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Wie doll wird die Wiesenburg umbaut?

22. Mai 2017
Wiesenburg
Die Wie­sen­burg wird saniert, auf Frei­flä­chen wird neu­ge­baut. Foto: Weddingweiser

Die Wie­sen­burg muss saniert wer­den, sonst ver­fie­le sie. Aber was ist Sanie­rung und was ist maß­lo­se Über­bau­ung? Die­se Fra­ge wird im zwei­ten Werk­statt­ver­fah­ren ent­schie­den, das am 10. Mai star­te­te. “Ziel­stel­lung ist die Erar­bei­tung einer geneh­mi­gungs­fä­hi­gen Lösung für Woh­nungs­neu­bau und Sanie­rung der denk­mal­wür­di­gen Bau­sub­stanz”, so die Dege­wo, die Eigen­tü­me­rin des Gelän­des in der Wie­sen­stra­ße 55 ist. Die Nut­zer des Gelän­des, die sich im gemein­nüt­zi­gen Ver­ein Wie­sen­burg e.V. zusam­men­ge­fun­den haben, wol­len eine “har­mo­ni­sche Ent­wick­lung”. Wie­vie­le Woh­nun­gen wer­den am Ende gebaut?

Wünsche der Wiesenburg an das Verfahren

Der Ver­ein Wie­sen­burg ent­sen­det nur zwei Ver­tre­ter in das Ver­fah­ren, das “40 Akteu­re und Ver­tre­ter aus Bezirk, den Fach­be­hör­den der Senats­ver­wal­tung und des Quar­tiers­ma­nage­ments” zusam­men­bringt. Wenn die zwei Wie­sen­bur­ger ihre Zie­le errei­chen wol­len, wer­den sie bei die­ser “Betei­li­gung” gute Argu­men­te brau­chen. Ihr Ver­hand­lungs­ziel: Die Dege­wo soll “ihre ange­peil­te Bebau­ungs­dich­te von 100 – 120 Woh­nun­gen in gro­ßen und hohen Wohn­blocks über­den­ken” und “eine klein­tei­li­ge­re Bebau­ung mit Wohn­ate­liers, Pro­jekt- und Frei­räu­men für eine sozia­le und kul­tu­rel­le Nut­zung” ermög­li­chen, so Wie­sen­burg-Vor­stand Bittner.

Robert Bitter
Robert Bitt­ner, Vor­stand des gemein­nüt­zi­gen Ver­eins Wie­sen­burg e.V. Foto: And­rei Schnell

Er hofft auf die posi­ti­ven Signa­le, die er vom Senat und vom Bezirk gehört habe. Mut gemacht hat Bitt­ner zum Bei­spiel der Stadt­rat Ephra­im Gothe (SPD), der gesagt haben soll: “Die Wie­sen­burg ist ein leben­des Gesamt­kunst­werk, das in sei­ner Ein­zig­ar­tig­keit erhal­ten blei­ben soll. Der Geist des ver­wun­sche­nen Alt­bau­teils soll in den Neu­bau hineinreichen.”

Erwartungen der Degewo

Der Dege­wo legt sich öffent­lich bei der Fra­ge der Dich­te des Neu­baus und damit der Anzahl der Woh­nun­gen nicht fest. Ihr ist es wich­tig, dass bis zum Som­mer 2017 ein “kon­sens­fä­hi­ges Gesamt­kon­zept für das anste­hen­de Bau­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren” erstellt ist.

Nach einer erfolg­rei­chen Öffent­lich­keits­ar­beit der Wie­sen­bur­ger konn­te das Lan­des­un­ter­neh­men im Novem­ber 2014 nach der Über­tra­gung des Grund­stücks nicht im Allein­gang über die Zukunft des Gelän­des ent­schei­den. Die Dege­wo star­te­te eine “Betei­li­gung” in einem “koope­ra­ti­ven Pla­nungs­ver­fah­ren”. Sie möch­te als “ver­ant­wor­tungs­vol­le Eigen­tü­me­rin” wahr­ge­nom­men wer­den, so Chris­toph Beck, Vor­stand der lan­des­ei­gene­nen Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft Dege­wo. Kei­ne Aus­sa­ge über die Zahl der Neu­bau­ten ent­hält auch die Aus­sa­ge einer Mit­tei­lung, dass das “geplan­te Woh­nungs­an­ge­bot sich unter ande­rem auch an gemein­wohl­ori­en­tier­te, thea­ter- bezie­hungs­wei­se kunst­in­ter­es­sier­te und sozi­al enga­gier­te Neu­mie­ter rich­ten” soll.

Fest steht bereits, dass es kei­ne Flücht­lings­un­ter­kunft geben wird, wie die Dege­wo mit­teilt. Außer­dem steht fest, dass “die Sam­mel­hal­le durch einen direk­ten Bezug zu den Frei­flä­chen in ihrer Funk­ti­on und Bedeu­tung gestärkt wer­den soll. Die Nutz­bar­ma­chung und der Wie­der­auf­bau der Sam­mel­hal­le für kul­tu­rel­le Nut­zun­gen ist geplant.”

LINKS

Die Wie­sen­bur­ger haben eine neue Web­sei­te online gestellt und infor­mie­ren auf die­ser über die Geschich­te des Are­als und über den Ver­ein. So bie­tet die Wie­sen­burg jeden zwei­ten Sonn­tag im Monat um 15 Uhr Füh­run­gen an.

Text und zwei­tes Foto: And­rei Schnell, Foto oben: Weddingweiser

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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