Ganzjährig organisieren die “Freunde alter Menschen” Aktionen und Veranstaltungen, um Alleinlebende und Hochbetagte in unserer Nachbarschaft zu unterstützen. FAM e.V. haben wir euch schon in den vergangenen Wochen vorgestellt und auch berichtet, wir ihr helfen könnt. In der Weihnachtszeit ist es dem Verein besonders wichtig, den Ältesten Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken – auch, wenn das dieses Jahr alles anders ablaufen muss.
Einsamkeit in der Weihnachtszeit
Ohne die Geliebten Weihnachten feiern? Für viele von uns bleibt das trotz Pandemie fast unvorstellbar. Dabei gibt es einige Menschen, die jedes Jahr die Advents- und Weihnachtszeit alleine verbringen müssen. Oft bekommen wir nicht viel von ihnen mit, denn es trifft vor allem die Älteren unter uns, die es aus verschiedenen Gründen kaum noch vor die Haustür zieht. “Einsamkeit gibt niemand gerne zu”, ergänzt FAM.eV.-Koordinatorin Ayten Kaufmann. Das sind die Gründe dafür, die es auch erschweren, dagegen anzugehen. Um so mehr ist es ihr und allen Freiwilligen des Vereins ein wichtiges Anliegen, gerade jetzt mit kleinen Aufmerksamkeiten für ihre “alten Freunde” hier im Wedding und Mitte da zu sein. Erst kürzlich organisierte FAM e.V. zwei Aktionen, die wir euch nicht vorenthalten wollen.
Weihnachtspost aus der Hemingway-Schule
Anfang November kam eine Schulsozialarbeiterin zusammen mit ihrer 7. Klasse der Oberschule auf die Idee, älteren Menschen Briefe zu schreiben, die momentan noch isolierter leben müssen. Ayten freute sich sehr über die Anfrage der Schulkinder, die ihre selbstgeschriebenen Briefe mit Wünschen, Fragen und netten Zeilen füllten. Jedes Kind schrieb an eine Person und gestaltete die Karte ganz nach den eigenen Wünschen. Das Ergebnis waren viele bunte Briefe, die, kreativ und liebevoll gestaltet, bereit waren, ihren Weg zu den Empfänger:innen anzutreten. Ende November konnten die Briefe abgeholt und verteilt werden. Die Koordinatorin Ayten ist sich sicher: “Unsere alten Freunde werden in jedem Fall antworten”. Wer weiß, vielleicht wächst daraus sogar eine Brieffreundschaft?
Nikolausüberraschung
Auch am 6. Dezember blieben die Stiefel der schon hochbetagten alten Freunde im Wedding nicht leer. 53 Nikolause wurden an Menschen aus den Besuchspartnerschaften und den Teilnehmern an den Veranstaltungen von einigen der Freiwilligen in Kooperation mit Comatch verteilt. Wer am 2. Advent das Klingeln an der Tür hörte, durfte sich nicht nur über Schokolade, sondern auch ein kurzes Weihnachtsständchen im Treppenhaus freuen – eine gelungene Überraschung für viele der Alleinlebenden. Auch wenn es den Adventskaffee am Standort nur bedingt ersetzen kann, probiert der Verein mit solchen Aktionen trotz erschwerter Bedingungen in Coronazeiten aktiv und präsent zu bleiben.
Viele weitere Aktionen im Wedding
Im Wedding gibt es noch einige andere Akteure und Akteurinnen, die sich für die ältere Bevölkerung in unserer Gesellschaft einsetzen und für ihre Bedürfnisse sensibilisieren. So betreibt Elke Schilling mit ihrem Team das Silbernetz-Telefon, welches Hochaltrigen, die unter Einsamkeit leiden, ein kostenloses Kontakttelefon bereitstellt. Täglich zwischen 8 und 22 Uhr ist die Leitung besetzt, um Einsamen und Alleinlebenden einfach zuzuhören, ihre Ängst wahrzunehmen und mit kleinen Gesten helfen zu können. Über unsere Weddingweiser Pinnwand organiserten sich binnen kurzer Zeit einige Frewillige, die fleißig Weihnachtskarten schreiben und gesammelt an Seniorenunterkünfte und Domicile übergeben werden sollen – wer auch gerne eine Karte spenden möchte, kann das hier gerne machen. Die Nachbarschaftshilfe Wir im Wedding plant eine Backaktion für die Bewohnenden und Angestellten des Paul-Gerhardt-Stifts. Insgesamt sollen noch vor Weihnachten 50 Gebäcktüten übergeben werden.