Letztes Jahr berichteten wir noch über ein mögliches (Diesel)Fahrverbot im Kapweg, nun scheint es, als rudere die Berliner Verwaltung hier wieder zurück. „Am Kapweg in Reinickendorf und an der Leonorenstraße in Steglitz setzte sich die Verwaltung dagegen zugunsten der Autofahrer über das Urteil hinweg.“ (Morgenpost). 15 andere Strecken sollen dagegen planmäßig ab dem 1. Juli gesperrt werden, sowie in 85 Straßen Tempo 30 eingeführt werden, darunter ist auch die Luxemburger Straße im Wedding.
Es soll Menschen geben, die des Nachts mit Absicht durch ihren Kiez ziehen und dort Müll verteilen, mit der Hoffnung, dass die Mieten im Umfeld niedrig bleiben.
Dass dies erfolgreich ist, mag bezweifelt werden. Aber vielleicht landen einige dieser Utensilien im neuen Müllmuseum, welches am 15. März im Wedding, pardon, in Gesundbrunnen eröffnet hat.
Lena Reich und Sudanne Schulze-Jungheim wollen hier nicht nur plakativ auf das Problem aufmerksam machen, sondern in den Räumlichkeiten in der Prinzenallee 39 auch künstlerisch damit umgehen.
Ende letzten Jahres war Lena Reich dafür unter anderem mit Schülern des Fachs Gestaltung des Oberstufenzentrums im Gesundbrunnen unterwegs.
Wer mehr wissen will: Müll-Museum Soldiner Kiez, Prinzenallee 39. Der Tagesspiegel war schon da.
Schneller geht es bekanntlich sowieso mit der U‑Bahn. Zwischen dem 17.03. und 24.05. fährt die U6 von Kurt Schuhmacher Platz bis U Seestraße (beide Richtungen) nicht zwischen 22:30 und 03:30 Uhr.
Ein Ersatzverkehr mit barrierefreien Bussen ist eingerichtet. Wie man aber am nicht barrierefreien Bahnhof U‑Seestraße wieder ans Tageslicht kommen soll, steht auf einem anderen Plan. Zur offiziellen Meldung der BVG.
Sollte in den nächsten Wochen mal wieder gar keine Bahn fahren, dann liegt es am Streik. Falls er kommt. BVG und Verdi setzen sich wieder an einen Tisch, um ihre Positionen auszuloten. (rbb) Was dann passiert, wird man sehen. Ab und zu kommt auch jetzt schon keine Bahn, weil es zu wenig Wagen gibt und seit neuestem auch, weil einfach Fahrer fehlen. Die BVG muss es schaffen, attraktiver zu werden. Da reicht es nicht, eines der besten Social-Media Teams zu haben. Denn die fahren bekanntlich nicht, die steuern nur Emotionen.
Völliger Themenwechsel, aber immer noch in den Köpfen vieler Berliner drin: Der Attentäter Anis Amri, soll (laut Generalbundesanwalt) das Gesundbrunnencenter für einen möglichen Anschlag ausgespäht haben. (Morgenpost)
Aufgrund einer Personenkontrolle eines möglichen Komplizen durch die Polizei, gaben die Attentäter (ja, in dem Fall mehrere) ihre Pläne auf.
Zwei Autoren des Weddingweiser hielten daraufhin spontan ihre Gedanken fest, auch im Zusammenhang mit dem rechtsterroristischen Anschlag in Christchurch, der nahezu zeitgleich mit der Veröffentlichung stattfand.
Und wieder Schwenk auf ein anderes Thema nach diesen Zeilen: Die Wahl zur 5. Stadtteilvertretung Müllerstraße findet am 28.03. statt. Die Abgabe des Kandidat*innenbogens ist bis zum 21.03.2019 im Vor-Ort-Büro in der Triftstraße 2 sowie im Rathaus Wedding in der Müllerstraße 146 beim Pförtner möglich oder per Mail an [email protected].
Was machen die eigentlich? Ehrenamt. Man hat die Möglichkeit sich aktiv, zumindest etwas, in das Geschehen im Kiez einzubringen. Oder wie ein Passant sagte (Name bekannt):
„Am Anfang immer sehr voll und euphorisch. Nach ca. 1 Jahr werden 80% der Mitglieder inaktiv und der Rest sind, Schwätzer und einsame Irre.“
Aber nun ja, schlechte Werbung? Nein, ändern wir das! Wenn’s denn stimmt.
