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Wie afrikanisch ist das Afrikanische Viertel?

7. August 2017
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Alles Mögliche hat hier einen Afrikabezug....
Alles Mög­li­che hat hier einen Afrikabezug.…

In den Medi­en geis­tern immer wie­der aben­teu­er­li­che Zah­len her­um, wie vie­le Afri­ka­ner angeb­lich im Afri­ka­ni­schen Vier­tel leben sol­len. So war bei­spiels­wei­se im Tages­spie­gel des 10. Juli von 2.500 Afri­ka­nern (»vor allem aus Gha­na, Kame­run und Nige­ria«) zu lesen, die dort inzwi­schen gemel­det sei­en. Ins­ge­samt hat das Afri­ka­ni­sche Vier­tel 20.722 Ein­woh­ner – inklu­si­ve der »Cité Joff­re« süd­lich der Juli­us Leber-Kaser­ne, die zum sel­ben sta­tis­ti­schen Gebiet gehört. Von denen müss­te dem­nach fast jeder Ach­te aus Afri­ka stam­men. So vie­le sind es aber bei wei­tem nicht.

Togostraße im Afrikanischen ViertelDoch es sind auch nicht weni­ge: Tat­säch­lich spuckt die Daten­bank des Sta­tis­ti­schen Lan­des­am­tes Ber­lin-Bran­den­burg für den Stich­tag 31. Dezem­ber 2016 ins­ge­samt 700 im Gebiet »Reh­ber­ge« gemel­de­te Ein­woh­ner mit afri­ka­ni­scher Her­kunft aus, das sind etwa 3,4 % der Bevöl­ke­rung. In ganz Ber­lin beträgt die­ser Anteil rund 1,4% (deut­lich weni­ger als die Hälf­te davon ver­fügt über die deut­sche Staats­bür­ger­schaft). Das Afri­ka­ni­sche Vier­tel ist also weit afri­ka­ni­scher als der Durch­schnitt der Stadt.

Aus dem Afri­ka süd­lich der Saha­ra (frü­her nann­te man die Regi­on »Schwarz­afri­ka«, heu­te »Sub­sa­ha­ra«) stam­men ins­ge­samt 411 Bewoh­ner des Quar­tiers, also rund 2 % der dor­ti­gen Bevöl­ke­rung. Auch das ist rela­tiv viel – aller­dings nicht für Wed­din­ger Ver­hält­nis­se. Deut­lich höher ist näm­lich mit rund 2,6 % der schwarz­afri­ka­ni­sche Bevöl­ke­rungs­an­teil im Gebiet »Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße« (zwi­schen Schul­stra­ße und Pank­stra­ße) sowie im Sol­di­ner Kiez (2,5 %). Auch hin­ter dem Bahn­hof Gesund­brun­nen (2,3 %) und im Spren­gel­kiez (2,1 %) ist der Anteil der Ein­woh­ner mit Wur­zeln in der Sub­sa­ha­ra-Regi­on grö­ßer als im Afri­ka­ni­schen Vier­tel. Der Wed­ding ist also ins­ge­samt ziem­lich afri­ka­nisch – zumin­dest für deut­sche Verhältnisse.

Autor: Chris­tof Schaffelder

Die­ser Bei­trag erschien zuerst in der Sanie­rungs­zeit­schrift “Ecke Mül­lerstra­ße”; Aus­ga­be Aug./Sept. 2017

Gastautor

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2 Comments

  1. Wir suchen afri­ka­nisch-euro­päi­sche Stamm­zell­spen­der für unse­re an Leuk­ämie erkrank­te deutsch-nige­ria­ni­sche Freun­din Astrid (www.help-astrid.com). Bit­te kommt vom 5.–7. April ins Baby­lon und lasst euch als Spen­der regis­trie­ren. DANKE!

  2. Ja sicher gibt es hier mehr Afri­ka­ner im Afri­ka­ni­schen Vier­tel! Das ist lus­tig und ange­nehm! Wir leben in der Kame­ru­ner Str. wo z:b. ein kame­ru­ni­sches Cafe/Esslokal Ban­tou Village(sehr lecke­re Fisch­ge­rich­te!) und ein kame­ru­neni­scher Laden zu fin­den ist.

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