Die meisten Weddinger Stadtteile gewannen bei der Bundestagswahl 2017 die Linken und die SPD. Die nebenstehende Karte zeigt den jeweiligen Sieger pro Kiez. Bei den Erststimmen sieht das Wahlergebnis Eva Högl im Wedding vorn, nur am Leo und im Soldiner Kiez wurde sie von Stephan Rauhut von den Linken überholt. Beim Volksentscheid zur Offenthaltung Tegels stimmten im Bezirk Mitte gut 55 Prozent mit Ja. Hier die Zahlen pro Viertel:
Afrikanisches Viertel
Im Nordwesten des Weddings wählten 10.231 Wähler (Beteiligung = 77 Prozent) die SPD mit 20,6 Prozent der Zweitstimmen. Das reichte knapp für Platz 1. Es folgen die CDU mit 19,9 % und dicht darauf die Linken mit 19,1 Prozent. Die Grünen sind bei 14,2 Prozent. Die FDP erringt 7,1 Prozent. Für die Liberalen ist das das beste Ergebnis im Wedding. Die AfD schaffte im Nordwesten mit 10,8 Prozent ein zweistelliges Ergebnis.
Bei den Erststimmen gewann Eva Högl von der SPD 25, 7 Prozent.
Englisches Viertel
Im zweiten Kiez im Weddinger Nordwesten erreichen gleich drei Parteien ihre jeweils besten Werte. Hier wählten 10.078 Wähler (Beteiligung = schwache 62 Prozent) auf Platz 1 die SPD. Die 22,5 Prozent der Zweitstimmen sind das höchste Ergebnis der SPD im Wedding. Auch die CDU fährt hier oben mit 20,1 Prozent ihr bestes Ergebnis im Wedding ein. Die Linken folgen mit 18,1 Prozent. Das ist gleichzeitig der niedrigste Wert für die Linken im Wedding. Die Grünen landen bei bloß 12,0 Prozent. Nirgendwo im Wedding gibt es weniger Anhänger der Grünen. Die FDP schaffte bemerkenswerte 6,8 Prozent. Die AfD kommt sogar auf Platz vier mit 12,3 Prozent. Für die Partei am rechten Rand ist damit das Englische Viertel für Weddinger Verhältnisse eine Hochburg.
Im Englischen Viertel siegte bei den Erststimmen Eva Högl von der SPD mit 26,7 Prozent.
Brüsseler Kiez
Ergebnis Bundestagswahl 2017 im Brüsseler Kiez. Grafik: SchnellIm Herzen Weddings wählten 3.910 Wähler (Beteiligung = stolze 83 Prozent) die Linken auf Platz 1. 24,7 Prozent der Zweitstimmen errangen die Linken. Das ist ihr bestes Ergebnis im Wedding. Es folgen Kopf an Kopf die SPD und die Grünen mit jeweils 19,2 Prozent. Für die Grünen gibt es im Wedding nirgendwo mehr Anhänger. Die CDU liegt bei 14 Prozent, die FDP bei 6,2 Prozent. Die AfD hat 6,8 Prozent.
Bei den Erststimmen gewann Eva Högl von der SPD mit 25,1 Prozent.
Leo
In der Mitte Weddings wählten 3.070 Wähler (Beteiligung = erschreckende 46 Prozent) mit ihrer Zweitstimme zu 30,1 Prozent die Linken. Das bedeutet Platz 1 rund um den Leopoldplatz und ist der höchste Wert für die Linken im Wedding. Es folgen die SPD mit 18,4 Prozent und die Grünen mit 17,0 Prozent. Die CDU schlittert mit 11,6 Prozent zu ihrem schlechtesten Ergebnis im Wedding. Die FDP rutscht mit 4,7 Prozent unter die berühmte Hürde und fährt hier ihr schlechtestes Weddinger Ergebnis ein. Die AfD hat 6,3 Prozent.
Der Kiez rund um den Leopoldplatz ist einer von zweien im Wedding, bei denen die meisten Erststimmen nicht an Eva Högl gingen. Hier siegte als Direktkandidat Stephan Rauhut von den Linken mit 26,5 Prozent.
Soldiner Kiez
Im Norden Weddings wählten 8.070 Wähler (Beteiligung = 72 Prozent) mit ihrer Zweitstimme zu 24,7 Prozent die Linken. Es folgt die SPD mit 18,1 Prozent. Das ist im Wedding das schlechteste Ergebnis der SPD. Die Grünen erreichen 16,9 Prozent. Die CDU erreicht 14,9 Prozent. Die FDP liegt bei 5,3 Prozent. Die AfD erreicht 8,6 Prozent.
Auch im Soldiner Kiez gewinnt bei den Erststimmen Stephan Rauhut von den Linken mit 24,3 Prozent.
