In den Vororten der USA ist es keine Seltenheit, dass die heimische Garage in einen Privatflohmarkt verwandelt wird, um die Haushaltskasse aufzubessern. In deutschen Vororten dagegen schon. Die Müllers von gegenüber brauchen ja nicht wissen, was wir ausrangieren. Die sollen nicht denken, wir hätten das nötig. In den Stadtzentren hat man weder Garage noch Ahnung, wer die Nachbarn überhaupt sind.
Umso erstaunlicher, dass Juliane Becker unter dem Motto „Open Home Bazaar“ zu einem Flohmarkt in den eigenen vier Wänden lädt. Die Einnahmen daraus fließen aber nicht in ihre Haushaltskasse, sondern werden der deutschen Krebshilfe gespendet. Heute, am 7. Dezember, findet der Flohmarkt von 14–20 Uhr in der Malplaquetstr. 14b statt. Eine schöne Idee, aus der ein urbaner Trend werden könnte. Wenn uns statt dem Briefträger bald die Amazon-Drohne unser neues Buch zustellt, wäre ein bisschen Besuch schön, wenn wir es wieder verkaufen.
Die Kolumne „Weddingweiser’s Woche“ erscheint ebenfalls jeden Samstag neu im Berliner Abendblatt, Ausgabe Wedding.