Die Weddingwoche ist eine wöchentliche Kolumne, die auch im Berliner Abendblatt erscheint.
Mit dem Sterben ist es wie mit dem Haare schneiden. Da ist nie Stillstand, es gibt immer was zu tun. Dem Krematorium im Wedding, das erste überhaupt in Preußen, hat das aber nix genutzt. Seit über zehn Jahren rauchen die Schornsteine schon nicht mehr am Nettelbeckplatz. Totenstill war es lange um das markante Gebäude mit der 18 Meter hohen Kuppel. Seit letztem Jahr firmiert es nun unter neuem Besitzer als silent green kulturquartier.
Langsam kommt wieder Leben in die Bude. Der Startschuss für den neuen Veranstaltungsort fällt gleich mit großem Tam-Tam: Die Berlinale hält Einzug. Ab 7. Februar ist im Ex-Krematorium die Gruppenausstellung des Forum Expanded zu sehen. Als „ruhigen Raum, der die Wahrnehmung fokussiert und zu Projektionen im doppelten Sinne einlädt“ kündigen die Veranstalter das Gebäude an. Internationale Kunst statt Grabgestecke. Eine schöne Nachnutzung. Und irgendwie passt es dann ja auch, dass die Kreativen sich gerne in Schwarz kleiden…
Autor: Marcus Bauer
Mehr Infos zur Berlinale und zum Forum Expanded gibt es hier
http://www.berlinale.de/de/presse/pressemitteilungen/forum/forum-presse-detail_16980.html