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Voll der Kanal! Der Schifffahrtskanal

23. September 2017
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Regionalbahn Bahnbrücke Schiffahrtskanal
Schiff­fahrts­ka­nal

Der Ber­lin-Span­dau­er Schiff­fahrts­ka­nal und sei­ne Ver­län­ge­rung, der Hohen­zol­lern­ka­nal, brin­gen dem Wed­ding ein wenig Bin­nen­schiff­fahrts-Flair. Auch an sei­nen grü­nen Ufern mit den durch­ge­hen­den Grün­zü­gen las­sen sich die Wed­din­ger ger­ne nie­der oder radeln den Rad­weg Ber­lin-Kopen­ha­gen entlang. 

Wann entstand der Kanal?

Der Ber­lin-Span­dau­er Schiff­fahrts­ka­nal wur­de nach Plä­nen des preu­ßi­schen Beam­ten in könig­li­chen Diens­ten Peter Joseph Len­né aus den Jah­ren 184243 gebaut. als Abkür­zung der Weg­stre­cke zwi­schen Elbe und Oder durch Ber­lin. Die Bau­ar­bei­ten ende­ten wegen Geld­man­gels in den öffent­li­chen Kas­sen aber erst 1859.  Er war für Schif­fe bis 170 Ton­nen zugelassen.

Von 1908 bis 1914 erfolg­te der Aus­bau des Kanals als moder­ne Was­ser­stra­ße zwi­schen Ber­lin und Stet­tin. Der Kanal mün­det seit­her wei­ter nörd­lich auf Höhe Gro­ßer Wall in die Ober­ha­vel, wäh­rend der alte Mün­dungs­be­reich zuge­schüt­tet wur­de. Die neue Kanal­füh­rung macht das Indus­trie­ge­biet Gar­ten­feld zu einer Insel. Der neu aus­ge­bau­te Abschnitt wur­de zum Hohen­zol­lern­ka­nal, wäh­rend der Teil zwi­schen Hum­boldt­ha­fen und See­stra­ßen­brü­cke wei­ter­hin Ber­lin-Span­dau­er Schiff­fahrts­ka­nal genannt und die Bie­gung bei Hasel­horst und Gar­ten­feld zum Alten Ber­lin-Span­dau­er-Schiff­fahrts­ka­nal erklärt wurde.

Im Jah­re 1859 wur­de der Hum­boldt­ha­fen am heu­ti­gen Haupt­bahn­hof, der Nord­ha­fen an der Fenn­brü­cke und 1923 der West­ha­fen gebaut. In der Zeit der Tei­lung der Stadt von 1961 bis 1989 ver­lief ent­lang der Ost­sei­te die Ber­li­ner Mau­er mit dem Todesstreifen.

Welche Tiere leben am Kanal?

Der Hohen­zol­lern­ka­nal, von der Brü­cke der Auto­bahn A 111 aus gesehen

Die Vogel­welt am Kanal wird von Was­ser­vö­geln und Höh­len­brü­tern domi­niert. Auf­fal­lend ist der hohe Anteil von Spech­ten. Die­se Vogel­art bevor­zugt aus­ge­wach­se­ne Bäu­me in unmit­tel­ba­rer Ufer­nä­he. Aus die­sem Grund wur­den bei den Unter­hal­tungs­maß­nah­men der Was­ser­stra­ße vie­le abge­stor­be­ne Bäu­me im Ufer­be­reich nicht kom­plett gefällt, son­dern als Tot­holz­bäu­me ste­hen gelas­sen. Dies begüns­tigt, dass sich Insek­ten und Vögeln (Specht­ar­ten) ansie­deln. Eine cha­rak­te­ris­ti­sche Art der Was­ser­vö­gel am BSK ist auch die Kana­da­gans. In den letz­ten Jah­ren wur­den zwi­schen der Ober­ha­vel bis hin zur Schleu­se Plöt­zen­see Biber gese­hen. Der Kanal gehört mög­li­cher­wei­se zum Lebens­raum einer Biber­fa­mi­lie, die ent­we­der im Bereich Eis­wer­der oder Valentinswerder/ Tege­ler See lebt. Die Biber sind Ende des 19. Jahr­hun­derts fast aus­ge­rot­tet wor­den. Heu­te sind die Tie­re durch Euro­pa- und Lan­des­recht streng geschützt. Die Popu­la­ti­on erholt sich ste­tig und der Biber kehrt selbst in dicht­be­sie­del­te Städ­te wie Ber­lin zurück.

Warum gibt es eine Schleuse im Wedding?

Die Schleu­se Plötzensee

Die Schleu­se Plöt­zen­see befin­det sich am Nord­ufer 37 und wur­de wegen der unter­schied­li­chen Was­ser­stän­de zwi­schen der  Spree und der Havel gebaut. Als sie 1859 der Schiff­fahrt über­ge­ben wur­de, betru­gen die ursprüng­li­chen Maße 47,50 Meter mal 6,04 Meter.

Die Län­ge der zwei Kam­mern betra­gen heu­te 67,20 Meter, die Brei­te 10,00 Meter und die Hub­hö­he 0,70 Meter. 1995 wur­den die Antrie­be für das Klapp­tor am Ober­haupt sowie die Antrie­be des Stemm­to­res am Unter­haupt erneu­ert. Dabei wur­den die ölhy­drau­li­schen Antrie­be durch stan­dar­di­sier­te umwelt­freund­li­che Elek­tro-Hub­zy­lin­der ersetzt. Für die Frei­hal­tung der Stemm­tor­ni­schen von Treib­gut und Eis sorgt eine Luft­spru­del­an­la­ge. Die Kam­mer­wän­de und die Schleu­sen­häup­ter bestehen aus Beton (Schwer­ge­wichts­wän­de), teil­wei­se wur­den bestimm­te Berei­che ver­klin­kert. Die Soh­le des Bau­wer­kes ist aus Groß­pflas­ter erbaut wor­den und gilt als durch­läs­sig. Das kom­plet­te Bau­werk wur­de auf Holz­pfäh­len gegrün­det. Die Befül­lung und Ent­lee­rung der Kam­mern erfolgt über kur­ze Umläu­fe, mit elek­trisch und hydrau­lisch ange­trie­be­nen Schützen.

Quel­le: Web­site der Was­ser- und Schifffahrtsverwaltung

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