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Trinker vom Leopoldplatz sollen nach hinten

4. Mai 2017
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Platz für die Trinker auf Leopoldplatz
Hier und nur hier will Bür­ger­meis­ter von Das­sel die Trin­ker auf dem Leo sehen. Foto: And­rei Schnell

“Wir haben der Trin­ker­sze­ne gesagt, der gesam­te Leo­pold­platz kann nicht euch gehö­ren.” So lei­tet Bezirks­bür­ger­meis­ter Ste­phan von Das­sel am Frei­tag (28.4.) eine Pres­se­kon­fe­renz ein. The­ma ist die Trin­ker­sze­ne vom Leo­pold­platz. Von Das­sel will die Trin­ker wie­der auf den hin­te­ren Teil des Plat­zes in Rich­tung Turi­ner Stra­ße zurück locken. Auß­derm soll Ber­lins ers­ter Trink­raum, das Knor­ke, wie­der­eröff­nen. Dazu will er mit der Naza­reth­kir­che verhandeln.

Mit Knorke soll alles wieder knorke werden

Von Das­sel will der Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung ((BVV) vor­schla­gen, den frü­he­ren Trink­raum Knor­ke wie­der ein­zu­rich­ten. Ziel ist es, die Trin­ker­sze­ne in den hin­te­ren Bereich des Plat­zes in Rich­tung Turi­ner Stra­ße zurück­brin­gen. Dort wur­den vor kur­zem bei der Sanie­rung des gesam­ten Leo­pold­plat­zes sepa­ra­te Berei­che für die Trin­ker geschaffen.

Toilettenregeln
Toi­let­ten­re­geln auf dem Leo sol­len Dro­gen­kon­sum ver­hin­dern. Foto And­rei Schnell

Grund­sätz­lich sei die Naza­reth­kir­che bereit, das ent­spre­chen­de Gebäu­de für ein wie­der­be­leb­tes Knor­ke zur Ver­fü­gung zu stel­len, so von Das­sel. Der Bezirk wür­de “eine fes­te Betreu­ung und fes­tes Ange­bot sicher­stel­len”. Das heißt mit Sozi­al­ar­bei­tern soll ver­hin­dert wer­den, dass die “Trin­ker wie­der aus­büch­sen”. Judith Brock, Pfar­re­rin und stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der Gemein­de­kir­chen­rats, mag dem Wed­ding­wei­ser ihre Sicht auf die Din­ge bis­lang noch nicht dar­stel­len, “da die Pla­nun­gen noch nicht been­det sind”.

Der Ver­ein Knor­ke und der gleich­na­mi­ge Trink­raum, der von Sozi­al­ar­bei­te­rin Mar­ti­na Sar­zio gelei­tet wur­de, eröff­ne­te im März 2011. Im März 2015 war dann schon wie­der Schluss. Grund aus Sicht der Knor­ke-Geg­ner: Die Poli­zei fand ein Dro­gen­de­pot. Grund aus Sicht der Knor­ke-Befür­wor­ter: Knor­ke war schon zuvor geschei­tert, weil die Mit­tel für die Sozi­al­ar­bei­ter­stel­le erheb­lich redu­ziert wor­den waren.

Kein Alkoholverbot für den gesamten Platz

“Es soll aus­drück­lich kein kom­plet­tes Alko­hol­ver­bot geben, denn wir wol­len ja die Sze­ne auf den hin­te­ren Teil des Plat­zes locken”, so von Das­sel. Die CDU hat­te in der BVV ein kom­plet­tes Ver­bot gefor­dert. In einem Inter­view mit der Ber­li­ner Mor­gen­post hat­te von Das­sel kurz nach Amts­ein­tritt vage gesagt, ein Ver­bot “kann” eine Lösung sein. Nun hat er sich offen­bar fest­ge­legt und will ein teil­wei­ses Ver­bot für den Platz. So begrüßt er das bestehen­de Alko­hol­ver­bot auf dem nahe gele­ge­nen Platz vor dem Job­Cen­ter. Die dor­ti­ge Platz­ei­gen­tü­me­rin, die Ber­li­ner Immo­bi­li­en­ma­nage­ment (BIM – frü­her Lie­gen­schafts­fonds), habe das Ver­bot ausgesprochen.

