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Gemütliche Kunst-Bar:
UMGEZOGEN „Wilma“: Bar mit Enten-Charme

„So vielseitig wie der Wedding, so ist auch die Bar.“
4. Juli 2018
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Foto: Ashley Jones

Zwi­schen Bad­stra­ße und Lui­sen­bad-Biblio­thek, ver­steckt hin­ter halb­ho­hen, mit Graf­fi­ti bemal­ten Mau­ern hat sich eine klei­ne Bar ihr kusche­li­ges Nest gebaut: Die Wil­ma bie­tet von Diens­tag- bis Sams­tag­abend einen Ort zum Ein­keh­ren und Wohlfühlen.

Seit eini­gen Mona­ten ziert das char­man­te Por­trait einer japa­ni­schen Lauf­ente die Außen­fas­sa­de des schma­len, zwei­stö­cki­gen Hau­ses, das man erst auf den zwei­ten Blick erspäht. Zwi­schen unver­putz­ten Wän­den mit Back­stein-Flair, lässt man sich im schumm­ri­gen Schein der Kron­leuch­ter auf Ses­sel oder Sofa nie­der. Akus­tik-Musik lie­fert regel­mä­ßig den pas­sen­den Sound­track; an den Wän­den sor­gen wech­seln­de Aus­stel­lun­gen für visu­el­le Schman­kerl. Die Wil­ma ist Bar und Gale­rie in einem und bie­tet Platz für Nach­wuchs­künst­le­rin­nen und ‑künst­ler, Come­dy- und Bour­lesk-Shows, Lesun­gen und Filmabende.

„So viel­sei­tig wie der Wed­ding, so ist auch die Bar.“

Wilma Bar 2

So beschreibt Aaron die Wil­ma, die er zusam­men mit Oli betreibt. Vor gut einem Jahr began­nen die bei­den das Gebäu­de, das zuvor einen Piz­za­lie­fer­ser­vice beher­berg­te, in eine schmu­cke Bar zu ver­wan­deln.  Ein hal­bes Jahr inten­si­ves Hand­wer­ken, viel Schweiß und neun Ton­nen Schutt spä­ter wur­den die ers­ten Geträn­ke über den Tre­sen gereicht. Beim Aus­bau der Bar setz­ten Aaron und Oli auf Nach­hal­tig­keit. Von der The­ke bis zum Bei­stell­tisch ist alles aus gebrauch­tem Mate­ri­al her­ge­stellt – upcy­cling at it’s best!
Wäh­rend sich heu­te durs­ti­ge Nacht­schwär­mer an der Bar tum­meln, stan­den hier Ende des 18. Jahr­hun­derts Pfer­de an ihrer Trän­ke. Die­se brach­ten das Heil­was­ser des Lui­sen­bads mit Kut­schen in die Stadt. Ein Über­bleib­sel aus ver­gan­ge­nen Tagen ist die denk­mal­ge­schütz­te Trep­pe, deren Stei­gungs­grad sich pro­por­tio­nal zum Alko­hol­pe­gel verhält.

„Die Wil­ma ist ein Pro­jekt, was nie fer­tig ist und auch nie fer­tig wird“

Wilma Bar 3

Das Online-Maga­zin thrillst.com wähl­te die Wil­ma 2014 unter die 10 bes­ten neu­en Ber­li­ner Bars. Doch die Ente bleibt beschei­den, macht sich nichts aus sol­chen Ran­kings und ver­sucht nicht auf irgend­ei­ne kramp­fi­ge Art „hip“ zu sein. Die Bar ist stil­voll und schlicht zugleich, ange­nehm unauf­ge­regt und genau der rich­ti­ge Ort für woh­li­ges Bei­sam­men­sein in Wohn­zim­mer­at­mo­sphä­re – was Wil­ma mehr?

WILMA, seit 2022 in Rei­ni­cken­dorf, Rit­ter­land­weg 31

Autor: Vio­la Schmidt

Fotos: Ash­ley Jones, ashley-jones.de

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