Hier mehr Infos.
Die Bevölkerung wurde bei der Umbenennung der Straßen im Afrikanischen Viertel nicht wirklich beteiligt. 1199 Widersprüche gingen dementsprechend ein, Mehrfacheinsprüche waren möglich. Insgesamt gingen Einsprüche von 405 (Einzel-)Personen ein, darin enthalten sind 215 Widersprüche als Sammelwiderspruch von Gewerbetreibenden sowie 21 Widersprüche als Anwohnersammelwiderspruch. (Berliner Zeitung).
Alle Einsprüche müssen individuell bearbeitet werden, eine Umbenennung bis zum Sommer ist damit eher unwahrscheinlich.
Wir lesen uns auf jeden Fall noch vor dem Sommer. Zum Beispiel auf dem Blog, bei facebook, direkt auf der Weddingweiser-Pinnwand, bei Instagram, oder auf twitter.
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An diesem Wochenende gibt es zwei Frühlingsaktionen, eine Tauschparty und ein Gartenfest. Hier steht, wo.
Eine Schneiderwerkstatt in der Lüderitzstraße, das Studio von Viktor Ankobea, muss raus. Neuer Eigentümer, zu hohe Miete, das alte Lied. Hier haben wir die Geschichte aufgeschrieben.
Zu der Anmerkung weiter oben über die Stadtteilvertretung:
Woher weiß der von Ihnen zitierte, Ihnen namentlich bekannte, aber nicht mit Namen genannte „Passant“, dass nach einem Jahr 80% der Stadtteilvertreter inaktiv sind? Und aus welcher Motivlage heraus kommt er dazu zu behaupten, „der Rest sind Schwätzer und einsame Irre“?
Ich war von 2011 bis 2018 Mitglied der 2., 3. und 4. Stadtteilvertretung und habe in diesen Jahren aktiv mitgearbeitet und – von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen – an allen monatlichen Sitzungen sowie an Arbeitsgruppenaktivitäten teilgenommen. Auch wenn es bei der Stadtteilvertretung – wie auch bei anderen ehrenamtlich tätigen Initiativen – häufig einen Rückgang der aktiven Beteiligten gegeben hat, so kann ich die o.g. Zahl über die Jahre hinweg aus eigener Kenntnis keineswegs bestätigen.
Ganz im Gegenteil: alle o.g. Stadtteilvertretungen haben konstruktiv und aktiv agiert und Wichtiges durchgesetzt – auch nach einem Jahr, in ihrer jeweiligen zweiten Zeithälfte. Ein paar wenige Beispiele: Abschaffung der sog. Müllerstraßenfeste, Erhalt von Café Leo und Simit Evi, Würdigung der Widerstandskämpfer Elise und Otto Hampel am Rathausplatz.
Was mich jedoch insbesondere ärgert, ist die Bezeichnung der verbleibenden aktiven Stadtteilvertreter*innen als „Schwätzer und einsame Irre“. Weder möchte ich mich selber so bezeichnen lassen noch meine ehemaligen Kolleg*innen aus der Stadtteilvertretung.
Dass der Weddingweiser solche Beleidigungen einer anonym bleibenden Person veröffentlicht, finde ich mehr als nur bedauernswert. Es wäre wohl das Mindeste gewesen, auch mit einem aktiven Mitglied der Stadtteilvertretung zu sprechen und dessen Sicht der Dinge einzuholen.
Walter Frey
P.S.: Für anonyme Beschimpfungen und Beleidigungen gibt es übrigens ein Wort mit fünf Buchstaben: es fängt mit „f“ an und hört mit „e“ auf.
Hallo Herr Frey,
der Satz “der Rest sind Schwätzer und einsame Irre” wurde in diesem Wortlaut so zu mir gesagt. Da ich nicht als “weddingweiser” an der Unterhaltung beteiligt war, sondern privat, werde ich nicht verbreiten, von wem diese Aussage stammt. (ich denke, das ist verständlich).
Der Nachsatz “Wenn’s denn stimmt.” hat in dem eher locker geschriebenen Beitrags-Format “das Wichtigste der Woche im Wedding” hoffentlich dazu beigetragen, dass die Leser die Aussage dennoch kritisch sehen.
Ihr Einwand über die Stadtteilvertretung mal einen Bericht zu verfassen finde ich sehr gut und sollte ein Ziel für 2019 sein, nachdem die Wahl am kommenden Donnerstag stattgefunden hat.
Grüße