1958 wurde die U‑Bahn von Kurt-Schumacher-Platz bis Alt-Tegel verlängert. Bis heute sind nicht alle Stationen barrierefrei, und die Spannbetonbrücke über die Scharnweberstraße muss nun dringend ersetzt werden. Die BVG nimmt nun einen Quasi-Neubau der Dammstrecke in Angriff – und das hat Auswirkungen bis zu uns im Wedding.
Wer im Norden des Wedding wohnt, weiß, wie verstopft die Straßen rund um den liebevoll als “Kutschi” verklärten Kurt-Schumacher-Platz sind. Der Kurt-Schumacher-Damm, der Kapweg und die südliche Scharnweberstraße, die schon an Weddinger Gebiet grenzen, sind regelmäßig zugestaut. Viel zu viele Abgase, genervtes Hupen und verstopfte Kreuzungen sind hier im Berufsverkehr ganz normal. Wenn jetzt ab 7. November auch noch der Nordast der U6 gesperrt wird, ist an ein Durchkommen mit dem Auto kaum noch zu denken. Denn zu den vielen existierenden Buslinien kommt jetzt auch noch ein dichter Ersatzverkehr im Minutentakt dazu. Die BVG hat sich einiges ausgedacht, damit die Busse nicht auch im Dauerstau stehen.
Was wird gebaut?
2.300 Meter Dammstrecke, 6.500 Meter Gleis, 8 Weichen, 8 Brückenbauwerke, 1 kompletter Brückenneubau, 2 Aufzüge
Bauzeit: 7. November 2022 – Frühjahr 2025
Für den Ersatzverkehr mit Bussen wurde fast auf der gesamten Länge der Scharnweberstraße stadteinwärts eine Busspur eingerichtet. Die Ersatzbusse werden in Richtung Alt-Tegel auch die Zubringer-Autobahn ab Kurt-Schumacher-Damm bis Eichborndamm nutzen. Von und bis zum Kurt-Schumacher-Platz fährt die U6 dann wieder ganz normal (meistens im 4- bis 5‑Minuten-Takt).
Eine mögliche Alternative: das Mietrad
Falls ihr jetzt ans Umsteigen vom Auto auf andere Verkehrsmittel denkt: Seit ein paar Wochen ist der nördliche Wedding noch besser mit Mietfahrrädern von Nextbike versorgt. Auf dem Kutschi selbst, am U‑Bahnhof Afrikanische Straße, vor dem EDEKA in der nördlichen Müllerstraße und auch im Ortsteil Gesundbrunnen sind neue virtuelle Stationen entstanden (zusätzlich zu den schon vorhandenen Ausleihpunkten). Ihre genaue Position und die Anzahl der dort entleihbaren Räder könnt ihr in der Nextbike-App erkennen. Übrigens kostet das Jahres-Abo für 30-minütige kostenlose Ausleihen lediglich 50 Euro – also weniger als eine normale Tankfüllung.