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Wie der Weddingweiser half, einen verschwundenen VW-Bus zu finden

25. Januar 2016
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Der gestohlene Bus an der StraßeDie Wed­ding­wei­ser-Pinn­wand konn­te mit ihren vie­len Mit­glie­dern schon häu­fig Ant­wor­ten geben: Wo gibt es einen guten Arzt? Wer hat Umzug­kar­tons zu ver­schen­ken? Was mache ich mit dem Essen, das ich zu viel gekocht habe? Und wie­so steht gera­de mal wie­der die hal­be Stra­ße vol­ler Poli­zei­au­tos? Und dann hat die Schwarm­in­tel­li­genz der Wed­din­ger sogar einen Bestoh­le­nen glück­lich gemacht. Eine klei­ne Geschich­te aus einer gro­ßen Stadt.

Am 15. Janu­ar 2016 hat­te auch Hen­drik sei­ne gan­ze Hoff­nung in die Augen der Face­book-Leser gesetzt und alle Pinn­wand-Mit­glie­der gebe­ten, nach dem T3-Bus sei­ner Freun­din Aus­schau zu hal­ten, der in der Brüs­se­ler Stra­ße geklaut wur­de. Die Reso­nanz war groß, aber das Auto blieb ver­schwun­den. Hen­drik wohnt seit vier Jah­ren im Wed­ding, probt mit der Band Hey! that’s my bike regel­mä­ßig in der Nuss­brei­te und fühlt sich pudel­wohl im Kiez. Den Bus haben er und sei­ne Freun­din erst seit einem Drei­vier­tel­jahr. Sie haben ihn in Eigen­re­gie aus­ge­baut, so dass er der per­fek­te Urlaubs­bus ist.

Der Bus, der über die Weddingweiser Pinnwand wiedergefunden wurde
Der Bus

Eine Woche spä­ter – das Unglaub­li­che: Zwei Stra­ßen wei­ter, von außen unver­sehrt, stand der VW-Bus vom Neu­schnee bedeckt sau­ber ein­ge­parkt am Straßenrand.

Was war pas­siert? Da es geschneit hat­te, bin ich – gele­gent­li­cher Autor beim Wed­ding­wei­ser – auf dem Weg zum Bäcker noch ein paar Extra-Run­den durch den Kiez gelau­fen, unter ande­rem die Togo­stra­ße ent­lang. Da stand auf ein­mal ein gel­ber T3-Bus – und mir fiel der Bei­trag in der Face­book­grup­pe Wed­ding­wei­ser Pinn­wand wie­der ein. Also schnell das Han­dy raus geholt und den Bei­trag gesucht! Das Num­mern­schild stimm­te zwar nicht, aber sonst sah das Auto genau­so aus.

Naja, wäre ein Mega-Zufall, dach­te ich. Also wei­ter­ge­lau­fen, vor­bei an der Vaga­bund-Braue­rei, rein in die Ost­ender Stra­ße Rich­tung Rat­haus, kur­zer Blick nach rechts – da steht am Hori­zont schon wie­der ein gel­ber Bus. Ich ent­schied mich also kurz in die­se Rich­tung zu gehen – wäh­rend ich dar­über nach­dach­te, ob zwei gel­be Bus­se ein grö­ße­rer Zufall sei­en könn­ten, als tat­säch­lich den gestoh­le­nen Bus zu fin­den. In dem Moment, als ich das Num­mern­schild sah, war ich ver­wirrt. Wenn der hier steht, dann hat den doch schon jemand ent­deckt und der glück­li­che Besit­zer hat das nicht noch ein­mal ver­mel­det, dach­te ich mir. Des­halb erst ein­mal die vor­sich­ti­ge Anfra­ge auf der Pinn­wand, ob der Bus denn schon gefun­den wur­de. Sekun­den spä­ter aber schon die Ant­wort: Nein, er ist ver­schol­len, die Poli­zei fin­det nichts.

