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Unicorn: Büronomaden nutzen alte Post

11. Januar 2021
Ein Postamt, heute ohne Postfiliale...
Post­amt in der Gericht­stra­ße. Foto: Weddingweiser

Der Schreib­tisch­ver­mie­ter Uni­corn ist in die Gericht­stra­ße gezo­gen. Dort heißt es nun: Schreib­ti­sche statt Brief­mar­ken. Im his­to­ri­schen Post­amt in der Gericht­stra­ße 51 ver­mie­tet das Unter­neh­men Uni­corn zahl­rei­che Cowor­king-Schreib­ti­sche. Cowor­king heißt auf deutsch Zusam­men­ar­beit und beschreibt eine rela­tiv unge­bun­de­ne Mög­lich­keit für jun­ge oder klei­ne Fir­men, Büro­räu­me anzumieten. 

Bildschirmarbeit im Unicorn. Foto: Andrei Schnell.
Bild­schirm­ar­beit im Uni­corn. Foto: And­rei Schnell.

Gemie­tet wer­den Büros oder Schreib­ti­sche zum Bei­spiel pro Monat. Je nach Bedarf kön­nen Tische kurz­fris­tig hin­zu- und abbe­stellt wer­den. Büro­no­ma­den könn­te man die nen­nen, die hier zeit­wei­se arbei­ten. Uni­corn wirbt damit, dass eine „Baris­ta Kaf­fee Flat­rate“ inklu­si­ve ist. Außer­dem ent­hält die Monats­pau­scha­le Topf­pflan­zen, Dru­cker und leis­tungs­fä­hi­ges Inter­net. In der Gerichts­stra­ße ver­mie­tet Uni­corn 300 Tische in 35 unter­schied­lich gro­ßen Büros. Dafür nutzt Uni­corn eine Eta­ge in der ehe­ma­li­gen Post.

Ein Raum für Coworking und kreative Ideen. Foto: Happylab
Ein Cowor­king-Raum Foto: Happylab

Die Uni­corn Ber­lin WEM GmbH ist ein Unter­neh­men mit Sitz im Wed­ding in der Gus­tav-Mey­er-Allee. Die Gesell­schaf­ter sind unter ande­rem Geschäfts­füh­rer Flo­ri­an Kosak und Inves­tor Masoud Kama­li. Das 2015 gegrün­de­te Unter­neh­men hat aktu­ell 63 Mit­ar­bei­ter und zwölf Stand­or­te in Ber­lin. Hin­zu kom­men fünf wei­te­re in Deutsch­land und zwei in Lis­sa­bon. „Unser Fokus liegt auf voll­aus­ge­stat­te­ten Team­bü­ros mit fle­xi­blen Ver­trä­gen und Ser­vices zu fai­ren Prei­sen“, wie ein Pres­se­spre­cher sagt.

Im Wed­ding gibt es bereits zahl­rei­che ähn­li­cher Büro-WGs für Frei­be­ruf­ler und star­ten­de Jung­fir­men. Mit dem Tuech­tig in den Osram­hö­fen gibt es einen bar­rie­re­frei­en Co-Working-Space, das Ahoy!Berlin im Brun­nen­vier­tel ist mit 4.500 Qua­drat­me­tern rela­tiv groß, die Spott Box in der See­stra­ße rich­tet sich an Krea­ti­ve, in den Ufer­hal­len kann man Schreib­ti­sche in der Alten Kan­ti­ne mie­ten und das CU-Office in der Gen­ter Stra­ße will Abfall ver­rin­gern. Manch­mal kön­nen Schreib­ti­sche stun­den­wei­se, andern­orts tage­wei­se oder monats­wei­se gebucht werden.

Das alte Post­amt N 65 in der Gericht­stra­ße 5051 steht unter Denk­mal­schutz. Es wur­de von 1926 bis 1928 von Post­bau­rat Wilh­lelm Tiet­ze gebaut. Es ist ein Bei­spiel für den Stil der Neu­en Sach­lich­keit. „Wil­helm Tiet­ze gelang es, allein mit Back­stein und Ter­ra­kot­ta eine aus­drucks­star­ke, sub­til durch­dach­te Reli­eff­as­sa­de zu schaf­fen“, heißt es in der Denk­mal­lis­te des Lan­des Berlin.

Logo Weddinger Allgemeine ZeitungDer Text stammt aus der Wed­din­ger All­ge­mei­nen Zei­tung, der gedruck­ten Zei­tung für den Wed­ding. Geschrie­ben wur­de er von And­rei Schnell. Wir dan­ken dem RAZ-Ver­lag.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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