Mastodon

Weddingmelder-Wochenschau #11/17

19. März 2017

Grüntaler Straße, Nachtaufnahme, Vollmond, Nacht, Straßenschild
Voll­mond im März [Foto: Sula­mith Sallmann]
Der unver­han­ge­ne Voll­mond hat selbst zu spä­ter Stun­de noch so man­chen Stu­ben­ho­cker vor die Tür gelockt. Man könn­te auch sagen: Mit­ter­nacht, der Wed­ding erwacht. Weni­ge Stun­den spä­ter fehl­ten angeb­lich meh­re­re Hun­dert Wahl­auf­ru­fe der Stadt­teil­ver­tre­tung. Sie wur­den ein­fach abgerissen.
Habt ihr mit­be­kom­men, die Kanz­le­rin war da! Nee? Dann seid ihr guter Gesell­schaft, denn selbst im Paul-Ger­hardt-Stift wun­der­ten sich eini­ge Mit­ar­bei­ter, als Mer­kels dunk­le Limou­si­ne vor­fuhr. Damit ihr in Zukunft auf dem Lau­fen­den bleibt: Immer schön die Wochen­schau lesen! Abgemacht?

Worüber alle reden

Kaum begrüßt uns die Son­ne mit sub­tro­pi­schen 10 Grad Cel­si­us, rei­ßen sich die Wed­din­ger qua­si rei­hen­wei­se die Win­ter­ja­cken vom Leib. Der neu­es­te Wahl­slo­gan lau­tet denn auch voll­kom­men logisch:“Eis, Eis, wo gibt es im Wed­ding das bes­te Eis?”.

Mer­kel hat am Don­ners­tag das Zukunfts­haus im Paul-Ger­hardt-Stift besucht. Bei dem knapp ein­stün­di­gen Ter­min gab es nicht nur jede Men­ge Mer­kel-Sel­fies. Die Kanz­le­rin infor­mier­te sich vor Ort über das viel­fäl­ti­ge Ange­bot der Ein­rich­tung. So stan­den unter ande­rem Sprach­kur­se für Eltern mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, die Kin­der­bi­blio­thek sowie die Senio­ren­tanz­grup­pe auf ihrem Besuchs­pro­gramm. Am Don­ners­tag noch im Wed­ding, am Frei­tag schon im Wei­ßen Haus. Hät­te der Kon­trast grö­ßer aus­fal­len können?

Auch die sonst um kei­nen Spruch ver­le­ge­ne BVG mach­te sich unlängst an den obli­ga­to­ri­schen Früh­jahrs­putz. Lei­der hat sich, Ach­tung Wort­witz, in die­sem Zuge eine Boh­ner­ma­schi­ne auf dem Bahn­hof Reh­ber­ge ver­selb­stän­digt und ist ins Gleis­bett gefal­len. Jetzt müs­sen wir uns schon mit auf Hoch­glanz polier­ten U‑Bahnhöfen her­um­schla­gen. Schlimm, die­se Auf­wer­tung. Wirk­lich schlimm.

Worüber man reden sollte

Jugendherberge, Hostel, HostelO, Neubau, Berlin-Gesundbrunnen, Campus Viva
Hos­te­lO und Cam­pus Viva, Foto: Sula­mith Sallmann

Die Stadt wächst – das liegt in der Natur ihrer Din­ge. Und wer sich ein­mal in die klein­städ­ti­schen Rand­be­zir­ke Ber­lins gewagt hat weiß, war­um par­tout nie­mand aus dem Wed­ding raus will. Bau auf, bau auf, so heißt das Mot­to. Nost­al­gi­sches ver­schwin­det, Bau­lü­cken wer­den auf­ge­füllt und Fried­hofs­flä­chen wer­den anstatt wie zu Mau­er­zei­ten erst ein­mal in Park­an­la­gen sofort in Bau­land umge­wid­met. Es dreht sich was im Wed­ding und damit mei­nen wir nicht nur die in den Him­mel schie­ßen­den Bau­krä­ne. Wo und für wen da gebaut wird, das haben wir in die­ser Woche mal schnell für euch auf­ge­lis­tet.

Ausgehen im Wedding

Guy Del­is­le ist aus dem Gra­phic-Novel-Bereich einer der inter­na­tio­nal erfolg­reichs­ten Künst­ler der­zeit. Vor allem bekannt für sei­ne poli­ti­schen Comic-Rei­se­be­rich­te, die alle auf Deutsch bei Repro­dukt vor­lie­gen: In „Shen­zhen“ beschreibt er, wie er als Ani­ma­ti­ons­künst­ler in der chi­ne­si­schen Mil­lio­nen-Tra­ban­ten­stadt arbei­tet und lau­ter „Lost in Translation“-Momente erlebt. In „Pjöng­jang“ erzählt er von sei­nen Erleb­nis­sen in Nord-Korea. Ein kana­di­sches Trick­film­pro­jekt wur­de nach Nord-Korea (!) out­ges­our­cet und er soll dort die Arbei­ten über­wa­chen. Sei­ne zwei nach­fol­gen­den Rei­se­bü­cher „Auf­zeich­nun­gen aus Bur­ma“ und „Auf­zeich­nun­gen aus Jeru­sa­lem“ sind eben­falls auto­bio­gra­fisch. Er prä­sen­ta­tiert am 23. März, 20 Uhr im ExRo­ta­print Pro­jekt­raum Gott­sched­stra­ße 4 sei­ne neue Gra­phic Novel.
Ein­tritt: 5 EUR ermä­ßigt 3 EUR

Eine wei­te­re Lesung, eben­falls mit Licht­bil­dern und Musik beschäf­tigt sich mit der Per­son Char­lot­te von Mahls­dorf. Deutsch­lands wohl berühm­tes­ter Trans­ves­tit war Exper­te für die Wohn­kul­tur der Grün­der­zeit und schuf im Guts­haus Ber­lin-Mahls­dorf ein ein­zig­ar­ti­ges Grün­der­zeit­Mu­se­um. Die Lesung wird wie gesagt von Licht­bil­dern und Stü­cken aus his­to­ri­schen Musik­au­to­ma­ten, die Char­lot­te von Mahls­dorf immer sehr am Her­zen lagen, beglei­tet. Zu erle­ben am Sams­tag, 25. März, 19:00 Uhr im Saal der Nach­bar­schafts­Eta­ge Fabrik, Oslo­er Str. 12

Schau an

Leer­stel­le: Am frü­he­ren Stadtbad/Stattbad Wed­ding ist jetzt viel Platz für unge­wöhn­li­che Ausblicke

 

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

MastodonWeddingweiser auf Mastodon
@[email protected]

Wedding, der Newsletter. 1 x pro Woche



Unterstützen

nachoben

Auch interessant?