Antonkiez
Im Zentrum Weddings wählten 2.585 Wähler (Beteiligung = stolze 87 Prozent)die Linken auf Platz 1. 24,0 Prozent gaben der Linken ihre Zweitstimme. Es folgt die SPD mit 19,1 Prozent und knapp dahinter die Grünen mit 18,8 Prozent. Die CDU erreicht 14,4 Prozent. Die FDP liegt bei 5,4 Prozent. Die AfD konnte 6,6 Prozent der Wähler zum Kreuz bei ihrer Liste bewegen. Obwohl nicht wenig, ist das für die Partei rechtsaußen der niedrigste Wert im Wedding.
Im Antonkiez gewann bei den Erststimmen Eva Högl von der SPD mit 25,3 Prozent.
Nettelbeckplatz
In der Mitte Weddings wählten 2.023 Wähler (Beteiligung = erschreckende 43 Prozent) mit der Zweitstimme zu 22,6 Prozent die Linken. Es folgt die SPD mit 20,3 Prozent. Dahinter kommen die Grünen mit 15,5 Prozent. Die CDU erreicht 15,9 Prozent. Die FDP liegt bei 5,8 Prozent. Die AfD ist auch hier zweistellig mit 10,7 Prozent.
Bei den Erststimmen gewann Eva Högl von der SPD im Kiez 25,5 Prozent.
Gesundbrunnen
Im Osten des ehemaligen Bezirks Wedding wählten 5.363 Wähler (Beteiligung = stolze 85 Prozent) mit der Zweitstimme zu 23,9 Prozent die Linken. Es folgen die Grünen mit 18,8 Prozent und knapp dahinter die SPD mit 18,1 Prozent. Die CDU erreicht 14,6 Prozent. Die FDP liegt bei 6,5 Prozent. Die AfD hat 7,2 Prozent.
Mit 23,0 Prozent lag bei den Erststimmen Eva Högl von der SPD nur sehr knapp vor Stephan Rauhut von den Linken, der 22,6 Prozent holte.
Sprengelkiez
Im Südosten wählten 8.488 Wähler (Beteiligung = schlappe 65 Prozent) mit der Zweitstimme zu 23,1 Prozent die Linken. Auf Platz 2 folgen dicht auf dicht mit 19,1 und 19,0 Prozent die SPD und die Grünen. Die CDU erreicht 14,7 Prozent. Die AfD liegt mit 7.3 Prozent vor der FDP, die 6,1 Prozent holt. Bei den Erststimmen gewinnt Eva Högl von der SPD mit 26,0 Prozent.
Brunnenviertel
Im Süden wählten 7.295 Wähler (Beteiligung = schwache 63 Prozent) mit der Zweitstimme zu 22,2 Prozent die SPD. Dahinter folgen die Linken auf Platz zwei mit 20,2 Prozent. Die CDU kommt auf 19,1 Prozent. Die Grünen liegen bei 12,8 Prozent und damit unter ihrem Durchschnitt. Die FDP liegt bei 5,8 Prozent. Die AfD liegt über der zehn mit 10,9 Prozent.
Im Brunnenviertel hat Direktkandidatin Eva Högl die meisten Anhänger im Kiez. Sie holte hier 26,9 Prozent der Erststimmen.
Wedding und Bezirk Mitte
Nimmt man den Wedding komplett in den Blick, dann gewinnt bei den Zweitstimmen die Linke mit 22,0 Prozent. Auf Platz zwei folgt die SPD mit 20,1 Prozent und ist damit stärker als im gesamten Bezirk. Auf Platz drei liegt die CDU mit 16,8 Prozent. Die CDU ist im Wedding schwächer als im Bezirk. Auch die Grünen sind im Wedding schwächer mit 15,8 Prozent. Noch vor den Liberalen steht die Partei, die sich selbst als “national konservativ” beschreibt mit 9,3 Prozent. Das ist mehr als im Bezirk. Die FDP hat mit 6,2 Prozent auch im Wedding Anhänger, wenn auch etwas weniger als im Bezirk.
Hier zum Vergleich die Zahlen für den gesamten Wahlkreis 75, der dem Bezirk Mitte entspricht. Hier gewannen bei den Zweitstimmen ebenfalls die Linken mit 21,4 Prozent. Auf Platz zwei folgt die CDU mit 18,7 Prozent. Erst auf Platz drei ist die SPD mit 17,9 Prozent zu finden. Nur knapp dahinter liegen die Grünen mit 17,3 Prozent. Die FDP holte 8,7 Prozent. Die AfD schaffte im Bezirk Mitte auf 8,2 Prozent
Bei den Erststimmen siegte im Bezirk Mitte Eva Högl von der SPD mit 23,5 Prozent. In den Weddinger Wahllokalen vertrauten ihr mit 25,4 Prozent mehr Menschen als im gesamten Wahlkreis 75 (Bezirk Mitte).
Weitere Infos
Alle Daten, Wahlkreisporträts und die sehenswerte grafische Wahlanalyse finden sich auf der Webseite des Landeswahlleiters Berlin.
Text: Andrei Schnell
Ihr habt leider den Sprengelkiz vergessen. Na ja, sind wir ja gewohnt.
Oh Mist, stimmt! Das tragen wir nach, versprochen. Dominique, Weddingweiserin