Sarah hat ihren Job in der Modeindustrie an den Nagel gehängt. In ihrer Manufaktur mit angeschlossenem Café umgibt sie sich mit dem, was sie gerne mag: Hübsche Möbel, ihre Nähmaschinen, selbstgenähte Textilien und Accessoires, Kaffee und selbstgebackenen Kuchen – und auch für Hund Mia ist Platz.
Nach ihrem Modedesignstudium in Berlin und Mailand hat Sarah lange für die Modebranche gearbeitet. Nach ihrer Rückkehr aus Düsseldorf hat sich die gebürtige Berlinerin nun den Wedding als Lebensmittelpunkt ausgesucht. In der ehemaligen Getränkehandlung Fleischer, die nach der Coronazeit nach 40 Jahren aufgeben musste, befindet sich nun ihr – ja, wie soll man es nennen? – Manufaktur-Café samt Showroom.
Sobald man es sich in dem hellen quadratischen Gastraum mit der hohen Stuckdecke gemütlich macht, ist Hund Mia nie weit weg. „Dies ist ein hundefreundlicher Laden“, sagt die 44-jährige Betreiberin lachend. Mia-Streicheln ist ausdrücklich erlaubt. Mit einem Gitter kann der weiße Golden Retriever aber auch in die Hinterräume verbannt werden, so haben die Gäste und Mia auch mal ihre Ruhe. Doch nicht nur die Tiere selbst, sondern die aus aufgearbeiteten Stoffen hergestellten Hunde-Accessoires kann man im Togo bestaunen. „Ich nehme bevorzugt Denim, ein toller, langlebiger Stoff“, erzählt Sarah. Sie stellt mehrere Arten von Leinen, Hundebetten-Unikate, Hundegeschirr und Futter- oder Kottütenbeutel aus alten Stoffen her.
Doch damit nicht genug: „Ich denke, hier wohnen inzwischen viele junge Familien, die Geld für hochwertige Kinderkleidung ausgeben“, sagt Sarah. Sie bietet drei Hosenschnitte in den Größen 50–122, 2 Sweatshirt- oder T‑Shirt-Sorten, Mützen, Halstücher, Spucktücher, aber auch Babynester, Wickelauflagen und Handtücher an. Alles ist selbstgenäht, oft auch aus außergewöhnlichen und farbenfrohen Stoffen. Alles wird im Hinterraum von Sarah selbst hergestellt. Natürlich ist das alles nicht ganz preiswert, aber im Wedding gibt es nun dank der Togo Manufaktur einfach eine Erweiterung des Angebots. Auf Wunsch können sich Kunden auch den Stoff selbst aussuchen. Und vielleicht gibt es bald auch Nähkurse in der Togo Manufaktur.
Die Verwurzelung im Kiez ist Sarah sehr wichtig. So kommen der Kaffee und die Maschine von einem italienischen Kaffeevertrieb um die Ecke, sie selbst wohnt auch im Haus und ist mit den benachbarten Läden und Kitas gut vernetzt. Das Kaffeegeschirr stammt vom Trödler an der Ecke. Und die blumenverzierten Teller sind für Kuchen gedacht: „Ich backe für mein Leben gern“, erzählt Sarah und bringt eine weitere ihrer Leidenschaften ein. Wie gut, dass es jeden Tag bis zu drei verschiedenen Kuchen bei ihr im Café gibt. Ob es feste Kuchensorten gibt, steht noch nicht fest. Sarah probiert gerne aus und findet das Backen sehr entspannend.
Hunde, Kids & Coffee: Was auf den ersten Blick wie eine verwegene Mischung klingt, ist in Wirklichkeit der Lebenstraum einer kreativen Weddingerin. Und zum Glück lässt sie uns an all ihren Leidenschaften teilhaben.
Togo Manufaktur, Togostr. 79a
Di-Fr 8 – 17 Uhr, Sa 10–16 Uhr. Sonntag und Montag geschlossen (2024)
Sarah ist eine begnadete Bäckerin und ihr Cappuccino ist perfekt; das alles in bestem Weddinger Ambiente, ob innen oder draussen vor der Tür. Und Rauhhaardackel Rudi (14) räkelt sich behaglich im Stoffkörbchen made in Togo. Danke für den Bericht über diese treffliche Location.
Simone
@weddingweiser Voll gut dass du da schon warst! Danke für den Bericht