Dort, wo der östliche Wurmfortsatz der Lortzingstraße in den kargen, neu eröffneten Abschnitt des Mauerparks mündet, stehen beinahe zehn Schilder am Eingang des Parks. Darunter ein Sackgassen-Schild, das kurz vor dem Ende der Straße nochmal auf das Offensichtliche hinweist: auf das Ende der Straße. Der zugeparkte Straßenstummel wird zum Rad- und Fußgängerweg (Schild Nr. 2), aber nach 40 Metern müssen „Radfahrer absteigen“ (Nr. 3), weil dann, sorry, nur noch Fußgängerweg (Nr. 4) ist. Dann ein Schild mit der Info, LKWs hätten hier „keine Wendemöglichkeit“. Dabei dürften sich LKWs kaum öfter als Passagierflugzeuge in den Lortzingstummel verirren, um hier zu wenden. In der Grünanlage dann der Hinweis auf die Grünanlage, damit niemand irrtümlich annimmt, ein Atomtestgebiet betreten zu haben. Falls wie im Kalten Krieg der große Besucherandrang aus Richtung Westen ausbleibt, könnte das übrigens auch an mehreren alten Verbotsschildern liegen, die den Park für Ortsunkundige zu einem „Privatgrundstück“ oder zu „Gleisanlagen“ werden lassen: Betreten verboten. Oder ist das hier ein Freiluftmuseum, das zeigen soll, wie lange man nach 1989 brauchte, um diesen Zugang zum Park zu schaffen? Das war beinahe ein Vierteljahrhundert. Da nehmen wir doch nicht schon nach ein paar Tagen die schönen alten Schilder ab. Hallo?!
Ein besonderer Dank geht an Hans Boekhorst, der uns auf die Schilder in der Lortzingstraße aufmerksam machte und uns die im Beitrag verwendeten Fotos schickte.
“Radfahrer absteigen” Der war gut. :))