu­le” zu sein scheint und das Wort Ser­vice sehr ernst nimmt. Es dau­er­te auch nicht lan­ge, bis dann die von mir bestell­te gefüll­te Pljes­ka­vica (Hack­steak mit Schafs­kä­se­fül­lung) duf­tend auf dem Tisch stand. Es hät­te stan­dard­mä­ßig noch eine Sup­pe gege­ben, aber dafür war es an die­sem Nach­mit­tag ein­fach zu heiß.Es war ein­fach alles gut dar­an, das Fleisch genau rich­tig gebra­ten, die Pom­mes fri­tes nicht zu fet­tig, der Salat lecker. Vor allem ist der “Zadar”-Grill preis­wert und trägt so dazu bei, dass die Prei­se im Wed­din­ger Nor­den nicht abhe­ben wie die Flug­zeu­ge, die man im Hin­ter­grund aus Tegel hört.

Die ande­ren kroa­ti­schen Restau­rants in der Nähe: Opa­ti­ja-Grill, Mül­lerstra­ße 70 Ecke Dub­li­ner Str. (eben­falls sehr zu emp­feh­len), Zagreb-Grill, Nach­ti­gal­platz Ecke Afri­ka­ni­sche Str.

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

6 Comments

  1. […] 70, Ecke Dub­li­ner (U Reh­ber­ge) oder ganz in der Nähe das etwas schlich­te­re, volks­tüm­li­che­re Zadar, Otawistraße […]

  2. Sor­ry, mit kroa­ti­schem Essen (eine Mischung aus Medi­ter­ra­nem, bäu­er­li­cher und bür­ger­li­cher Habs­bur­ger­kost und Bal­kan­ein­flüs­sen) haben die Fut­ter­stel­len mit “kroa­ti­schen und inter­na­tio­na­len Spe­zia­li­tä­ten” unge­fähr so viel zu tun, wie der “Polen­markt” mit Polen. Meint der Vietelskroate.

    • Das ist ja wahr­schein­lich bei jedem Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rant in Deutsch­land so – die Fra­ge ist aber doch, ob’s nach der Anpas­sung an unse­re Geschmacks­ge­wohn­hei­ten trotz­dem schmeckt.

  3. Jou, eine ähn­lich posi­ti­ve Erfah­rung im Zadar habe ich auch schon gemacht. Bei dem momen­ta­nen Tro­pen­fee­ling wäre Fleisch zwar jetzt nicht unbe­dingt das Mahl der Wahl, aber ab mor­gen wird’s ja schon wie­der küh­ler – also auf, das Restau­rant aus­pro­bie­ren, wer’s noch nicht gemacht hat! 🙂

  4. Es gibt auch noch den “Dubrov­nik-Grill” am Net­tel­beck­platz, eben­falls ein Kroa­te der “alten Schu­le”. Ser­vice zwar nett, das Essen liegt aber im Magen und es dau­ert ein paar Tage, bis es die­sen wie­der verlässt.
    Das Essen im Dubrov­nik-Grill sieht übri­gens genau so aus wie das im Zadar, was es mir ein­fach macht, die­sen Laden nie­mals zu besu­chen. Allei­ne der Fer­tig­sa­lat-Boh­nen­sa­lat aus dem Dis­coun­ter… :/ Scha­de, dass man ein so ein­fa­ches Gericht zukau­fen muss, anstatt es sel­ber zu machen!
    Aber Geschmä­cker sind ja unterschiedlich.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

MastodonWeddingweiser auf Mastodon
@[email protected]

Wedding, der Newsletter. 1 x pro Woche



Unterstützen

nachoben

Auch interessant?