Im Wedding leben wir mit Hunderttausenden Mitmenschen aller Religionen, Hautfarben und Kulturen zusammen. Aber manchmal erinnert uns eine Begegnung in der Dämmerung oder im Park daran, dass nicht nur Menschen in der Stadt leben. Heute: Der Waschbär.
Waschbären zählen zu den wildlebenden herrenlosen Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen. Außerhalb von Jagdflächen ist eine Jagdausübung aus Sicherheitsgründen gesetzlich verboten, ebenso wie das Aufstellen von Fallen.
Der Waschbär zählt, obwohl er Allesfresser ist, zu den Raubtieren. Die sensiblen Vorderpfoten werden zur Nahrungssuche eingesetzt. Dabei ist das Nahrungsspektrum an das örtliche und jahreszeitliche Angebot in seinem Lebensraum gebunden.
Im Frühjahr bevorzugen die Bären tierische Nahrung wie Regenwürmer, Schnecken und Insekten, aber auch junge Vögel und Mäuse. Im Sommer und Herbst überwiegt pflanzliche Kost mit Früchten und Samen. Im Winter fasten die Tiere. In der Stadt, wo das Nahrungsangebot das ganze Jahr über gegeben ist, findet der Waschbär genügend Fressbares.
Kann ein Waschbär gefährlich werden?
Grundsätzlich sind Waschbären nicht aggressiv und greifen Menschen nicht an. Doch sind und bleiben sie Wildtiere. Man sollte sie trotz aller Possierlichkeit nicht anfassen, füttern, anlocken oder gar als Haustier halten. Als kleine Raubtiere sind sie in Situationen, in denen sie sich eingeengt fühlen, Angst oder Unsicherheit spüren, durchaus in der Lage, unangenehme Bisswunden zu verursachen. Insbesondere ein Anlocken der Tiere durch Füttern muss unbedingt vermieden werden.
Überträgt der Waschbär Krankheiten?
In Brandenburg war kein einziges Tier mit dem Spulwurm infiziert. Ebenso konnten im Harz bei keinem der untersuchten Tiere Spulwurmeier festgestellt werden. Die Gefahr einer Ansteckung im Land Berlin ist daher sehr gering. Auch spielen Waschbären bei der Übertragung der Tollwut in Europa bisher keine Rolle.
Der beste Schutz gegen den ungebeteten Gast ist zunächst das Nahrungsangebot im Garten und am Haus so gering wie möglich zu halten. Vor allem sollten sie nicht gefüttert werden, da diese dann oft dreist und aggressiv werden können. Der Waschbärbestand würde dabei lediglich gefördert und das Problem größer. Durch umsichtiges Verhalten ist ein friedliches Neben- und Miteinander möglich, ohne dass die Populationen der Tiere unkontrolliert ansteigen können.
mit Material der Senatsverwaltung
Wir hatten beulich bei der langen Nacht der Museen das Vergnügen. Ein Waschbär hatte es sich im Teleskop der Archenhold Sternwarte gemütlich gemacht. Bis es in Betrieb ging und der Racker unbeholfen rauskletterte. Schön, wenn man im Stadtgebiet auch solche Tiere beobachten kann 🙂