Was haben wir uns gefreut, als die hochtrabenden Pläne für die Neugestaltung des Platzes vor dem früheren Rathaus-Hochhaus und der nagelneuen Schillerbibliothek bekanntgegeben wurden. Doch als es nach dem Start der Bauarbeiten im Mai 2015 eine kleinkarierte Diskussion um die Benennung des namenlosen Platzes gab, hätte man es schon ahnen müssen: unter einem guten Stern steht dieser Platz nicht. Denn jetzt sind die bereits stockenden Bauarbeiten endgültig gestoppt worden. Und mitten im Wedding liegt weiterhin eine trostlose Baustelle.
Unter keinem guten Stern
Das Hochhaus ist schick saniert und in ein Job-Center verwandelt, flankiert von einer glänzenden neuen Bibliothek gegenüber eines sachlich-klaren Backsteingebäudes aus den 1920ern – drum herum ein modern und klar gegliederter öffentlicher Raum, der den Namen Stadtplatz tatsächlich verdient hätte. Nur: die Bauarbeiten ruhen inzwischen komplett, wie die Berliner Woche meldet – und das nur, weil die Zuständigkeit zwischen Bezirk und der Berliner Immobilien-Management-GmbH (BIM) nicht geregelt ist. War da nicht was? Wurde der neue Name “Elise- und Otto-Hampel-Platz”, der von der BVV beschlossen war, nicht von genau dieser BIM blockiert?
Im Juni wurde dann auch noch das als “Kunst am Bau” ausgewählte Projekt Weddinger Worte vom Preisgericht abgelehnt, wie die Berliner Woche meldete. Auch hier gab es unter anderem Probleme bei der Frage, wer zuständig ist. Wie auch immer: Es handelt sich nicht die erste und auch nicht die letzte Dauerbaustelle in unserem Ortsteil, doch ein so unwürdiges Trauerspiel hat der Platz im Weddinger Herzen – ob man ihn mag oder nicht – in keinem Fall verdient.