Andar­as Hahn: Is das Auto wie­der da?
Hen­drik Hof­mann: Noch immer nicht! Auch nichts neu­es von der Poli­zei. Spur­los verschwunden.
Andar­as Hahn: Hmm. Ich kratz mir grad Schnee­bäl­le von der Motorhaube
Der gestohlene Bus an der Straße
Der gestoh­le­ne Bus an der Straße

Hen­drik Hof­mann: What????????
Hen­drik Hof­mann: Wo?
Hen­drik Hof­mann: Sieht aus wie umme Ecke

Fundort des Busses
Fund­ort des Busses

Andar­as Hahn: Ich war­te mal hier

Fünf Minu­ten spä­ter kam Hen­drik ange­sprin­tet und man sah die Freu­de in sei­nen Augen. Den Rest hat dann die Poli­zei geklärt.

Für alle, die sich fra­gen, ob Hen­drik nicht ein­fach ver­ges­sen hat, wo er geparkt hat: Das Auto wur­de kurz­ge­schlos­sen und die Bei­fah­rer­tür war auf. Es wur­de also tat­säch­lich bewegt. Wo es in der einen Woche über­all war, weiß man nicht. Viel­leicht an der Ost­see, viel­leicht irgend­wo in der Stadt.

Hen­drik und sei­ne Freun­din sind auf jeden Fall heil­froh und die Pinn­wand hat zwei Wed­din­ger zuein­an­der geführt, die jetzt erst mal auf gute Nach­bar­schaft trin­ken. Und der gan­ze Wed­ding freut sich mit.

Hen­drik (links) ist glück­lich, Andar­as stößt mit ihm an

Wo könn­te der VW-Bus gewe­sen sein? Wir freu­en uns über Eure Mei­nung per Mail an [email protected], als Kom­men­tar auf die­sem Blog oder auf unse­rer Face­book­sei­te.

Andaras Hahn

Andaras Hahn ist seit 2010 Weddinger. Er kommt eigentlich aus Mecklenburg-Vorpommern. Schreibt assoziativ, weiß aber nicht, was das heißt und ob das gut ist. Macht manchmal Fotos: @siehs_mal
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3 Comments Leave a Reply

  1. Die T3, die der­zeit im Wert steil nach oben gehen, wer­den oft gezielt gestoh­len. Die Pan­zer­ket­te ist kein Hin­der­nis, das Lenk­rad ist mit der ent­spre­chen­den Nuss inner­halb weni­ger als einer MInu­te abge­baut und ein mit­ge­brach­tes auf­ge­steckt. Da gibt es fie­se­re Tricks, unter ande­rem einen, bei der das Auto 20 m fährt und dann ste­hen bleibt. Kein Dieb wird in dem Auto bleiben.

  2. T3-Bus­se wer­den eben ger­ne mit­ge­nom­men, um Dieb­stahl­gut zu trans­por­tie­ren oder um Tei­le aus­zu­schlach­ten. Eine soge­nann­te “Pan­zer­ket­te” als Dieb­stahl­schutz ist hier hilf­reich – Ket­te aus ca. 1cm dicken Glie­dern, die um den Längs­trä­ger hin­ter dem Hand­schuh­fach zum Lenk­rad geführt mit – ver­schlos­sen mit einem kräf­ti­gen Vor­hän­ge­schloss von z.B. Abus. Das Hand­schuh­fach bleibt dann aller­dings offen. Die Ket­te kann ohne Trenn­schlei­fer nicht geknackt werden.

  3. Ich erin­ne­re mich an einen ähn­li­chen Fall 1987 in Ingel­heim am Rhein. Der Bus einer Zivil­dienst­stel­le, bei der zwei Freun­de von mir arbei­te­ten, wur­de gestoh­len und tauch­te einen Tag spä­ter wie­der auf. Er war für einen Über­fall auf einen Juwe­lier in Idar-Ober­stein benutzt wor­den. Sicher­heits­hal­ber hat die Kri­po aber damals die Zivil­dienst­leis­ten­den ver­haf­tet und stun­den­lang ins Kreuz­ver­hör genom­men. Der Über­fall (Beu­te: Schmuck im Wert von über einer Mil­li­on DM) wur­de nie auf­ge­klärt. Viel­leicht wur­de der Bus auch für ein Ver­bre­chen benutzt?

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