Noch ist das neue Domizil des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nicht ganz fertig. Im neuen Haus in der Gerichtstraße 48–51, neben der alten Post und gegenüber des Silent Green Kulturquartiers, wird gerade der Innenausbau gemacht. Erst Ende 2022 wird der erste und einzige Mieter einziehen. An einem Tag Ende August haben sich gut 40 Mitarbeitende der Behörde aber bereits zum Kennenlernen der Nachbarschaft in den Wedding begeben und zu einer Kehrenbürger-Aktion am neuen Standort versammelt.
„Wir sind heute hier, wo wir bald zu Hause sein werden. Wir wollen uns hier wohlfühlen und deshalb ist die Aktion eine wirklich gute Idee“, sagte Friedel Cramer, Präsident das BVL. Auf Anregung einer Mitarbeiterin sammelten Interessierte Frauen und Männer, ausgestattet mit Greifzangen und Müllsäcken durch die Berliner Stadtreinigung, freiwillig Müll im Umfeld der Gerichtstraße auf. Motiviert schauten sich die BVL-Mitarbeiter in der Nachbarschaft um, sammelten Unrat aus den Grünflächen und von den Gehwegen rund um den neuen Standort. „Wir überlegen, ob wir das Müllsammeln verstetigen“, sagte Behördenleiter Cramer gut gelaunt.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ist ein Geschäftsbereich des Bundeslandwirtschaftsministerium. Der Hauptsitz der Behörde ist in Braunschweig. In Berlin gibt es mehrere Standorte, die im kommenden Jahr in die Gerichtstraße umziehen und dort gebündelt werden. Am Ende werden 500 Menschen in dem Neubau arbeiten. Die Behörde wird das ganze Gebäude nutzen – das sind 18.000 Quadratmeter beziehungsweise 11.000 Quadratmeter Bürofläche.
Die Behörde beschäftigt sich mit den Bereichen Lebensmittelsicherheit, mit der Zulassung von Verbraucherprodukten, koordiniert die Kontrolle von Futter- und Pflanzenschutzmitteln, ist am Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte Lebensmittel beteiligt und sorgt dafür, dass Lebensmittelkontrollen überall nach den gleichen Regeln durchgeführt werden. Das BVL berät außerdem den Bund und die Länder in diesen Fragen. All diese Aufgaben sind komplex, stehen oft in Verbindung Regelungen und Verfahren der Europäischen Union und werden ab spätestens 2023 in der Gerichtstraße in dem unter dem Namen „New Courts“ errichteten Gebäude erledigt.
Der Text stammt aus der Weddinger Allgemeinen Zeitung (–> E‑Paper), der gedruckten Zeitung für den Wedding. Geschrieben wurde er von Dominique Hensel. Wir danken dem RAZ-Verlag!