Drogen: Kita gibt auf und zieht um

Zaun Kita Nazarethkirche
Trotz Zaun – die Kita der Naza­reth­kir­che gibt auf und zieht um. Foto: And­rei Schnell

Die Trin­ker allein sind es nicht, die Anrai­nern Sor­gen berei­ten, auch eine Dro­gen­sze­ne hat den Leo erobert. Nach Aus­sa­ge von Das­sels wird die Kir­che nun den Stand­ort ihres Kin­der­gar­tens auf­ge­ben. Die Kir­che suche der­zeit einen neu­en Ort. Die Kita liegt der­zeit auf dem hin­te­ren Teil des Leo­pold­plat­zes und damit dicht an der Dro­gen­sze­ne (die ver­drängt wer­den soll) und nahe der gewoll­ten Ansied­lung der Trinker.

Um dem Dro­gen­kon­sum zu erschwe­ren, wird die kos­ten­lo­se Toi­let­te im hin­te­ren Teil des Plat­zes mit einer Haus­ord­nung ver­se­hen. Wich­tigs­ter Punkt: Nur eine Per­son darf die Toi­let­te betre­ten. Dank die­ser Haus­ord­nung kann die Poli­zei geru­fen wer­den, die nun­mehr eine Hand­ha­be hat bei Dau­er­be­le­gung und bei einer Nut­zung durch meh­re­rer Per­so­nen. Bei­des sei­en in der Dro­gen­sze­ne typi­sche Ver­hal­tens­mus­ter. Die Türen der zwei­ten Toi­let­te auf dem vor­de­ren Teil des Plat­zes sol­len sich wei­ter­hin erst nach Ein­wurf von 50 Cent öffnen.

Dauerthema Leo

Von Das­sel unter­nimmt einen Anlauf, den Leo­pold­platz zu einem Platz “für alle” zu machen (wie die SPD in ihren Anträ­gen in der BVV for­mu­liert). Der Blick in die Ver­gan­gen­heit zeigt, dass die­ser Anlauf kei­nes­wegs der ers­te ist. Sein Vor­ha­ben ist kein einfaches.

LINKS
Der Wed­ding­wei­ser hat zuletzt am 2. Novem­ber unter der Über­schrift Der Platz im Rück­fall über den zen­tra­len Platz des Wed­dings berichtet.
Eine umfas­sen­de Dar­stel­lung zum Leo­pold­platz gibt das Akti­ve Zen­trum Mül­lerstra­ße auf 32 Sei­ten in einer Bro­schü­re zum Platz.

Text und Fotos: And­rei Schnell

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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  1. KW 18: App für Straßenkinder, Internationaler Tag der Pressefreiheit, Kind rassistisch angegriffen – Mitte Journal sagt:

    […] Die Trin­ker­sze­ne vom Leo­pold­platz soll sich unsicht­bar machen. „Wir haben der Trin­ker­sze­ne gesagt, der gesam­te Leo­pold­platz kann nicht euch gehö­ren.“ So lei­tet Bezirks­bür­ger­meis­ter Ste­phan von Das­sel am Frei­tag (28.4.) eine Pres­se­kon­fe­renz ein. The­ma ist die Trin­ker­sze­ne vom Leo­pold­platz. Von Das­sel will die Trin­ker wie­der auf den hin­te­ren Teil des Plat­zes in Rich­tung Turi­ner Stra­ße zurück locken. Auß­derm soll Ber­lins ers­ter Trink­raum, das Knor­ke, wie­der­eröff­nen. Dazu will er mit der Naza­reth­kir­che ver­han­deln.  weddingweiser.de […]

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