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Über Statistiken und das Gefühl am Leopoldplatz

31. August 2020
Kiezspaziergang auf dem Leopoldplatz
Beim Kiez­spa­zier­gang auf dem Leo­pold­platz am Mon­tag (24.8.). Foto: Susan­ne Fischer

Der Leo­pold­platz stand im Zen­trum des Kiez­spa­zier­gangs am Mon­tag (24.8.). 25 Akti­ve, die sich auf und rund um den Leo­pold­platz enga­gie­ren, kamen dabei mit­ein­an­der und mit Innen­se­na­tor Andre­as Gei­sel und Bezirks­bür­ger­meis­ter Ste­phan von Das­sel ins Gespräch. Das Mot­to der Ver­an­stal­tung: Das gute Mit­ein­an­der auf dem Leo­pold­platz. Auch das Quar­tiers­ma­nage­ment Pank­stra­ße hat an der Ver­an­stal­tung teil­ge­nom­men und ver­trat die Inter­es­sen der Anwoh­ner des Quartiers.

Ziel der Ver­an­stal­tung, die von der Abge­ord­ne­ten Maja Lasic und der SPD Wed­ding orga­ni­siert wur­de, war es, den Blick auf ein beson­de­res Phä­no­men zu rich­ten. „Es gibt einen kras­sen Unter­schied zwi­schen dem, wie sich der Leo­pold­platz in den Sta­tis­ti­ken ver­hält und dem, wie wir und vie­le Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner ihn wahr­neh­men“, erklärt Maja Lasic. Wäh­rend sich vor allem die Kri­mi­na­li­täts­sta­tis­tik sich immer wei­ter ver­bes­sert habe und der Leo­pold­platz seit 2018 offi­zi­ell nicht mehr als kri­mi­na­li­täts­be­las­te­ter Ort gel­te, hät­ten sich die Pro­ble­me ver­la­gert. „Wie die Akti­ven berich­te­ten, haben wir die Kon­flik­te jetzt in den Haus­ein­gän­gen rund um den Leo“, sagt Maja Lasic. Daher plä­diert sie dafür, den Leo­pold­platz nicht iso­liert zu betrach­ten. Nötig sei eine gesamt­städ­ti­sche Stra­te­gie, ein Kon­zept für den Umgang mit Dro­gen­kon­sum und Drogenkriminialität.

Am Bei­spiel des Leo­pold­plat­zes wol­le sich die Poli­tik jetzt anschau­en, wie sich Pro­ble­me ver­la­gern und wie das in die umlie­gen­den Kieze hin­ein wirkt. „Wir haben uns am Leo­pold­platz gegen die Ver­drän­gung ent­schie­den. Wenn wir die Sze­ne ver­drän­gen wür­den, hät­ten wir sie spä­ter am Bahn­hof Oslo­er Stra­ße. Das hilft uns nicht. Die Lösung ist etwas schwie­ri­ger und lang­wie­ri­ger“, sagt Maja Lasic. Vor­ge­gan­gen wer­de nach dem Prin­zip „Repres­si­on und Prä­ven­ti­on“. Nicht alle Akteu­re im Kiez unter­stüt­zen die­sen Kurs. Gera­de die Anwoh­ner inter­es­siert vor allem die Situa­ti­on auf dem Leo­pold­platz. Was bei­spiels­wei­se im Tier­gar­ten geschieht, ist für sie zweitrangig.

Innensenator Andreas Geisel, die Abgeordnete Maja Lasic und Teilnehmer des Rundgangs
Innen­se­na­tor Andre­as Gei­sel, die Abge­ord­ne­te Maja Lasic und Teil­neh­mer des Rund­gangs. Foto: Susan­ne Fischer

Etwa 25 Akteu­re und 15 Mit­glie­der der SPD-Abtei­lung vor Ort berich­te­ten Innen­se­na­tor Andre­as Gei­sel unter Aus­schluss der Öffent­lich­keit und der Pres­se von den Pro­ble­men und Her­aus­for­de­run­gen hin­sicht­lich des Dro­gen­kon­sums und der Dro­gen­kri­mi­na­li­tät auf dem Leo­pold­platz. Dabei ging es um die Ent­wick­lung der ver­gan­ge­nen zehn Jah­re und um aktu­el­le The­men. The­ma war unter ande­rem das aktu­el­le Pro­blem, dass die Kir­chen­ge­mein­de dem Fix­punkt e.V. die Räum­lich­kei­ten für die Dro­gen-Kon­takt­stel­le nicht wei­ter zur Ver­fü­gung stel­len will.

Bei dem Leo­pold­platz-Spa­zier­gang kamen die vie­len The­men der vie­len Enga­gier­ten auf zur Spra­che. Für die Poli­ti­ker sind das Anknüp­fungs­punk­te für ihre wei­te­re Arbeit. „Vie­le For­de­run­gen blei­ben noch auf unse­rer To-Do Lis­te: ein eige­ner Dro­gen­kon­sum­raum für den Wed­ding, ein gesamt­städ­ti­sches Kon­zept für den Umgang mit Dro­gen­kon­sum und Dro­gen­kri­mi­nia­li­tät, die Stär­kung der Poli­zei vor Ort und noch mehr die Stär­kung des Platz­ma­nage­ments, der Aus­bau der Sport­an­ge­bo­te für Jugend­li­che und Rücken­wind für die Ver­net­zungs­ar­beit an der Basis“, sagt Maja Lasic. Innen­se­na­tor Andre­as Gei­sel hör­te zu und ermu­tig­te die Akti­ven, sich wei­ter für einen Leo­pold­platz für Alle ein­zu­set­zen: „Las­sen Sie sich nicht ent­mu­ti­gen bei ihrem Einsatz“.

Maja Lasic wünscht sich wei­te­re Zusam­men­künf­te der Akti­ven von Leo­pold­platz, auch zu ande­ren The­men wie zu einem Gewer­be­kon­zept, Betei­li­gungs­pro­zes­sen auf dem Max­platz oder zur Nut­zung der Kir­che in der Mit­te des Plat­zes. Sie rech­net damit, dass ein sol­ches Tref­fen im kom­men­den Win­ter statt­fin­den könnte.

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